Kapitel 10

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„Tja, aber das ist passiert, seit die Neue da ist!" Ein Blick in meine Richtung. "Ich traue ihr nicht. Was wenn sie auch ein Dämon ist? Wir hatten schon mal so einen Fall, erinnerst du dich noch an Sibille?" „Entspann dich Bea! Wir sind eh nicht mehr lange hier, dann können wir trainieren". Ich blieb zurück und fragte mich, was dass alles zu beteuten hat. Nicht mehr lange hier? Wohin sollten wir denn gehen?

Am Hof empfingen uns die Lehrer. Sie sahen alle ernst aus und berieten sich nochmals mit Laura. ich warf ihr einen verwunderten Blick zu.

„Also gut! Wie ihr wisst, haben wir einen erneuten Dämonenangriff zu verzeichnen. Linda Schulz und Laura van Linde wurden heute angegriffen. Nur knapp konnten sie entkommen, was Linda zuzuschreiben ist. Durch den Angriff wurde Laura van Linde jedoch verletzt".

Kurzer Applaus brannte auf und ich worde tomatenrot.„Hey, das hast du verdient!" Zoe umarmte mich. „Aber natürlich fragen wir uns, warum uns der Dämon gefolgt ist?! Tja, es wird wohl durch den Spiegel gegangen sein. Beim nächsten Wechsel in zwei Tagen müssen wir uns absichern.

Solange wir noch hier sind, gibt es nun Ausgangssperren und Flugverbote. Nur die Wächter dürfen draußen sein. Sollte ich einen von euch erwischen, wird das Konsequenzen haben, ich erwarte, dass ihr euch zusammenreißt. Mit der jetzigen Situation ist nicht zu spaßen". Ich schluckte. Was wusste ich hier nicht?

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„Linda, habe etwas Geduld! In zwei Tagen siehst du es ja eh. Und dass mit der gleichen Sprache..es gibt einen Stein. Der ist dort aufbewahrt, wo wir hinreisen. Unsere Ahnen stritten sich einst über den Kristall. Als er dann zerbrach, gelangten Stücke in unser Blut, da ein paar Wahnsinnige die Überreste gegessen hatten,  und von da an waren sie Feuerwölfe und den Stein haben sie weggesperrt, damit ihn niemand hat. Das ist die Geschichte unserer Linie".

Ich starrte Laura an. Oh mein Gott. „Also, kann ich mich mit jedem Feuerwölf unterhalten, auch wenn er aus keine Ahnung voher kommt?", wollte ich wissen. Das war ja cool! Man musste nur eine Sprache können. Deshalb war ich in meiner Schule sloch ein Talent mit Fremdsprachen gewesen...

"Ja!" Sie nickte und schloss mich in die Arme.„Ich weiß, es ist ziemlich viel in so kurzer Zeit. Aber es ist wichtig dass du es erfährst. Alle Feuerwölfe, die hier in Europa sind, lernst du bald kennen." Als ich heute in meinem Bett lag, ging ich die Worte meiner Schwerstern nochmal durch. Aber warum hatten wir Magie? Und wo gehen wir hin? Ich beschloss mich demnächst bei Roy zu erkundigen.

Es dauerte lange, bis ich ihn am nächsten Morgen nach dem Unterricht fand. Ich war ziemlich fertig. Gut, meine erste Flugstunde ging gründlich daneben und ich prellte mir eine Rippe. Alle haben mich ausgelacht, alle bis auf Roy und Zoe. Dabei hat es auch noch weh getan. ich verzog den Mund bei dem Gedanken an den schrecklichen Schmerz, den zum Glück die Heilerin gelindert hatte.

Ich umrundete den Stall und sah bei Aduel vorbei, so hatten wir den Fuchs nun genannt. Zuerst wollte ich ihn Stormy nennen, aber Zoe hatte die Idee, ihn auf weyisch einen Namen zu geben.

„Hi, wie geht's deiner Rippe?" Ich schrak zusammen und fasst mir ans Herz. Es raste. „Was bist du denn gleich so schreckhaft?" Ich funkelte ihn wütend an. Roy verzog den Mund zu einem Grinsen:"Hey, war doch nur Spaß!"

„Sag mir lieber ,warum alle von einem Ortswechsel reden nur ich nichts weiß!" Er fuhr sich durch seine perfekt sitzende Haare:" Ich sage nichts. Meine Lippen sind verschlossen". Er zog das mir das Tuch vom Mund, das ich widerwill trug. Mal im Ernst, warum? Wir waren alles Feuerwölfe, doch laura hatte mir versucht zu erklären, dass es den geruch dämpfte und das gut wäre..Blablabla. Alles nur wegen den Menschen, das ich nicht lache.

„Du dürfstest gar nicht hier sein!" „Ja ich weiß", sagte ich leise, mein Blick glitt zu seinen Lippen. Warum hatte er nie ein Tuch auf?  „Lange brauchst du das Tuch nicht mehr". Er kam näher und ich ließ es zu. Seine Augen fanden meine und ehe ich wusste was ich da überhaupt tat, küsste er mich schon.

Die Zeit schien stillzustehen. Der Kuss fuhr mir durch den ganzen Körper, steckte mich in Brand. Vielleicht brannte ich ja wirklich, das wusste ich jedoch nicht. ich ließ meinen Gedanken freien Lauf und öffnete meine Lippen.

Er fuhr mit seinen Fingern durch mein Haar, ließ es funklen. Er brachte mich zum Beben. ich holte röchelnd Luft, seine Augen waren so schön. Sie flossen durch mich hindurch, mitten in mein Herz.

ich wollte ihn haben und er wollte mich haben. ich spürte es, ich wusste es. Ich gab ihm alles und schlang meine Arme und seinen kräftigen Hals.

Dann uhrplötzlich löste er sich von mir und zog ein Schwert aus seinem Umhang. Ich war noch ganz benebelt von dem Kuss und torkelte einen Schritt. "Linda, reiß dich zusammen. Wir sind hier nicht mehr allein", wisperte er mir gepresst zu.

Mein Blick glitt über meine Schulter und was ich da sah, oh mein gott! ich schluckte. Galle stieg in meinem Mund auf, drohte sich seinen Weg nach draußen zu bahnen.

„Linda, geh, renn so schnell wie es nur geht weg! Der Dämon wird dich wollen", flüsterte Roy mir zu und ließ meine Hand los. Sie fühlte sich leer und kalt an.

„Nein, ich lasse dich doch nicht im Stich", gab ich ebenso leise zurück und grapschte erneut nach seiner Hand. Ich drückte sie und sah ihm fest in die Augen:" Nein, das mache ich nicht!"

„Linda! Laura wird mich umbringen wenn dir was geschieht.. man, du bist so ein Sturkopf, genau wie sie auch."

„Hahaha! Ja, ich habe schon viele Feuerwölfe gesehen, die sich überschätzt haben. Du ,mein lieber bist nicht anders", lachte der Dämon. Ich musste ihn ansehen, weil er sich nun direkt vor mir aufbaute. Er war grottenhässlich! Die Haut hing ihm in Fetzen herunter, uahhh! Seine dunklen, obsidanschwarzen Augen sprühten Dunkelheit und Verderben aus. Sein Mund war schrumpelig und sein Atem stank nach erloschene Glut.

Er war sehr klein, seine haare waren Feuerwirbel, er trug ein Tuch, sonst wäre der Dämon nackt.

„Lass Linda in Ruhe, und du lauf". Ich schüttelte den Kopf und richtete meine Arme auf die Person aus. Es hätte schon bei der Dämonin geklappt, warum nicht auch hier?

Ich dachte an Ariadne und sofort spürte ich das berüchtigte Prickeln in meinen Fingern. Meine Wut staute sich auf, brodelte gefährlich unter meiner Haut. Jede Sekunde würde es geschehen.

 Ein greller  Feuerstrahl  schoss aus meinen Fingern hervor und traf den Dämon mitten im Herzen. Doch es geschah nichts. Er blieb vor uns stehen, guckte mich nur dämlich an.

„Linda, was machst du da? Er ist zu stark", hörte ich Roy sagen, aber ich konzentrierte mich weiter. Meine ganze Kraft ging ins Feuer über, ich bündelte sie in diesem einen Strahl aus Licht und Hoffnung.

„Netter Versuch, meine Liebe!" Er zog ein Schild hervor, mitdem er sich geschützt hatte. Einen Moment lang überlegte ich, den nutzte Roy um sich auf den Dämon zu stürzen und ihm das Schwert ins Herz zu rammen, wobei ich bezweifelte, dass Dämonen ein Herz hatten.

Das Schild ging nach dem unerwarteten Angriff zu Boden und ich nahm ihn wieder in Beschuss. Es zerrte an meinen Kräften, mir wurde schwindelig und der Boden schwankte. Doch ich hielt stand und verbrannte den Dämon bis auf dem letzten Rest nieder.

Mit einem schrecklichen Schrei verfiel er genau wie seine Vorgängerin in Asche. Seine Überreste rieselten in den Boden und versikerten dort.

Roy rappelte sich hoch und sah mich an. In seinen Augen lag Bewunderung und Sorge. „Geht's dir gut?" Ich half ihm hoch, er hatte eine Brandwunde am Arm davon getragen.

„Jaja. Aber wie ist dass möglich? Du..du scheinst mehr Magie als wir zu besitzen", staunte er. Mir wurde plötzlich so übel, dass mir die Beine wegsackten und ich von ihm aufgefangen wurde. „Linda! Bleib bei mir, sie kommen gleich." Dann wurde alles schwarz und seine Stimme verklang im Nichts......

Firewolf - GetarntWhere stories live. Discover now