Kapitel 16

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Caleb hatte recht. Kaum war das Wochenende da und Miss Kingston für drei Tage außer Haus, drehten alle durch und Miss Reyna hatte schon nach den ersten Stunden am Freitag keine Lust mehr. Es standen keine Prüfungen und keine Turniere an uns Caleb musste wohl genügend Freunde haben, dass er uns auf noch eine Party schleuste. Diese war sogar nach einem Fußweg von fünf Minuten zu erreichen und demnach gut hörbar vom Internat aus.

Es gab trotzdem diese Langweiler die lieber im Internat hocken und zu den zählten mal wieder Beth und Fiona. Ich war froh, dass Olivia mit mir hier war. In ihrer Nähe behielt ich mich etwas unter Kontrolle.

"Komm schon Lou, noch zwei Becher.", sagte Caleb und drückte mir den Tischtennisball in die Hand. Ich schaute auf die andere Seite des Tisches und schaute in das lächelnde Gesicht von Olivia. Sie flüsterte Mason, den Jungen, denn sie schon letztes Mal kennenlernte, etwas ins Ohr und brachte ihn zum lachen. Lasse dich nicht ablenken.

"Kriege ich etwas von dir, wenn ich hinein treffe?", fragte ich und drehte mich zu Caleb um. Dieser schaute mich kurz mit hochgezogenen Augenbrauen an und lächelte leicht.
"Was kriegst du denn nicht von mir?", fragte er mich und musterte mich von oben nach unten. Es stimmte. Ich bekam eigentlich alles von ihm, was ich wollte. Ich zuckte kurz mit meinen Schultern und warf den Ball ohne hinzuschauen. Anhand seiner Reaktion wusste ich, dass ich reingetroffen hatte.

Caleb fing laut an zu lachen und hielt mir seine Hand hin um mir ein High Five zu geben.

"Das ist total unfair. Louisa hat das gefühlt früher jeden Tag gespielt.", sagte Mason und trank den Becher mit einen Mal aus. Caleb legte seinen Arm um meine Schultern und zeigte Mason seinen Mittelfinger. Ich hatte wohl doch einen Einfluss auf Caleb. Ganz egal ob er positiv oder negativ war.

"Was kriege ich wenn ich treffe?", fragte er mich dieses Mal und schaute mich an. Ich hob meine Augenbrauen und stellte mich etwas auf Zehenspitzen um ihn was in sein Ohr zu flüstern.
"Wenn du triffst, können wir hier verschwinden.", flüsterte ich ihn ins Ohr und brachte ihm zum lächeln. Er schaute im nächsten Moment wieder nach vorne und traf Becher perfekt in der Mitte. Olivia und Mason verdrehten ihre Augen und Olivia trank den letzten Becher.

"Es hat sehr viel Freude gemacht gegen euch zu gewinnen, aber wir sind out."

*

Die Tür von Calebs Zimmer war nicht mal zu, als er seine Lippen schon auf meine legte. Ich machte mit meinen Fuß die Tür zu und lachte leicht, als ich meine Hände an seinen Nacken legte. Er lehnte sich etwas mit mir an die Tür und stoppte kurz um mich anzulächeln. Als er mich gerade wieder küssen wollte, stoppte ich ihn und atmete kurz durch.

"Warte kurz. Ich muss erst sicher gehen, dass ich dich nicht gleich ankotze. Du hast mich mehr als letztes Mal abgefüllt.", sagte ich und schaute kurz an die Decke. Andere wären nach dieser Aussage etwas angeekelt, aber Caleb lachte einfach nur. Er legte seine Hand an der Tür ab und küsste mich kurz auf meine Wange, bevor er mich wieder ansah.

"Ich dachte immer, dass du Alkohol besser verträgst als ich. Habe ich mir dein altes Leben wilder vorgestellt als es im Endeffekt war?", sagte er und brachte mich kurz zum lachen.

"Glaub mir.", fing ich an und küsste ihn kurz, bevor ich weiter redete.
"Du willst es nicht wissen."

"Ist es komisch, wenn ich sage, dass mich das schon anmacht?", sagte er und küsste mich ohne auf meine Antwort zu warten. Ich habe auf der einen Seite zu viel getrunken und auf der anderen Seite spielten meine Gefühle verrückt um mehr über seine Aussage nachzudenken. Caleb zog mich im Kuss von der Tür weg und legte seine Arme um mich. Ich stoppte das alles zwischen uns, als ich Schritte wahrnahm.

"Bist du sicher, dass deine Mom nicht da ist?", sagte ich und schreckte genauso wie er zusammen, als er an der Tür klopfte. Caleb hatte bessere Reaktion als ich, denn er schubste mich auf sein Bett, sodass ich mich auf der einen andere runter rollen konnte. Er atmete etwas auf und öffnete die Tür.

"Clarissa! Was machst du hier?", sagte er etwas lauter, sodass ich es hören konnte. Ich verdrehte meine Augen? Was machte sie hier?
"Sorry, dass ich dich um diese Uhrzeit störe. Hast du kurz Zeit zum reden?", fragte sie. Ich nutzte die kleine freie Stelle um zur Tür zu schauen. Clarissa wollte gerade herein kommen, aber Caleb hielt sie davon ab.

"Es ist keine gute Idee.", fing er an und richtete sich etwas den Kragen seinen Pullis. Ich hoffte echt, dass mein Lippenstift schon davor etwas weg ging und er ihn nicht auf seine Lippen hatte.
"Du kannst es mir ruhig hier sagen.", sagte er. Ich schaute zu Clarissa, die etwas misstrauisch ins Zimmer schaute. Sie hatte wohl das Gefühl, dass jemand hier drin war.

"Wir kennen uns schon lange Caleb und es kommt echt vom Herzen: Louisa ist kein guter Umgang.", sagte sie und brachte Caleb zum lachen. Ich wollte eigentlich genauso mit lachen, aber das würde mich auffliegen lassen.

"Caleb ich meine es ernst. Du hast dich total verändert seit du mit ihr rumhängst. Ins negative.", sagte sie und berührte ihn an der Schulter. Ich wusste nicht was ihr Plan war, aber bei Caleb würde es nicht ziehen.
"Vielleicht bin ich einfach nun ich selber. Vielleicht hat Louisa es geschafft das wahre Ich heraus zu holen.", sagte er und brachte mich zum lächeln. Was hatte er vor. Er atmete wieder auf und machte ihre Hand von seiner Schulter.

"Ich kann glaube ich gut einschätzen, wer mir gut tut und wer nicht. Danke trotzdem, dass du dich sorgst, aber du solltest ins Bett gehen. Es ist spät.", sagte Caleb und dachte, dass er nun Ruhe vor Clarissa hatte, aber wie sie meinte: Sie hatte ein Ass im Ärmel.

"Ich hab euch gesehen. Ich hab gesehen wie ihr euch auf dem Schulhof geküsst habt. Ich bin damit nicht zu deiner Mutter gegangen, aber ich kann es immernoch machen.", sagte sie. Bedrohte sie gerade echt Caleb? Bedrohte sie den Jungen in den sie verliebt war?

"Was willst du Clarissa?", sagte er etwas genervt und schaute ins Zimmer hinein. Unsere Blicke trafen sich kurz und ich nickte ihn beruhigend zu. Er würde schon das richtige tun.
"Du weißt was ich will Caleb-"

"Dir ist schon bewusst, dass es mit dir genauso verboten ist oder?", unterbrach er Clarissa, aber es war wohl nicht das was sie wollte.
"Das meine ich nicht.", fing sie an und ging einen Schritt näher auf ihn zu.

"Ich lasse meinen Mund zu, wenn du dafür sorgst, dass alles wieder beim alten ist. Ich will meinen Status im Hockeyteam behalten, ich will in Ruhe mit dir am Tisch sitzen ohne, dass dein Blick die ganze Zeit bei Louisa hängt und ich will, dass du das mit Louisa beendest. Es liegt in deiner Hand was du machst."

The night we met ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt