Kapitel 26

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"Daran kann ich mich noch gut errinern.", fing Miss Kingston an und lachte etwas. Sie strich über das Foto von Mom und ihr und lächelte mich an.

"Du siehst ihr echt so ähnlich. Ihr beide habt die gleichen Augen und die gleichen Lippen. Würdest du deine Haare etwas heller machen, würdest du genauso aussehen wie sie.", sagte sie und brachte mich zum lächeln.

Ich hatte das schon oft zu hören bekommen. Mir wurde oft gesagt, dass ich mit einer anderen Haarfarbe genauso aussehen würde wie Mom. Ich hatte oft den Gedanken gehabt mir sie zu färben, aber ich weiß nicht was mich daran gehindert hat.

"Ich weiß echt nicht wie ich Caleb dafür danken kann. Er hat das von sich aus gemacht, obwohl er sauer auf mich war.", sagte ich und setzte mich etwas lässiger in den Sessel in ihrem Büro. Sie nickte mir zu und blätterte kurz etwas durch die wenigen Fotos.

"Caleb war schon immer sehr hilfsbereit, vielleicht macht er das aber auch nur um seine eigenen Probleme zu vergessen. Er redet nicht oft und gerne darüber, aber viele Sachen bereiten ihn Sorgen.", sagte sie und schob mir die Fotos zu.

Ich wusste schon ein wenig wie Caleb tickte, er zeigte mir viel von sich und vielleicht bereute er es ein wenig.

"Wie war sein Vater so? Haben sich beide gut verstanden?", fragte ich etwas vorsichtig und hoffte, dass sie die Fragen nicht zu Privat findet. Miss Kingston schaute mich kurz an und lächelte daraufhin wieder etwas.

"Caleb errinert mich oft an Thomas. Die beiden waren sich sehr ähnlich, Caleb hat viel von ihn abgeschaut. Die beiden waren oft zusammen Surfen und obwohl ich immer meine Sorgen hatte, wusste ich, dass er sicher ist. Die beiden hatten ein gutes Verhältnis, bis zum Wendepunkt.", sagte sie und räusperte sich etwas. Für sie muss es immernoch schwer sein darüber zu reden, obwohl die beiden schon etwas länger vor seinem Tod getrennt waren.

"Caleb hat mir von dem Alkoholproblem erzählt. Ich denke mal, dass irgendwas passiert sein muss, dass es soweit kommt?", sagte ich vorsichtig, aber ich wusste genau, dass sie nicht mehr ins Detail gehen wollte. Ich nahm es ihr nicht übel, immerhin ging es mich nichts an.

"Wenn es irgendwas gibt womit ich mich bei Caleb bedanken kann, dann sage mir ruhig Bescheid."

*

"Louisa du musst dich echt entscheiden. Soll ich jetzt heute Abend kommen oder erst morgen Nachmittag? Es ist kein kurzer Weg, ich will nicht unnötig kommen.", sagte Dad und regte sich etwas auf. Ich klemmte mir mein Telefon zwischen meine Schulter und mein Ohr und machte die Tür zum Schulhof auf.

"Ich brauche noch etwas Zeit. Komm also lieber morgen erst, sonst wird das für uns beide zu stressig.", sagte ich und begrüßte einige Schülerinnen, die an mir vorbei liefen.
"Du kannst deine Meinung auch nochmal ändern und doch bis zum Ende dort bleiben.", sagte er und brachte mich dazu stehen zu bleiben.

Wieso versuchte jeder meine Entscheidung zu ändern?

"Du wirst mich nicht mehr los, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich kann hier nicht mehr glücklich werden. Es geht nicht nur um einen bestimmten Faktor, sondern viele Sachen hindern mich hier glücklich zu sein.", sagte ich und hoffte, dass er endlich meine Entscheidung akzeptieren würde. Immerhin hatte er mir die Wahl gegeben.

"Okay, ich verstehe es. Wir sehen uns dann erst morgen. Versuche die Zeit noch etwas zu genießen.", sagte er und verabschiedete sich von mir, bevor er auflegte. Ich verdrehte etwas meine Augen und schaute zu Olivia, Beth und Fiona, die auf mich zu kamen.

"Hey. Was war so wichtig, dass du uns hier treffen wolltest?", fragte Beth etwas verwirrt und schaute in mein lächelndes Gesicht.
"Ich konnte ein gutes Wort bei Miss Kingston einlegen. Wir dürfen in die Stadt. Wir dürfen es nicht nur, sondern wir gehen jetzt auch. Ich muss was machen, was schon längst überfällig ist."

*

Drei kritische Blicke lagen auf mir und ich wusste nicht wen ich anschauen sollte. Ich entschied mich dafür den Mann anzuschauen, der genau vor mir stand.

"Hellere Haare? Du willst deine schönen Haare echt etwas zerstören?", sagte er und nahm ein paar Haare von mir in seine Hand um über sie zu streicheln. Durch den Spiegel vor mir schaute ich in die Gesichter meiner Freundinnen, die mich anlächelten. Es ist die richtige Entscheidung.

"Man muss wohl immer mal neue Sachen ausprobieren. Am besten so.", sagte ich und holte ein Bild aus meiner kleinen Tasche. Ich drückte es dem Friseur in die Hand und schaute ihn an wie er das Bild anschaute. Er schaute immer wieder zwischen den Bild und meinen Haaren hin und her und nickte daraufhin.

"Es ist machbar. Mach es dir gemütlich.", sagte er und brachte Olivia,Beth und Fiona dazu leicht aufzuschreien. Während Olivia sich neben mich setzte um ihre Spitzen schneiden zu lassen, ließen sich Beth und Fiona auf die kleine Couch nieder.

Olivia nahm meine Hand und lächelte mich an, als ich sie an lächelte. Ich war froh diesen Schritt mit den dreien zu machen. Ich könnte mir niemand besseren vorstellen. Ich brauchte die drei an meiner Seite. Ich bin froh sie an meiner Seite zu haben.

*

"Okay Go Beth, dein bester Catwalk Lauf.", schrie Olivia und ließ Beth über den Schulhof laufen. Sie übertrieb etwas und wackelte viel zu viel mit ihren Hüften. Wir drei fingen an zu lachen, aber mussten im nächsten Moment etwas leiser sein. Wir waren schon lange über die Ausgangssperre draußen.

"Irgendwann werde ich dafür sauer sein, aber einmal muss man auch die Regeln brechen.", sagte Fiona und rannte zu Beth, die sich laut erschreckte, als Fiona halb auf sie sprang. Olivia und ich fingen leicht an zu lachen und ließen die beiden weiter alleine vorne laufen.

"Der Tag war echt schön. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß.", sagte ich und brachte Olivia zum lächeln. Sie nickte mir zu und hackte sich bei mir ein.
"Bist du schon müde? Oder hast du noch Energie für mehr Spaß?", fragte sie mich und verwirrte mich etwas. Ich schenkte ihr ein verwirrten Blick, aber schaute gerade aus, als ich helle Lichter wahr nahm.

"Komm mit.", sagte Olivia und zog mich mit schnellen Schritt mit. Ich hatte keine Ahnung was gerade vor sich geht, aber ich nahm es einfach hin. Wir bewegten uns vom Schulgebäude weg und liefen um es herum. Ich sah von weiten kleine Lichter, aber konnte nicht wirklich zu ordnen was es war. Je näher wir dem Geschehen kamen, desto klarer sah ich die Lichterketten um die Bäume und einige Tische und Stühle. Ich erkannte einige Schülerinnen und Jungs von Calebs Schule. Was passiert hier gerade?

Olivia zog mich weiter und lächelte Mason und Caleb an, die etwas weiter vorne, als die anderen standen.

"Was geht hier vor sich?", fragte ich, als alle in Hörweite waren. Mein Blick schweifte zu Olivia, die mich anlächelte und ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte.

"Eine besondere Person braucht doch auch einen besonderen Abschied."

The night we met ✓ Where stories live. Discover now