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Ich öffnete ganz langsam die Tür zu Calebs Zimmer und machte mich auf ein Drama mit blauem Auge gefasst, aber Caleb schlief noch seelenruhig. Ich durfte das Licht ja nicht anmachen, aber ich musste gleichzeitig, also im Dunkeln, diese scheiß Schlüsselkarte suchen. Ich stieß mir mindestens ein dutzend mal mein Schienbein irgendwo an und versuchte, nicht laut loszuschreien. Ich suchte schon ne ganze Weile nach einer Schlüsselkarte, doch fand sie nicht. Wo würde ich mich als Schlüsselkarte denn verstecken? Ok ich bin dumm. Warum sollte sich eine Schlüsselkarte überhaupt verstecken? Mal ehrlich. Ich suchte weiter und dachte mir, wenn ich jemanden entführen würde und ihn im Zimmer einsperren würde, dann würde ich den dazugehörigen Schlüssel ganz nah bei mir behalten. Also entweder unter seinem Kissen, was aber irgendwie zu offensichtlich wäre, oder irgendwo im Nachttisch. In seiner Hosentasche konnte es ja nicht sein, da er ja nur eine Boxer trug, also die anderen zwei Möglichkeiten. Scheiße mein Herz schlug so schnell, dass ich echt Angst hatte, dass er es hören könnte. Ich lief auf das Bett zu und durchsuchte erst mal ganz vorsichtig und so leise wie möglich den Nachttisch. Ich öffnete jede Schublade, aber ich fand nichts. Dann musste es wohl unter seinem Kopfkissen liegen. Scheiße wo denn auch sonst also ganz ehrlich, ich bin doch keine Zahnfee.

Ich rutscht mit der Hand immer weiter in die Nähe des Kissens und dann unter den Stoff und plötzlich stieß ich auf etwas, was ganz sicher kein Kissen oder ähnliches war und dann zog ich es raus. Es war eine Waffe und die Schlüsselkarte. Sollte ich die Waffe Dylan geben, nur um auf Nummer sicher zu gehen, falls es aus dem Ruder lief? Ich entschied mich, die Waffe einfach mitzunehmen und Dylan zu geben, vielleicht würde eine Sache schief gehen und der ganze Plan wäre dahin. Die Schlüsselkarte hatte ich dann auch und dann sah ich mich nochmal nach Caleb um, um zu gucken, ob er mittlerweile doch wach war, aber nein er schlief wie ein Stein. Ich öffnete wieder ganz leise die Zimmertüre und machte mich auf den Weg zu Dylan. Mein Drang, nach Thomas zu sehen wurde zu groß und ich musste mich echt zwingen, nicht zu ihm zu gehen. Also lief ich wieder leise den Keller herunter und suchte nach Dylans Zelle, die ich dann doch fand. Dylan wartete auf mich und ich öffnete die Tür und mit einem Schwung war diese auch schon offen. Dylan kam direkt zu mir und umarmte mich und bei seiner Umarmung ließ ich meinen ganzen Gefühlen freien Lauf und fing an zu weinen und zu schluchzen. "Es tut mir so leid Dylan, alles ist meine Schuld."

Er beruhigte mich, indem er mir über mein Haar streichelte und leise flüsterte: "Shhh meine Süße, alles wird gut." Ich tränte sein ganzes Hemd voll, aber ihn schien es nicht wirklich zu kümmern. Dann lösten wir uns ungewollt und ich gab ihm die Waffe. Er schaute mich fragend an und sagte: "Woher hast du die?" Ich seufzte nur und sagte: "Die lag mit der Schlüsselkarte unter Calebs Kopfkissen. Nimm sie, nur für den Fall, dass es etwas schief läuft morgen." E nickte und nahm sie dankend an, aber dann fragte er noch: "Wie willst du Caleb erklären, dass seine Waffe verschwunden ist? Die kann ja wohl schlecht einfach so verschwunden sein." Ich nickte und sagte: "Ich werde mir schon etwas einfallen lasen, keine Sorge Dylan." Er nickte und ich seufzte und sagte: "Ok ich denke es ist Zeit, Abschied zu nehmen Dylan." Er seufzte und umarmte mich nochmal fest und ich drückte ihn ganz fest an mich. Irgendwie wussten wir beide im Inneren, das wir uns nie wieder sehen würden, aber wollten es irgendwie nicht zugeben. Er streichelte mir aber den Kopf und am liebsten hätte ich ihn nie wieder los gelassen. "Ich hab dich lieb meine kleine Schwester.", hauchte mir Dylan ins Ohr und ich bekam Tränen in den Augen. Wir lösten uns und ich sagte noch: "Ich hab dich auch lieb Dylan." und damit ließ ich ihn zurück und machte mich auf den Weg zu Caleb, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.



Oh man sie tu mir voll leid. Wer will heute noch einen Teil?

Sangster GangsterWhere stories live. Discover now