20. Einbildung

300 32 9
                                    

Shoto POV.

Ich war, wie so oft, der letzte Im Klassenraum und packte meine Sachen ein. Katsuki stand neben mir und beobachtete mich dabei.

"Ist was?" fragte ich, ohne ihn anzusehen.

"Nö, wieso?"

"Weil du mich so anstarrst." grinste ich und drehte mich zu ihm.

Er wurde leicht rot und sah mir nicht in die Augen.

"I-ich...... Hab ich gar nicht, Idiot!" stritt er ab und schüttelte den Kopf.

Ich schmunzelte und hob sanft sein Kinn an, sodass er mich ansehen musste. Seine roten Augen, in die ich mich so unsterblich verliebt hatte, huschten immer wieder von meinen Augen zu meinen Lippen.

"Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe, Katsuki..." lächelte ich und lehnte meine Stirn gegen seine.

Er hielt sich an meinem Tshirt fest und lächelte mich mit seinem so bezaubernden Lächeln an, dass mein Herz dahin schmolz.

"Ich liebe dich auch."

Wir wollten uns gerade küssen, als sich jemand hinter uns räusperte. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Meine ganzen Freunde standen dort und sahen mich an.

"Wir müssen reden, Todoroki." meinte Kirishima.

"Äh...Ü-über was denn?" fragte ich und rieb mir den Nacken, obwohl ich natürlich genau wusste, über was sie reden wollten.

Unsicher sah ich zur Seite zu Katsuki, der die Anderen auch anstarrte. Was sollte ich denn nur sagen? Durften sie es auch erfahren, so wie ich?

"Ich denke, du weißt, worüber wir reden wollen, Shoto." murmelte Deku.

"Ich.....hab dich gestern belauscht, als du...geredet hast..."

Mina rieb sich den Arm und sah mich an. Es schien ihr leid zu tun und ich nickte ihr zu, um zu sagen, dass es okay war.

"Redest du wirklich mit Bakugou?" fragte Ochako.

"Es ist..... schwierig zu erklären..." stammelte ich.

"Sie sollten es eigentlich nicht erfahren....."

Katsuki sah zu mir hoch und ich wusste sofort, dass er es ihnen eigentlich auch sagen wollte. Dass er kein Geheimnis sein wollte, dass jemand vor seinen Freunden verstecken musste. Vor seinen eigenen Freunde. Doch irgendwas schien ihn davor zurück zu halten. Etwas, wovon er mir noch nicht erzählt hatte.

Unmerklich nickte ich.

"Was meinst du damit?"

"Also...... Wie soll ich euch das erklären.....E-er..Ich-.."

"Hör zu...Wir haben uns unterhalten und.... so ist das nicht richtig...!"

Izuku schien nach den besten Worten zu suchen, während ich ihn verwirrt anstarrte.

"Nicht richtig..?" hakte ich nach.

"Todoroki, glaub mir. Wir vermissen Bakugou alle. Und auch wissen wir, dass dich sein Tod am meisten getroffen hat... Du hast ihn geliebt! Aber auch uns war Bakugou wichtig! Er war unser Freund. Mein bester Freund..... Aber er ist nunmal tot, das müssen wir akzeptieren und er kommt auch nicht wieder zurück. Bakugou ist nicht hier!" erklärte Kirishima.

"W-wollt ihr etwa sagen, ich halluziniere, oder was?!" rief ich.

"Todoroki-kun, glaub uns, es ist auch für uns schwer, aber wenn du Hilfe brauchst, dann-" begann Ochako, doch ich hörte ihr nicht mehr zu.

Stattdessen schnappte ich meine Schultasche, schob mich wortlos an ihnen vorbei und rannte auf den Flur. Die Anderen schrien mir noch hinterher, doch ich ignorierte sie einfach.

-

Ich hatte keine Ahnung, wohin ich lief, doch ich rannte einfach. Ich bildete ihn mir nicht nur ein! Nein, niemals! Eine Halluzination?!

Es stimmte, ich liebte Katsuki über alles und ein Leben ohne ihn ging einfach nicht mehr! Aber deswegen bildete ich mir ihn doch nicht nur ein! Es war alles so realistisch, wir hatten Sex. Das konnte doch nicht nur eine Einbildung von mir sein, weil ich eine Person liebte und sie ebend an meiner Seite haben wollte!

"......sho.......to........shoto....Shoto!"

Jemand fasste mich bei den Schultern und hielt mich fest. Ich drehte mich um und sah in Katsukis Gesicht. Wortlos umarmte dieser mich. Erst jetzt viel mir auf, dass es regnete und es schon langsam dunkel wurde. Wie spät war es? Ich war pitschnass und langsam kroch die Kälte auf meine nackte Haut, denn die dünne Jacke, die ich an hatte, war schon komplett durchgeweicht. Nach einigen Sekunden erwiederte ich die Umarmung des Blonden. Er drückte seinen warmen Körper an meinen und wärmte mich so, langsam aber wenigstens etwas, wieder auf.

"Warum hast du nicht direkt angehalten, als ich dich gerufen habe? Du bist stundenlang durch den Regen gerannt, ohne auf mich zu hören. Ich hab mir schon Sorgen gemacht...." murmelte er.

"Tut mir leid....Ich wollte dir keine Sorgen machen, aber...."

Meine Stimme brach ab und nur mit Mühe schluckte ich die Tränen herunter, die in meinen Augen brannten. Er durfte einfach keine Halluzination von mir sein! Ich löste mich etwas von ihm, nahm sein Gesicht in meine Hände und drückte unsere Lippen schon fast verzweifelt aufeinander.

Ich wollte irgendetwas fühlen! Irgendetwas, das mir zeigte, dass dort wirklich eine Person war, die existierte. Mein Herz schlug schnell gegen meinen Brustkorb, als Katsuki den Kuss erwiderte. Meine Beine wurden weich, doch ich musste stehen bleiben. Ich musste stark bleiben! Für Katsuki und mich!

"Es tut mir leid...." hauchte mein Freund, als wir uns lösten.

Ich öffnete meine Augen, die ich während des Kusses geschlossen hatte, und sah, dass sich in seinen Augen Tränen gebildet hatten.

"Es muss dir nicht leid tun, ich hätte vorsichtiger sein sollen-"

"Nein, nicht das.... I-ich hab es dir nicht gesagt, weil ich dich nicht noch mehr verunsichern wollte. Es tut mir so leid!"

Nun liefen die Tränen über seine Wangen.

"Was meinst du?"

"Ich werde verschwinden! Wir haben nicht einmal mehr ein Jahr zusammen!"

Während Katsuki sich weinend an mich drückte, starrte ich geschockt ins Leere.

》Er wird mich wieder verlassen....?《

Fortsetzung folgt

Ich hoffe, das Kapitel ist gut geworden, da wir gerade Autofahren und ich es hasse, auf Autofahrten zu schreiben. Aber ich habe mich jetzt trotzdem mal dran gesetzt. Wir fahren noch 2h und ich hab nichts zu tun, also hab ich einfach geschrieben.

Mein Persönlicher Schutzengel |TodoBaku|Where stories live. Discover now