8. Schulprojekt

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-Am Wochenende-

Shoto POV.

Müde krabbelte aus dem Bett und musste ersteinmal meine Antidepressiva schlucken. Dann ging ich ins Bad. Dort betrachtete ich ein paar Sekunden mein Spiegelbild. Augenringe, fettige Haare.... Also entschied ich mich für eine kurze Dusche. Heute hatte ich mich mit Mina verabredet, damit wir unser Schulprojekt fertig machen konnten. Ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt keinen Bock darauf. Wozu machten wir das überhaupt? Konnten wir die Themen nicht zusammen mit der Klasse besprechen? Wäre sicher viel einfacher und ich müsste nicht versuchen, mit anderen Leuten zu interagieren. Seufzend zog ich mir frische Klamotten an und tapste in die Küche.

Niemand da... Samstags musste Fuyumi als Nebenjob in einem Cafe kellnern und Natsuo besuchte warscheinlich wie so oft Mutter. Mein Vater war ja sowieso nie da. Also trank ich ein Glas Wasser, nahm dann eine Tasche, die ich gestern schon mit Stiften und einem Schreibblock gepackt hatte, und verließ das Haus.

Auf dem Weg zu meiner Klassenkameradin passierte mir wieder einmal nichts. Fast schon traurig.... Ich würde Katsuki gerne wieder sehen...Okay, das war gelogen. Ich würde alle dafür geben, ihn noch einmal zu sehen. Selbst, wenn es im Jenseits wäre. Ein Leben ohne ihn machte sowieso keinen Sinn. Wieso konnte mich denn dann nicht bitte auch ein Auto umfahren?!

-

"Hallo, Shoto!" begrüßte Mina mich, als sie die Tür öffnete.

Dann trat sie einen Schritt zur Seite, sodass ich eintreten konnte. Da mich ihre Hauseinrichtung nicht wirklich interessierte, muss die Autorin sie auch nicht aufschreiben -Glück für mich-. Sie führte mich eine Treppe nach oben, blieb dann vor irgendeiner Tür stehen und öfnete sie schwungvoll.

Ihr Zimmer war nicht so unordentlich wie ich es mir vorgestellt hatte. Alles sah geordnet aus. Die Bücherregale waren vollgestopft mit irgendwelchen Mangas. Dann gab es noch ein Bett, das bunt bezogen war, einen Schreibtisch, auf dem ein großer, pinker Computer stand, und einem kleinen Tisch, der zusätzlich in die Mitte des Raumes gestellt worden war. Und genau an diesen Tisch bat Mina mich zu setzen.

"Willst du was essen oder trinken?"

Stumm schüttelte ich den Kopf.

"Na gut, dann lass uns direkt mit der Arbeit anfangen. Man könnte zum Beispiel solche Themen wie Enstehung der Umweltverschmutzung und dann auch ihre Verhinderung, also Gegenmaßnahmen, beschreiben." schlug sie vor.

"Das ist gut. Aber man sollte nicht nur auf das Eine gehen. Umwelt beinhaltet sicher auch noch andere Themen als Umweltverschmutzung." meinte ich.

"Du hast Recht! Dann sollten wir mal recherchieren."

Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, dass sie in ihrem Computer recherchierte und ich wichtige Informationen aufschrieb. Stunden später ließ ich mich erschöpft nach hinten fallen und rieb mein schmerzendes Handgelenk.

"Das hat lange gedauert....Aber jetzt haben wir alle wichtigen Infos zusammen. Jetzt müssen wir sie nur noch in einen Vortrag zusammen fassen..." murmelte ich.

"Lass uns das ein andermal machen. Wir sind jetzt schon echt weit gekommen und haben auch echt viel geschafft, aber ich bin fertig und wir haben ja auch noch genug Zeit."

"Du hast Recht." stimmte ich zu.

Das Mädchen ließ sich neben mich auf den Boden fallen und schloss ihre Augen.

"Sag mal...bist du in irgendwen verliebt?" fragte ich irgendwann in die Stille und schloss ebenfalls meine Augen.

"Ne.... Ich hatte schon einige Beziehungen, aber jetzt grade nicht....Und du? Liebst du Baku immer noch?"

"Ja.... Selbst jetzt, wo er tot ist, kann ich meine Gefühle für ihn einfach nicht aufgeben... Komisch, oder?"

"Nein, das ist doch total süß!"

Ich öffnete meine Augen und sah zu Mina herüber, die mich angrinste.

"Würde Baku noch leben....Du wärst sicher der Richtige für ihn... Du wirst es mir jetzt vielleicht nicht glauben, aber er hat echt oft von dir geschwärmt... Wie toll du doch bist, wie wunderschön deine Stimme ist, dass er gerne wissen würde, ob deine Haare wirklich so weich sind, wie sie aussehen..."

Meine Augen weiteten sich etwas. Katsuki soll meine Liebe also... erwidert haben?

"W-weinst du etwa?! Oh, tut mir leid, ich wollte das nicht!" rief meine Klassenkameradin plötzlich.

Ich fasste an meine Wange und tatsächlich war sie etwas nass. Schnell wischte ich mir mit dem Ärmel über das Gesicht.

"S-schon okay, du kannst nichts dafür. Es ist alles okay. Aber ich sollte dann auch gehen." entschied ich kurzerhand und setzte mich auf.

Die Kopfschmerzen ignorierte ich und packte meine Sachen zusammen.

"Okay, ich bring dich noch nach unten."

An der Tür umarmte Mina mich kurz und dann machte ich mich auf den Weg nach Hause. Leider passierte auch jetzt wieder nichts... Kein Auto überfuhr mich, kein Fahrrad kam mir zu nahe.... Es war zum kotzen...

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"Hallo, Shoto. Wie wars?" begrüßte mich meine Schwester, als ich die Haustür aufschloss.

"Mh..." gab ich nur als Antwort und striff meine Schuhe von meinen Füßen.

"Das ist keine Antwort auf meine Frage!" rief sie mir noch nach, als ich schon in meinem Zimmer verschwunden war.

Fortsetzung folgt

Mein Persönlicher Schutzengel |TodoBaku|Où les histoires vivent. Découvrez maintenant