21. Weil ich dich verdammt nochmal liebe!

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"Willst du was warmes Trinken, damit du wieder ein bisschen auftaust?" fragte Katsuki leise, als er die Haustür aufschloss.

Ich nickte leicht und rieb mir fröstelnd die Arme. Den ganzen Weg nach Hause hatte keiner ein Wort gesprochen. Katsukis Augen und Wangen waren noch rot vom Weinen und er sah mich besorgt an, als ich mir die klitschnasse Jacke auszog und sie über die Heizung hängte, damit sie etwas trocknete.

Es schien niemand zu Hause zu sein. Fuyumi war wohl noch länger im Cafe und was Natsuo trieb, wusste ich nicht.

"O-okay. Dann setz dich im Wohnzimmer auf das Sofa. Ich bring dir was....."

Er verschwand in der Küche. Ich begab mich ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Ich konnte es immer noch nicht glauben...... Er würde mich also wieder verlassen? Einfach verschwinden...?

Was hieß denn, wir hatten nicht einmal mehr ein Jahr zusammen? Hatten wir noch ein halbes Jahr, zwei Monate oder verschwand er sogar vielleicht schon morgen?!

"Shoto?"

Ich sah auf, als ich Katsukis Stimme hörte. Er stand vor mir mit einer Tasse, aus der es verdächtig nach Kräutertee roch, in der Hand und sah mich besorgt an. Ich sah wieder nach unten.

"Du hättest es mir sagen sollen...." murmelte ich.

Der Blonde stellte die Tasse auf den kleinen Tisch, der vor dem Sofa stand und setzte sich neben mich.

"Ich weiß doch, aber..... Du warst so glücklich, ich war glücklich..... Ich wollte nicht, dass sich an unserer jetztigen Beziehung etwas ändert.....Es tut mir leid!"

"Deine Entschuldigungen brauch ich jetzt auch nicht mehr!" rief ich wütend und sprang auf.

"Ganz ehrlich?! Es kann dir doch egal sein, wenn du verschwindest. Keine Ahnung, was mit dir passiert, wenn du verschwindest. Warscheinlich gehst du einfach in den Himmel, möglicherweise vergisst du mich auch wieder. Du musst dich doch gar nicht mehr um mich sorgen! Ich bin derjenige, der dann ohne dich leben muss! Du hättest du es mir einfach sagen müssen.....Du....."

Ich fuhr mir durch die Haare und lief auf und ab.

"So denkst du also?!" fragte Katsuki und stand ebenfalls auf.

Ich blieb stehen und sah ihn an.

"Ich weiß auch nicht, was mit mir dann passiert, aber das ist mir auch egal! Ja, vielleicht vergesse ich dich wieder, vielleicht mache ich mir dann keine Sorgen mehr, aber jetzt mache ich mir Sorgen! Egal, was dann mit mir ist, hauptsache es geht dir gut. Ich weiß es doch auch erst seit ein paar Tagen.....Du wirst alle Erinnerungen an diese Zeit vergessen.... Aber du sollst glücklich werden, selbst wenn es nicht mit mir ist... Und weißt du warum ich so denke?"

Er kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir fest in die Augen.

"Weil ich dich verdammt nochmal liebe, Sho! Also hör auf so einen Quatsch zu reden, vonwegen ich würde mich nicht um sich sorgen. Denn das tue ich, mehr als du es dir warscheinlich vorstellen kannst. Ich bin doch dein persönlicher Schutzengel, oder nicht?"

Er lächelte mich sanft an, was mich automatisch auch lächeln ließ. Ich legte meine Hände auf seine und lehnte mich in diese.

"Ich liebe dich doch auch. Ich hätte nicht so überreagieren sollen, tut mir leid...." murmelte ich.

"Schon gut....Ich hätte auch so reagiert." sagte er sanft.

"Mein persönlicher Schutzengel also?" fragte ich grinsend und sah ihn an.

"Klingt doch gut, oder nicht?"

"Mehr als gut."

Er zog mich zu sich und drückte unsere Lippen bestimmt, aber sanft, aufeinander. Meine Hände wanderten zu seiner Hüfte und ich zog ihn näher zu mir. Dieser Kuss zeigte so viele Gefühle, dass ich sie nicht einmal alle aufzählen konnte. Zufrieden seufzte ich auf, was den Blonden nur leicht lächeln ließ. Ich wusste einfach, dass er mich liebte. Also beschloss ich etwas. Egal, wie viel Zeit uns noch blieb; ich würde sie genießen! Katsuki sollte es nicht bereuen, es mir gesagt zu haben!

Ich löste mich von ihm, als ich wieder etwas atmen musste, was ihm nur ein enttäuschtes Geräusch entlockte. Ich grinste und legte unsere Stirnen aneinander.

"Also soll ich nicht aufhören, dich zu küssen, oder was soll ich aus diesem Geräusch schließen?" fragte ich amüsiert.

Er lief rot an und drückte sich enger an mich, während sein Blick wieder zu meinen Lippen glitt.

"Nein, hör niemals damit auf."

-

Als wir dann irgendwann fertig mit Knutschen waren - der Tee war schon lange kalt -, erhoben wir uns vom Sofa und gingen in die Küche.

"Soll ich was zum Essen machen? Du hast doch sicher Hunger, nach deinem Joggen durch den Regen." grinste Katsuki amüsiert.

"Du findest das also witzig, ja?" fragte ich und drängte ihn gegen die Arbeitsfläche.

"Mh....Ja, schon....Irgendwie....." meinte er, während er meinem Blick auswich.

Ich drehte sein Kinn zu mir, sodass er mir nun ins Gesicht schauen musste und beobachtete, wie seine Auge immer zwischen meinen Augen hin und her huschten.

"Ist ja komisch, vorhin meintest du noch, du hättest dir Sorgen gemacht."

"Vielleicht ein bisschen......." gab er zu.

"Wenigstens bist du jetzt ehrlich."

Er haute mir gegen die Brust und schob mich dann mit roten Wangen von sich. Ich wollte gar nicht wissen, was er geglaubt hatte, was ich als nächstes tun würde.

"I-ich mach jetzt was zu sehen.....Willst du was besonderes? Ich mache aber keine Soba! Das kannst du dir auf Dauer doch nicht antun, einfach ständig kalte Soba zu essen! Also, andere Vorschläge?"

Ich lachte und Katsuki sah mich verwirrt an. Als ich mich wieder beruhigt hatte, wischte ich mir eine Lachträne aus dem Auge und fuhr mir durch die Haare.

"Guck nicht so verwirrt. Ich bin halt einfach froh dich zu haben und dass du dir Sorgen um mich machst."

Er lächelte sanft, bevor er sich zum Herd drehte.

"Na dann fang ich mal mit dem Essen an."

Fortsetzung folgt

Mein Persönlicher Schutzengel |TodoBaku|Where stories live. Discover now