Pochendes Herz

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"Und was war es dieses Mal?", fragte ich ziemlich amüsiert, als sie tropfnass vor mir stand, nachdem sie Jake quer durch das ganze Haus verfolgt hatte.
"Was glaubst du denn, was es war?", fragte sie und strich sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht.
"Zumindest schon mal was mit Wasser", antwortete ich und rang mit mir selber um nicht laut los zu lachen.
"Ach ne, es war sogar ein ganzer Eimer und arsch kalt", sagte sie darauf mit einem Anflug von Lachen. Sie sah wirklich niedlich in ihrem Schlafanzug aus der mit vielen kleinen blauen Sternen übersät war. Dazu die Zwei Zöpfe, einfach goldig. Sie wurde rot, als sie mich bei meiner Inspektion erwischte und sah verlegen zu Boden. "Das ist mir jetzt irgendwie peinlich", murmelte sie.
"Das muss es aber nicht. Das sieht doch ganz knuffig aus", erwiderte ich darauf was sie nur noch mehr erröten ließ.
"Ich geh mich schnell umzuziehen", sagte sie und verdrückte sich nach oben.
Ihr habt ja Weckmethoden", meinte ich nun und konnte mich nicht mehr bändigen vor Lachen.
"Glaub mir, mir fallen noch viel gemeinere ein", meinte Jake darauf grinsen und das glaubte ich ihm sofort. Kurz darauf kam sie schon in voller Montur und mit trocken Haaren wieder zurück.
"Na dann mal los", sagte sie und wir machten uns auf zur morgendlichen Runde. Obendrein legte sie auch ein ganz schönes Tempo vor.
"Nicht schlecht", meinte ich und sie lächelte zur Antwort, als mit einem Mal von jemandem gerammt wurde und aus der Bahn geriet. Sie wich vom Gehweg ab und landete gnadenlos auf dem Asphalt ohne das ich sie auch nur ansatzweise hätte fangen können. Ich drehte ab und rannte sofort wieder zurück.
"Scheiße, Lyla! Geht es dir gut?!", fragte ich erschrocken.
"Ja, ja, ist nichts passiert nur... Das war Steven's Bruder... Ich hatte ihn an der Jacke und den Schuhen erkannt", gestand sie und ich half ihr wieder auf die Beine Bei des Teufels Küche! Jetzt auch der Bruder dieses Bastards?! Das konnte doch wohl nicht war sein! Ich atmete durch und sah dann wieder mitfühlend zu ihr.
"Wirklich alles in Ordnung?", hakte ich nach, als ich in ihr trübes Gesicht sah.
"Jein... Ich meine er hat doch mich abserviert. Welchen Grund gibt es dann mir so die Hölle heiß zu machen?", fragte sie seufztent. Ehrlich gesagt kannte ich die Antwort darauf auch nicht. Es tat mir im Herzen weh sie so zu sehen.
"Das kann ich dir leider auch nicht beantworten, aber ich weiß das du viel besser als all diese Idioten zusammen bist und gerade er hat in keiner Hinsicht auch nur eine Träne deinerseits verdient. Und jetzt sieh mich bitte an", sagte ich und hob ihr Kinn leicht an, um ihr in die Augen zu sehen. Ich wischte ihr die einzige Träne fort welche sich gelöst hatte und ein wunderschönes leichtes Lächeln zeigte sich wieder auf ihrem Gesicht.
"Danke", sagte sie und rieb sich noch einmal mit der Hand über die Augen.
"Gern geschehen. Willst du noch weiter oder sollen wir für heute abbrechen?", wollte ich von ihr wissen.
"Wir haben es angefangen, also machen wir es auch zu Ende. Außerdem bin ich noch nicht richtig wach also muss noch ein bisschen Schwung in mein Kreislauf bringen", antwortete sie und im nächsten Moment setzten wir unseren Lauf fort. Es schien ihr wirklich zu gefallen. Ich hatte schon ganz andere Mädchen... Die ich bis heute nicht leiden konnte und doch hatte ich Monate mit ihnen verbracht um mehr über sie herauszufinden...

Nachdem wir uns dann auch wieder gedehnt und die Schuhe auf eine andere Weise angezogen hatten ging es schon aufs Eis.
"So. Stell dich mal bitte in die Mitte und schließe die Augen",forderte ich sie auf und sie tat es ohne mir eine Frage zu stellen. Sie hatte sich wohl schon an meine speziellen Aufgaben gewöhnt und wunderte sich über gar nichts mehr. "Konzentriere dich jetzt nur auf das Geräusch meiner Kufen auf dem Eis, nichts weiter. Wenn du meinst es zu spüren, dann folge mir, lass die Augen aber geschlossen", sagte ich und sie stimmte mir mit einem Nicken zu. Sobald sie die Augen geschlossen hatte fuhr ich an und umkreiste sie mit einfachen Elementen, nutzte die gesamte Fläche für mich während sie regungslos dastand. Doch als ich mich noch einmal umsah, setzte sie sich mit geschlossenen Augen in Bewegung und schloss sich meinem Lauf an. Dadurch, dass sie alles um sich herum ausgeblendet hatte, war es kein Problem mehr, sich blind auf dem Eis zurecht zu finden durch ihr Gehör fand sie schnell heraus in welcher Reihenfolge ich die Elemente ausführte. Sie war wirklich erstaunlich.... Sie ließ wirklich alles über sich ergehen, was ich mit ihr übte und bewies definitiv sehr große Geduld. Was wohl dahinter steckte? Ich wusste es nicht... Und es bei ihr herauszufinden war äußerst schwer. Dadurch das sie meine Grfährtin war konnte ich nicht ihre mentale Aura durchdringen. Doch das machte es mir nur noch interessanter sie zu entdecken... Als ich leicht die Augen öffnete um sie zu beobachten, verschlug es mir jegliche Art von Sprache. Sie wirkte wie eine Elfe auf dem Eis, so als würde sie das Eis gar nicht mehr berühren. Nur das Geräusch ihrer Kufen verriet das Gegenteil. Und als sich dann auch noch ihr Haargummi löste und ihre Haare ihr lang über den Rücken fielen, war das Bild komplett Auch du Scheiße! Fast hätte ich die Bande mitgenommen... Wie konnte so viel Schönheit in einer Person wiedergegeben werden? Mit einen entspannten Lächeln auf dem Gesicht und in ihrem blauen Kleid wirkte sie wie eine Prinzessin...

Still wie eine Feder bremste ich ab, doch sie setzte die Elemente fort und fügte sogar noch welche hinzu

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Still wie eine Feder bremste ich ab, doch sie setzte die Elemente fort und fügte sogar noch welche hinzu. Da hörte ich die anderen kommen und eilte vom Eis, um sie vorzuwahrnen.
"Seht mal", flüsterte ich und wies auf das Eis. Leise schlichen wir alle zur Fläche und pressten uns an die Bande. Ihre Gesichter waren unbezahlbar. Ja sogar Charlotte schwieg wie ein Grab und sah gebannt zu. Sarah lächelte leicht und nickte zustimmend.
"Ich wusste es, flüsterte sie. Lyla öffnete die Augen, fuhr aber nochmals an sie zwinkerte mir zu und dann geschah es sie setzte zum Achsel an und sprang ab. 1,2,3...4...sie setzte perfekt auf und drehte mit dem Schwung den sie hatte noch die perfekte Waagen-Pirouette. Sie ließ sich auslaufen und kam dann schwer atment zum Stehen.
Stille folgte als plötzlich der jubel ausbrach. Sie fuhr sich durch das Haar, um es aus dem Weg zu bekommen und ich schloss mich dem Applaus an. Erst jetzt schien sie wirklich zu begreifen, was sie da getan, doch lächelte sie stolz in die Runde.
"Und hier sehen wir den Schlüssel zur perfekten Kür", meinte Sasha während mir beinahe das Herz in die Hosentasche gerutscht wäre. "Kommst du Lyrkan?", fragte er mich und ich warf einen Blick auf die Uhr.
"Sofort", antworte ich, legte meine Schoner an und lief zur anderen Fläche.
"Hey Mann! Schon wieder der Kleinen hinterher gegeiert?", fragte einer mit einer übertriebenen Lache. Ich verdrehte nur genervt die Augen, nahm die Schoner ab und kam aufs Eis. "So da wir ja jetzt alle vollständig sind, auf, auf!", schaffte Sasha an und wir begannen unsere Runden zu drehen, dass wir warm liefen. Das war ja nicht so schlimm. Ich war zwar schon warm, aber ich wollte nicht noch mehr aus der Reihe tanzen, weshalb ich die Arme auf dem Rücken verschränkte und entspannt meine Runden lief. "Wir sind hier sind hier nicht auf dem Sofa, Alter", fuhr mich David an. Ach ja er war Charlotte nur in männlich. Nur das hinter seinem "Können" nichts als leere Worte steckten. "Dann schwing dein Arsch und hol mich ein", sagte ich, nahm Haltung an und nahm in kräftigen Zügen Schwung auf. "Na warte, du Wixer!", rief er und wollte es mir gleich tun. Doch als er Schwung aufnehmen wollte, rutschte er weg, fiel gekonnt nach hinten um und rutschte kreiselnd über das Eis. Die Truppe brach in lautes Gelächter aus und ich kam neben ihm wieder zum Stehen. "Wie war das mit dem Sofa?", fragte ich mit einem siegessicheren Grinsen auf dem Gesicht. Sasha bremste scharf neben uns, packte David an den Schultern und riss ihn zurück auf die Beine. "Das Eis ist nicht zum rumliegen gedacht, sondern zum trainieren. Wir wären dann bei zwanzig Strafrunden heute Abend. Und zwar im Sprint und nicht im Schneckentempo", meinte er streng und scheuchte uns weiter über das Eis. Okay, seine Methoden waren zwar hart, doch sie brachten einen definitiv weiter. "Und Lyrkan? Lass dich nicht immer provozieren, du solltest es besser wissen!", rief er mir zu. "Natürlich", antwortete ich und lief weiter.

Ich warf gerade meine Sachen in die Tasche, als ich einen Stoß in den Rücken bekam. "Das wirst du bereuen", zischte David, doch ich verdrehte erneut nur die Augen. Hoffnungsloser Fall... Meine Gedanken waren sowieso ganz wo anders. Bei Lyla. Ich konnte sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf schlagen und ich befürchtete das mich meine Mutter bereits schon entlarvt hatte. Sie hatte einen sechsten Sinn für so etwas. Ach und da wir gerad bei Lyla waren. Ich nahm die Tasche und lief geradewegs wieder zur Anderen Fläche, wo mir die Mädchen bereits schon entgegen kamen. Ich nickte ihnen zum Gruß zu und schon folgte wieder wildes Getuschel. Wie auch immer... Na ja das war ich ja schon alles gewöhnt (Leider) Warum mussten wir Dämonen immer so eine attraktive Ausstrahlung haben? Könnte mir das jemand mal erklären? "Schönen Abend Sarah" grüßte ich sie und begab mich zu einer überglücklichrn Läuferin aufs Eis. "Da sprüht ja die Euphorie gleich Funken", bemerkte ich, als sie zum stehen kam.

Daemons On Ice Where stories live. Discover now