Barcelona IV

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Viele Leute haben schon davon berichtet, dass sich in Fahrstühlen die sexuelle Aufladung exponentiell erhöht. Ich muss zugeben, ich bin hier keine Ausnahme und an Milans fast schon raubtierartigem Blick erkenne ich, dass es ihm ebenso zu ergehen scheint.

Ich lehne mich lässig an die Wand hinter mir und blicke ihn herausfordernd an.
„Oh, sobald wir in deinem Hotelzimmer sind, werde ich mich ganz bestimmt nicht zieren", raune ich und sofort ist Milan bei mir, sein Körper ganz nah vor meinem, sein Atem auf meinem Gesicht. Seine Hand stützt sich an der Wand neben meinem Kopf ab und ich kann ihn fast spüren, so nah ist er mir.

„Ich bin nicht sicher, ob ich bis zum Hotelzimmer warten will", murmelt er heiser, sein Blick auf meine trockenen Lippen fixiert. Unwillkürlich fahre ich mit meiner Zunge darüber und beobachte wie sich Milans Augen leicht weiten und er sich selbst auf die Unterlippe beißt.

„Gott, diese Zunge", flüstert er und fährt hauchzart mit seinem Zeigefinger von meinem Kiefer über die empfindliche Haut meines Halses zu meinem Schlüsselbein. Er beugt sich vor und ich spüre seinen heißen Atem an meinem Ohr, einen kribbelnden Schauer verursachend. Noch immer ist seine Zeigefingerspitze das Einzige von ihm, das mich berührt und es bringt mich beinahe um den Verstand.

„Darf ich diese Zunge gleich überall spüren?", wispert Milan und mir entgleitet ein leises Seufzen. Ich wage es nicht mich zu bewegen, will diesen Moment der Spannung zwischen uns noch etwas länger halten.
„Überall, wo du willst", erwidere ich mit rauer Stimme und ich höre, wie er hörbar nach Luft schnappt.

Sein Zeigefinger verschwindet von meinem Schlüsselbein und fast will ich schon protestieren, dass er mir diese eine Berührung wieder nimmt, doch seine langen, schlanken Finger legen sich behutsam um mein Handgelenk und ziehen meine Hand nach vorn. Ich spüre etwas Festes unter meinen Fingerspitzen und als Milan meine Finger noch stärker dagegendrückt, wird mir klar, was ich da spüre.

„Dann gern zunächst hier", haucht er und ich fühle seine Lippen federleicht über mein Ohrläppchen streichen. Instinktiv umfassen meine Finger das Objekt, das sie berühren, legen sich über den Stoff seiner Sommerhose um die festen Konturen und fühlen es leicht pulsieren. Milan entkommt ein leises Stöhnen, das von seinen Lippen direkt in mein Ohr dringt. Seine Hüfte presst sich meinen Fingern noch mehr entgegen und ich drücke leicht zu.

„Es fühlt sich auf jeden Fall großartig an", flüstere ich. „Und ich wette, es schmeckt auch fantastisch."
Meine Hand massiert ihn nun fest durch den Stoff und Milans Stirn legt sich auf meiner Schulter ab. Sein Atem trifft mich stoßweise und ich meine, ein leises Wimmern zu hören.

Genau in diesem Moment ertönt das Ping! des Fahrstuhls und Milan und ich zucken merklich zusammen. Er tritt einen Schritt zurück und strafft seine Schultern, ich richte schmunzelnd meine Erektion und zwinkere ihm zu, als er mich ungeniert dabei anstarrt.
„Du bist der Teufel", zischt er und ich spaziere keck vor ihm aus der Kabine.
„Dann würde ich sagen", grinse ich. „Du begleitest mich jetzt am besten in die Hölle und ich habe das Gefühl, es wird sehr heiß dort."

Milan stolpert schon fast aus dem Fahrstuhl, packt meine Hand und zieht mich mit sich, während er mit großen Schritten den Hotelflur entlangläuft. Vor dem Zimmer mit der Nummer 1609 hält er, steckt die kleine Karte in den Schlitz und drückt die Tür auf.

Kaum dass wir das Zimmer betreten haben, drückt Milan mich gegen die Tür, so dass diese sich mit einem lauten Klack! schließt. Sein Körper ist fest gegen meinen gepresst, ich spüre seinen schnellen Herzschlag an meiner Brust und starre wie paralysiert auf seine Lippen, die nur wenige Millimeter von meinem Gesicht entfernt sind.

Ich hebe meine Hand und lege sie an seine Wange. Milan schließt seine Augen und schmiegt sich sanft in meine Berührung. Nur diese simple Geste lässt meine Erregung nicht weniger werden, aber ihre Qualität sich dennoch verändern. Meine Begierde ist nicht nur animalisch, körperlich. Ich will alles von ihm. Körper, Seele und Herz. Vor allem sein Herz, denn meins ist ihm schon lange verfallen.

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