𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 3

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PoV. Jungkook

Seit dem Ball geht mir Prinz Taehyung nicht mehr aus dem Kopf. Seine Augen haben sich quasi in mein Gedächtnis gebrannt.

Der schöne Mann erscheint oft in meinen Träumen und macht es mir so unmöglich, ihn zu vergessen.

"Mein Kind, worüber denkst du denn ständig nach?" fragt Eomma, während ich wieder mal einfach nur in die Luft starre und meine Gedanken freien lauf lasse. "Über eine Person, die mir ständig im Kopfe ist" erkläre ich und sie schaut auf. "Hat dir etwa eine schöne Dame den Kopf verdreht?" fragt sie interessiert und ich zögere.

Naja, es ist eher ein schöner Herr.

"So in etwa" antworte ich leise und sie kichert. "Ich weiß noch, als ich deinen Vater das erste mal getroffen habe. Ich habe sofort mein Herz an ihn geschenkt. Welch ein Glück, dass er meine Liebe erwidert" schwärmt sie leicht und ich muss schmunzeln. "Ich hoffe, dass ich auch das Herz meiner erwählten Dame erobere" erwidere ich. "Ganz bestimmt, ich meine, du bist ein attraktiver Junger Mann und außerdem noch Jungfrau, sie wird dich lieben" 

Sofort werde ich rot und senke verlegen meinen Kopf.

Ich habe halt nie den passenden Mann gefunden, dem ich meine Jungfräulichkeit schenken wollte. Und zu dem weiblichen Geschlecht fühle ich mich nicht hingezogen, weshalb ich wahrscheinlich für immer Jungfrau bleiben werde. Denn wie hoch ist die Chance, dass ich jemanden finde, der so ist, wie ich. Alleine die gesellschaftliche Einstellung zu diesem Thema verbietet es mir, mir einen männlichen Partner zu suchen. 

Wir könnten niemals in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten austauschen. 

Wieso muss ich auch unbedingt auf Männer stehen. 

Still esse ich mein Essen auf und begebe mich dann in das Zimmer von Jin. Dieses mal treffe ich ihn alleine an. Wo treibt sich Yoongi überhaupt rum?

"Mein Kind besucht mich endlich" begrüßt Jin mich theatralisch und ich kicher. "Sei nicht so dramatisch Hyung" antworte ich ihm und setze mich zu ihm auf das Bett. Sofort zieht er mich in seine Arme und direkt fühle ich mich geborgen und beschützt. Er ist einfach wie eine zweite Mutter für mich. 

Ich bette meinen Kopf auf seiner Brust und sofort erhasche ich den Klang seines Herzschlages. Müde schließe ich meine Augen und er zieht die Daunendecken über unsere Körper. 

"Hyung?" hauche ich und er brummt leise. "Was ist?" Ich zögere für eine Sekunde. 

Soll ich es wirklich wagen? Ich meine...er hat mich noch nie für etwas verurteilt. Ich vertraue ihm sehr. Ich würde ihm auch mein Leben anvertrauen.

"Naja...wenn...würdest du mich verurteilen, wenn ich auf Männer stehen würde?" frage ich leise und er stockt. "Was?" 

Ängstlich setze ich mich auf und sehe in seine Augen. Er schaut mich ernst an. "Du...bist homosexuell?"

Schnell sehe ich weg und kneife meine Augen zu. "Bitte schlage mich nicht dafür! Ich kann nichts dafür!" Wisper ich voller Angst und anstatt einen Schlag spüre ich eine sanfte Bewegung. Verwirrt öffne ich meine Augen und sehe, dass Jin sanft lächelnd meine Wange streichelt.

"Du brauchst vor mir doch keine Angst zu haben...ich bin dein Hyung. Dein bester Freund. Ich würde dich niemals für etwas verurteilen" haucht er. "Außerdem....ist es bei mir genauso" meine Augen weiten sich vor Schock. "Du...du auch?" Hauche ich und er nickt leicht.

Sofort umarme ich ihn und kicher. "ich hatte schon solche Angst gehabt" gebe ich zu und seine Arme schlingen sich um mich. "Du brauchst doch keine Angst davor zu haben, mir was zu sagen" murmelt er und ich nicke "Ich weiß"

Wir kuscheln noch lange und dann gehe ich in mein Zimmer. Sofort ziehe ich eine Feder und ein Stück Pergament heraus. Ich tunke die Spitze der Feder in das Tintenglas und fange an zu zeichnen.

Hochkonzentriert zeichne ich irgendwas und am Ende schaue ich es mir an.

Meine Augen weiten sich.

Vor mir auf dem Blatt befindet sich eine Abbildung von Taehyung.

Ich habe ihn nur einmal kurz angesehen, wieso weiß ich jedes Detail seines Gesichtes?

Schnell öffne ich die Schublade und verstecke das Pergament darin.

Verdammt, was ist bloß los mit mir? Ich muss krank sein. Das ist doch nicht mehr normal. Oder doch? Aber wieso verspüre ich solch eine Sehnsucht nach ihm? Ich kenne diesen Mann nicht einmal.

Es ist alles so verwirrend.

Verliebe ich mich etwa? Oder habe ich eine Krankheit? Ich muss unbedingt mit meiner Mutter darüber reden. Es macht mir doch sehr Angst.

Aber noch nicht jetzt. Ich warte erstmal ab. Vielleicht wird das ja wieder weggehen.

The Black Swan - TaekookWhere stories live. Discover now