Kapitel 45

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Bree:

Für einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich gedacht, dass Anna das Konzert vielleicht doch genießen könnte. Obwohl sie es so gut wie möglich versteckt hatte, war mir das kleine Lächeln aufgefallen, das sich auf ihr Gesicht gestohlen hatte..
Doch dann von einem Moment auf den anderen, schien sie auf einmal komplett den Verstand zu verlieren. Es ging zu schnell um zu verstehen was los war, doch bevor ich mich versah, stand Anna auf der falschen Seite des Gitters.
„Was zur Hölle machst du da?!! Bist du verrückt geworden?!“, rief ich ihr über den Lärm der Fans zu. Anna drehte den Kopf leicht in meine Richtung, doch ich hatte das Gefühl, dass sie mich gar nicht richtig war nahm. Ihr Gesicht war aschfahl und ihre Augen blickten gehetzt umher, ihr Blick streifte mich, ohne mich wirklich zu sehen.
„Anna..“, setzte ich an, doch diese hatte sich schon wieder abgewandt und stolperte den Gang entlang.
„Anna!!“, schrie ich erneut, meine Stimme wurde jedoch von dem Gekreische um mich herum verschluckt. Doch inzwischen waren auch andere auf sie aufmerksam geworden. Ich sah wie mehrere Mädchen mit dem Finger auf die zeigten und von irgendwo her ein Security-Typ auf sie zulief und sie festhielt.
Selbst One Direction hörte auf zu singen und ungläubig schaute ich zu, wie Harry zum Rand der Bühne lief und kurz mit ihm redete. Es war unmöglich irgendetwas von dem kurzen Wortwechsel zu verstehen, doch schon im nächsten Moment verschwand Anna hinter der Tür zum Backstage-Bereich. Ohne lange nachzudenken, machte ich Anstalten ebenfalls über die Absperrung zu klettern und Anna hinterher zu laufen, doch der Blick des Security-Menschen ließ keinen Zweifel, dass er lieber sterben würde als noch eine weitere Person durchzulassen.
Wütend erwiderte ich seinen Blick, blieb aber wo ich war. Ich schrieb Anna eine kurze SMS mit der Frage was los sei, und wandte mich dann zur Bühne auf der sich ein seltsames Szenario abspielte.
Die Mikrofone schienen vorrübergehend ausgeschaltet worden zu sein, doch auch ohne Worte war es offensichtlich, wie aufgebracht die Jungen waren. Sie redeten alle durcheinander und gestikulierten wild in der Luft herum. Die angeregte Disskusion schien immer mehr in einen Streit auszuarten, in dem Louis und Liam auf der einen Seite und Zayn und Niall auf der anderen zu stehen schienen.
Harry dagegen stand immer noch an der gleichen Stelle am Rand der Bühne und blickte mit zusammengesackten Schultern in die Richtung, in die Anna verschwunden war. Obwohl er sich mit mehreren tausend Menschen in einem Raum befand wirkte er seltsam verloren.
Langsam schwappte die angespannte Stimmung auf die Fans über, sodass das Gekreische schließlich erstarb und in ein ratloses Gemurmel überging.
„Was ist denn los?“, wunderte sich das Mädchen neben mir und warf mir einen fragenden Blick zu, als ob ich aus irgendeinem Grund mehr wüsste als sie.
„Keine Ahnung“, gab ich zurück und reckte den Hals um besser erkennen zu können, was sich auf der Bühne abspielte.
Louis hatte Harry vom Bühnenrand weggezogen und redete nun eindringlich auf ihn ein. Harry selbst sagte kaum etwas, sondern schüttelte nur immer wieder energisch den Kopf und deutete ab und zu auf die Tür, hinter der Anna verschwunden war.
„Ich glaube, dass hat irgendetwas mit dem Mädchen zu tun. Glaubst du One Direction kennt sie?“, rätselte das Mädchen weiter. Ich starrte sie an. Sie konnte unmöglich Recht haben, oder etwa doch?
Ich blickte zurück zur Bühne… - genau in Harrys Augen. Er schaute mich mit einem seltsamen Ausdruck über die Bühne hinweg an, drehte sich dann jedoch sofort wieder zu seinen Freunden.
„Harry Styles hat dich angeguckt“, flüsterte das Mädchen neben mir, als hätte ich es nicht selbst bemerkt.
Ich schüttelte den Kopf. „Reiner Zufall.“
Doch Harrys Blick hatte sich in meine Gedanken gebrannt. Er hatte vorwurfsvoll ausgesehen, so als würde er mir für irgendetwas die Schuld geben.

Ich rieb mir die Stirn. Das konnte doch alles nicht wahr sein.

Harry:

 Ich blickte zu der Stelle herüber, an der Anna im Publikum gestanden hatte. Alle redeten aufgeregt durcheinander, nur ein Mädchen stand stumm und nachdenklich da. Mir war augenblicklich klar, dass sich dabei um Annas Freunden Bree handeln musste. Ihretwegen war Anna überhaupt erst hier gewesen. In diesem Moment blickte Bree auf und ich wandte schnell meinen Blick ab.

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