The Black Swan - Taekook

𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 16

PoV. Jungkook

"Los! Zieh dich an und beweg deinen Arsch nach unten, Crystal wird gleich ankommen" zischt Taehyung und verwirrt sehe ich ihn an, da er in meinem Zimmer steht.

Seit dem Vorfall mit dem Gewitter hat er mich nicht mehr angeschaut, geschweige denn nett angesprochen.

Was ein toller Dank, nicht? 

Schnell stehe ich auf und ziehe mich an. "Wer ist diese Crystal überhaupt?" frage ich, während ich mir mein Hemd überstreife und er seufzt. "Du kennst sie nicht? Jeder Prinz müsste sie kennen" 

Ach jetzt bin ich plötzlich wieder ein Prinz?

Ich schnaube. "Ich war noch nie wirklich auf einen Ball, außer hier halt. Und sonst ist unser Königreich eher für sich. Ich kenne nur die wenigsten Prinzen und Prinzessinnen" erkläre ich und er seufzt. "Sie stammt aus dem Ilsan Königreich. Sie ist...speziell" sagt er nur und ich runzel die Stirn. "Okay?" 

Nach wenigen Minuten gehen wir dann durch die Flure zum Haupteingang, um den Gast willkommen zu heißen. Sehnsüchtig sehe ich zur Tür, die sich öffnet und meine Füße kribbeln leicht, durch den Drang zu laufen.

Eine Frau kommt herein und ich muss bei der Wahl ihrer Kleidung das Grinsen verkneifen. Sie trägt ein knall pinkes Kleid mit Spitze. Auch ist es recht kurz und geht ihr nur bis zu den Knien und ihre Brüste werden gut betont. Ihr Gesicht ist von der Schicht Schminke bedeckt und an ihren Ohren glänzen Diamantohrringe. 

Was ist das denn bitte für eine Frau? 

Kurz sehe ich zu Taehyung und er ist abgelenkt. Sofort spüre ich das Adrenalin und schaue zur offenen Tür. 

Soll ich? Aber dann würde er mich bestrafen. Außer er würde mich nicht bekommen. Ich will endlich zurück nach Hause. 

Ich gehe einen Schritt vor und sehe direkt zu Taehyung. Er redet mit Crystal und ist somit abgelenkt. 

Sofort ergreife ich die Chance und renne los. 

Ich springe an den Wachen vorbei ins Freie und renne so schnell ich kann. "Jungkook, bleib hier!" ruft Taehyung wütend und ich höre, wie er hinterher gerannt kommt. 

Ich sehe hinter mich und es folgen mir Taehyung, Jimin und zwei Wachen. Dann sehe ich nach Vorne renne auf die Stadt zu, die an das Schloss angegrenzt ist. "Schnell, bevor wir ihn in der Menge verlieren!" 

Schon kurz darauf habe ich mich in die Menge gemischt und renne so schnell ich kann weg. 

Oh bitte lass das Glück auf meiner Seite sein.

Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als sie nicht mehr hinter mir sind und ich renne aus der Stadt. 

Freiheit! Endlich!

Überglücklich sauge ich die Luft durch die Nase ein und spüre das weiche Gras unter meinen nackten Füßen.

Jedoch bemerke ich die Wurzel des Baumes nicht und stolper darüber. Sofort mache ich Bekanntschaft mit dem Boden und gleich darauf werde ich hochgezogen.

Nein, nein, nein, nein verdammt! Das darf doch nicht wahr sein! 

"Ich denke ich habe dir zu viel Freiheit gegeben. Ab jetzt wirst du mit dem Fuß am Bett gefesselt, damit du lernst, dass du nicht weglaufen sollst!" knurrt Taehyung und legt mich über seine Schulter. "Lass mich doch einfach gehen verdammt! Wieso willst du mich unbedingt haben?! Ich bin ein verdammter Prinz und kein Diener, der dir dient!" widerspreche ich und er haut kurz auf mein Hintern. "Wenn du nicht still bist, dann verfrachte ich dich in mein Zimmer und werde keine Rücksicht mehr auf dich nehmen. Du sollst mir verdammt nochmal gehorchen! Hast du es immer noch nicht gelernt!" zischt er und ich lasse mich dann einfach hängen und warte, bis wir beim Schloss ankommen.

"Wieso behältst du mich bei dir, wenn du mich hasst?" murmel ich und er stellt mich wieder auf den Boden, als wir im Schloss ankommen. Er sieht mich an und grinst dann. "Weil ich dich ruinieren will. Bis du nur noch ein kleines Häufchen elend bist" antwortet er rau und ich schaue ihn erschrocken an.

Wieso tut er das? Ich habe ihm doch nie was angetan..

"Taehyung!" ruft eine schrille Stimme und er seufzt, ehe er sich umdreht. "Was ist Crystal" "Crystal Rose bitte. Wenn du mich schon ansprichst, dann richtig!" meckert sie und ich schaue sie komisch an. 

Wer hat sie bitte erzogen? Sie scheint keine Spur an Manieren zu haben. 

"Wo bleibst du denn? Ich warte schon sehnsüchtig auf dich. Und lass deinen Diener hier, ich will nicht, dass er uns stört" 

Empört sehe ich sie an. "Ich bin ein Prinz und kein Diener!" mecker ich und Taehyung hebt die Hand und ich verstumme.

Er ist immer noch älter als ich, weshalb ich ihn respektieren muss. 

"Du bist nichts weiter als ein dreckiger Diener. Und jetzt geh auf dein Zimmer, Jimin wird in kürze bei dir erscheinen und dich fesseln" sagt er kalt und geht mit ihr mit.

Wütend stampfe ich mit einem Fuß auf dem Boden. 

Dann stapfe ich auf mein Zimmer und setze mich bockig auf mein Bett. 

Was denkt er bloß, wer er ist! So ein Arroganter Mann!

Meine Tür geht auf und Jimin kommt herein. In seiner Hand ist eine dünne Eisenkette und ich drehe mich weg. "Komm schon Jungkook. Mach es nicht für uns beide umständlicher" murrt er, doch ich gehe auf die andere Seite des Bettes, als er auf mich zu kommt. "Ich lasse nicht zu, dass mir meine Freiheit weiter geraubt wird! Ich bin ein Prinz! Und ihr behandelt mich wie Abschaum! Ich darf nicht raus, darf mich kaum bewegen oder darf nicht das tun, was ich möchte! Ich lasse nicht zu, dass ich jetzt auch noch an ein Bett gefesselt werde!" spreche ich mutig aus und sehe voller Wut zu ihm. 

Jimin seufzt. "Ich weiß es ist eine blöde Situation. Aber das sind nun mal meine Befehle und ich kann sie nicht missachten" erwidert er, jedoch bleibe ich stur von ihm weg. 

Er kommt wieder auf mich zu und ich gehe wieder von ihm weg. "Komm schon, ich habe nicht den ganzen Tag zeit!" meckert er und ich schaue ihn kalt an. 

"Ich tue nicht mehr das, was Taehyung von mir verlangt! Soll er mich doch hinrichten lassen, aber ich bin nicht mehr sein kleiner Diener!" zische ich und Jimin kommt wieder auf mich zu. "Denk dran, Taehyung kann deine Familie ganz einfach hinrichten lassen. Und er weiß wie er sie bekommt" raunt Jimin gefährlich leise und ich stocke. "Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Ihr seid krank!" Bevor ich weiter sprechen kann, werde ich von Jimin überrumpelt und zum Bett gezogen. Ich versuche mich irgendwo festzuhalten, jedoch spüre ich dann das kalte Metall auf meinem Knöchel und höre kurz darauf ein Klick-Geräusch. 

Ich sehe zu meinem Fuß und dann zu Jimin. "Ich hasse euch" 

Er verdreht seine Augen und verlässt dann das Zimmer und lässt mich hier ganz allein.