Auf In Die Karriere

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Nachdem es Charlotte wieder soweit gut ging und Jugendamt mal alles durch hatte, war es endlich offiziell: Charlotte durfte zu uns. Da sowieso Auf dem Plan stand, daß wir umzogen, da Jake nun fest zu unserer kleinen Familie gehörte, traf sich das mit Platz ziemlich gut. Doch jetzt hatte ich gerade andere Probleme zu bewältigen. Gerade wartete ich auf meinen Lauf für unseren Verein und der Puls schlug mir bis zum Hals. Charlotte war mitgenommen, um mir die Haare zu machen und das Make-up. (Meine Mum, war da nicht so Begabt) Da trat Lyrkan an meine Seite.
"Wie geht's dir?", fragte er prüfend.
"Ich könnte mein Frühstück wieder begrüßen", gab ich zu und starrte auf die Fläche, wo ein Läufer gerade seine Kür vorführte. Ich wusste nicht ob es wirklich die richtige Entscheidung war und ob die Kür gut genug war. Oh man! Der Applaus holte mich zurück, als nun endlich unser Verein, mit meinem Namen aufgerufen wurde. Doch bevor ich das Eis betrat kam Sarah nochmal zu mir um mir Mut zu machen. Ich fuhr also eine Runde über das Eis, um mich vorzustellen, als ich auch schon wieder in der Mitte stehenbleib und mich hilfesuchend umsah. Wo war Lyrcan abgeblieben? Gerade jetzt brachte ich sein vertrautes Gesicht, aber wo war er? Doch jetzt musste ich mich auf die Musik konzentrieren, die gleich einsetzen würde. Und sie setzte ein. Doch nicht das was geplant war, sondern etwas anderes.

Doch so bald ich den Klang der Melodie vernommen hatte, fuhr ich runter und begann einfach mit einer Kür, die mir gerade so in den Kopf kam. Und als lief entdeckte ich ihn oben am Klavier und ich musste lächeln, während ich in die nächste Pirouette überging und mich einfach von der Musik leiten lies. Ich blendete alles um mich herum aus, so als ob keine von all denen da war, welche auf das Eis starrten. Nun war das Eis mein Reich und es war meine Zeit. Ich machte mir keine Gedanken ob einen Fehler machen würde oder nicht. Es war mir vollkommen egal. Hauptsache ich konnte einfach nur laufen.

Ich kam endlich wieder in der Mitte der Fläche zum Stehen und wachte erst wieder auf, als der Applaus der anderen einsetzte. Ich Ich öffnete die Augen und sah in das unfassbare Gesicht meiner Trainerin. Ich viel noch in eine Verbeugung und fuhr dann mit schwerem Atem vom Eis. Ich hatte mich noch nie so gut gefühlt. Am Tor empfing mich Charlotte, die über beide Ohren grinste.
"Das war einfach der Hammer!", quieckte sie und schloss mich in die Arme.
"Danke", sagte ich außer Atem als auch Lyrcan und Sarah kamem.

Es folgten noch zwei weitere Läufer, als es dann endlich zur Siegerehrung kam. Ich war so nervös das ich auf der Stelle laufen musste, um nicht gleich durchzudrehen.
"Ganz ruhig, es wird schon gut gehen", beruhigte mich Sarah, als sie mir die Hand auf die Schulter legte.
"Du hast ja recht, aber das ganze ist halt neu für mich", gestand ich, woraufhin sie lachte.
"Du wirst dich dran gewöhnen müssen. Denn wie es in meinen Augen aussieht, war das nicht dein letzter Wettkampf",sagte sie und zwinkerte mir zu.
"Und trotz kurzfristiger Änderung der Kür, hat uns unser neues Gesicht mit seinem Lauf überzeugt! Der erste Platz geht an den Verein Dancers on Ice mit Lyla Walleres!", kam es durch die Lautsprecher und ich traute meinen Ohren nicht.
"Bitte, was?!", platzte es aus mir heraus, als mich Sarah bereits nach vorne schob.
"Du hast du dir verdient", sagte sie strahlend, während ich immer noch nicht so wirklich mit der Situation klar kam. Dennoch stieg ich aufs Siegertreppchen, wo mir dann auch dieser Goldmedaille und die Urkunde für unseren Verein unter dem Applaus der Anderen überreicht wurde. Da stand ich nun unbeholfen, hatte aber dennoch ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Nach dem Foto für die Zeitung, sprang ich vom Treppchen und und stürmte auf Lyrkan zu, welcher mich mit offenen Armen empfing.
"Ich habs geschafft!!!", kreischte ich überglücklich, während er mich hochhob und herumwirbelte.
"Das hast du dir verdient", antwortete er drauf, als er mich wieder absetzte und umarmte.
"Aber du bist da auch nicht ganz unschuldig dran", meinte ich mit einem verlegenen Lächeln, welches er warm erwiderte. (Gott! Dieses Lächeln!!!) Da kam auch Charlotte an gehumpelt und nahm mich in die Arme.
"So macht man das", sagte sie und sah mich stolz an. "Es war die richtige Entscheidung, dich laufen zu lassen", gab sie zu und starrte seufzend und dennoch glücklich auf das Eis. "Ich für meinen Teil mag zwar das Eislaufen, doch bin ich froh, dass dieser Druck endlich ein Ende hat. Und überhaupt, wo sind eigentlich deine Eltern?", wandte sie sich wieder an mich.
"Die konnten beide leider nicht rechtzeitig kommen und haben es sich von zu Hause aus angesehen. Da dürfen wir uns jetzt auch gleich auf eine Ladung Euphorie gefasst machen", meinte ich strahlend vor Stolz und konnte es kaum erwarten Matthew ein Bild der Medaille zu schicken. Wenn er doch jetzt nur hier wäre.... Er würde sich genauso sehr mit mir Freuen wie meine Freunde.
"Na dann. Ich würde sagen, dass du jetzt erstmal runterkommst und wir uns dann wieder pünktlich morgen zum Training treffen", holte Sarah mich zurück und ich nickte schnell. Sie hatte recht damit. Ich war vollkommen im Arsch.
"Dann sehen wir uns morgen", sagte ich zu ihr und zu dritt verabschiedeten wir uns noch von den einzelnen Läufern und sahen dann zu das wir den Bus erwischten, wo ich mich erschöpft in einen der Sitze fallen ließ.
"Ein gutes Gefühl, nicht?", fragte Lyrkan, als er sich neben mich setzte. Ich nickte zustimmend. Und während ich so langsam wieder zur Ruhe kam, musste ich mich wirklich bemühen nicht im Bus einzuschlafen. Als wir dann endlich an unserer Station ankamen, zog mich Lyrkan wortwörtlich auf die Beine und ich wandelte mit ihnen zur Haustür, wo Mum und Jake bereits warteten. Wie erwartet waren auch die Beiden ziemlich aus dem Häuschen und hatten sogar schon Gläser bereitgestellt und Charlottes Sachen zu mir hoch ins Zimmer gebracht.
"Das war wirklich einer der schönsten Küren die ich je gesehen habe", strahlte Jake und wuschelte mir durch die Haare. Da sie eh schon wie explodiert aussahen war das für mich kein Problem und ich kuschelte mich an ihn und um ehrlich zu sein sah ich ihn immer mehr wie ein Vater.
"Also meine Lieben", begann Mum und reichte jedem ein Glas. "Auf ein gutes Gelingen", fügte sie hinzu und wir schlossen uns ihr an.

Ich kam gerade wieder aus dem Badezimmer und ließ mich auf mein Bett fallen, als Charlotte mit einem Zettel in die Hand zu mir kam.
"Ich weiß das heute schon ziemlich viel war, aber ich möchte damit nicht länger warten, da es aus meiner Sicht die Beste Entscheidung war",meinte sie als sie sich zu mir gesetzt und den Zettel gegeben hatte. Meine Augen wurden groß und ich konnte es nicht fassen.
"Das ist einer der besten Wettkämpfe für Nachwuchstalente! Um da rein zu kommen, musst du ziemlich was vorlegen!", sagte ich und starrte weiterhin auf den Anmeldebogen in meiner Hand.
"Eigentlich war geplant das ich laufen sollte doch das kann ich ja jetzt vergessen. Aber mit deinem Talent könntest du den Platz bekommen", sagte sie. Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
"Wie denn? Ich hab keine Urkunden oder so etwas was ich vorzeigen kann", antwortete ich.
"Da magst du recht haben, aber ich hab den Lauf von Heute aufgenommen und das sollte als Beweis für dein Können reichen", entgegnete sie.
"Glaubst du wirklich?", fragte ich nachdenklich.
"Aber sicher doch. Und um den Platz wäre es auch schade wenn man ihn verfallen lässt", meinte sie und lächelte mir ermutigend zu. Damit hatte sie allerdings auch wieder recht. Solche Plätze lässt man nicht verfallen. Aber war ich wirklich gut genug dafür? Auf der anderen Seite sollte ich jede Chance nutzen, wenn ich jemals in die Olympiade kommen wollte Ich scheuerte mir innerlich eine und nickte Anschließend.
"Ein Versuch ist es Wert", stimmte ich zu und sie zog schon das Handy hervor, während ich weiterhin anstarrte der eigentlichen für sie ausgefüllt war.
"So jetzt nur noch das Ding hier ausfüllen und dann kann es losgehen", sagte sie grinsend und hielt mir ihr Handy hin. Es war die Begründung warum ich sie ersetzen wollte und so weiter. Das ging eigentlich ganz schnell und als letztes fügte sie das Video in den Anhang an. Jetzt hieß es warten. Wir beschlossen schlafen zu gehen, was ich mir nicht zwei Mal sagen ließ, da ich darauf wetten würde, daß er mich wieder aus den Federn holen würde.

Die Morgenluft strich mir sanft über die Haut, während wir nebeneinander her liefen. Charlotte dagegen schlief noch so tief, als hätte man sie ko geschlagen. Doch es sei ihr gegönnt.
"Die Nächste links", schnaufte er und ich hielt den Daumen raus. Also bogen wir kurz darauf nach links ab und liefen dann im Gleichschritt die Stufen hinauf, welche zu einem Kaufhaus führten. Dies umrundeten wir halb und machten uns dann wieder auf den Weg in Richtung Stadtrand. Als wir vor dem Tor standen und nach Luft schnappten, kam Mum gerade mit einem Tablett heraus, und stellte es draußen auf dem Tisch ab.
"Ich kommt immer auf die Minute pünktlich zum Frühstück zurück", lachte sie als wir rein kamen.
"Wir besitzen eben einen sechsten Sinn für sowas antwortet ich ging mich wie Lyrkan auch schnell umziehen.
"Hallo ihr Energiebündel", grüßte uns Charlotte, die langsam den Flur entlang kam.
"Auch einen schönen guten Morgen, du Tiefschläfer. Neben dir könnte genauso gut was in die Luft gehen und du würdest es nicht mitbekommen", scherzte ich, nahm sie wieder auf den Rücken und trug sie die Treppe runter.
"Da hast du aber auch wieder recht", gab sie währenddessen darauf zurück. Ich half ihr noch in den Garten, wo schon der Kaffee meinen Namen rief und ich kippte die erste Tasse im wahrsten Sinne des Wortes hinunter, als wäre es ein Wettkampf. "Und was steht bei euch heute noch so an?", fragte sie.
"Wir statten dem Fitnessstudio ein Besuch ab und dann geht es auch schon wieder ins Training", antwortete ich.
"Vergiss die Trockenübungen nicht", klinkte Lyrkan sich ein.
"Stimmt die kommen noch dazwischen", gab ich ihm recht und sie sah uns erstaunt an.
"Nicht schlecht. Da habt ihr ja noch was vor heute", meinte sie anerkennend.
"Irgendwie muss ich ja die Zeit bis zur Antwort totschlagen", sagte ich. Sie lachte verständnisvoll.
"Schon klar", sagte sie sie, als dann auch endlich Jake und Mum zu uns stießen.

Daemons On Ice Where stories live. Discover now