𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 12

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PoV. Jungkook

Ängstlich schaue ich die ganze Zeit auf die Tür und erwarte regelrecht, dass Taehyung herein kommt.

Tatsächlich geht wenige Minuten später die Tür zu und ich drücke mich weiter in die Ecke und starre zur Tür. Ein großer Mann kommt herein und er lächelt mich sanft an.

Namjoon!

"Wie geht es dir?" Fragt er und kommt etwas näher. "N-nicht gut..." Hauche ich und er sieht mich an. "Wieso sitzt du auf den Boden? In der Ecke?" Murmelt er und ich traue mich nicht, aufzustehen. "W-wegen Taehyung" antworte ich leise und er seufzt. "Das tut mir echt leid. Hast du Hunger? Ich kann dir was holen"

Ich schüttel den Kopf und er seufzt leise und setzt sich dann auf die Bettkante. "Du musst aber was essen. Du bist seit vorgestern hier und ich habe nicht einmal gesehen, dass du dein Teller geleert hast"

Ich weiß, dass ich mehr essen muss. Aber ich kann nicht. Die Angst, dass es vergiftet ist, ist einfach viel zu groß.

Ich weiß ja nicht, wozu Taehyung alles in Stande ist.

Still schaue ich ihn an und er sieht mich auch an. "Wie geht es deinem Kopf?" Fragt er und ich fasse kurz zu dem Verband, welcher um meinen Kopf gewickelt ist. "Tut noch etwas weh" Murmel ich und er nickt.

Dann kommt wieder eine erdrückende Stille und sie bringt mich fast um.

Ich will zurück nach Hause..ich werde dann auch alles tun, was sie verlangen. Ich würde sogar Melody heiraten. Solange ich einfach von hier weg kommen kann.

"Jin macht sich echt Sorgen um dich" spricht er plötzlich wieder und ich schaue weg. "Kannst...kannst du ihm und meinen Eltern sagen, dass es mir gut geht? Und...das ich für eine unbestimmte Zeit bei Familie Kim zu Gast bin? Es wäre echt nett von dir" wisper ich und er nickt. "Natürlich. Mach dir keine sorgen, wir bekommen dich schon wieder aus den Fängen des bösen"

Überrascht sehe ich ihn an. Seit wann spricht er so über seinen jüngsten Bruder?

Er seufzt und lehnt sich etwas zurück. "Er ist nicht nur zu dir so tyrannisch. Er ist zu jedem so und es muss langsam aufhören"

Er sieht mich genau an. "Vor allem sollte er nicht zu dir so sein" verwirrt hebe ich eine Augenbraue. "Wieso?" Er bleibt kurz still, als würde er überlegen. "Kannst du dich an die Zeit erinnern, wo du noch ganz klein warst? So um die fünf Jahre?"

Ich überlege eine kurze Zeit, ehe ich meinen Kopf schüttel. "Nein, ich kann mich nicht wirklich an meine Kindheit erinnern" erwidere ich und er nickt. "Okay, ist ja auch nicht so wichtig"

Wie bitte? Erst verwirrt er mich und dann sagt er mir nicht, was er damit meint?

"Okay?" Antworte ich, was jedoch eher wie eine Frage klingt.

Die Tür geht wieder auf und wir drehen uns beide dahin.

Sofort fange ich an zu zittern und ziehe meine Beine an mich heran. "Was machst du hier drinnen? Und habe ich dir nicht ausdrücklich verboten, mit anderen zu sprechen?" Zischt Taehyung und ich schüttel leicht den Kopf. "N-nein...du s-sagtest nur, dass i-ich nur auf d-das hören soll, w-was du sagst. Du hast n-nichts davon g-gesagt, dass ich nicht m-mit anderen reden soll" brabbel ich leise und er verdreht seine Augen. "Neue Regel, du wirst mit keinem anderen mehr sprechen, außer ich erlaube es dir" fügt er zu den Regeln hinzu und mein Herz rutscht mir in die Hose.

Was? Aber wie soll ich mir sonst die Zeit vertreiben, wenn ich mit keinem reden darf?

"Aber-" wütend kommt er auf mir zu und im nächsten Moment durchzieht ein stechender Schmerz meine Wange.

Tränen bilden sich in meinen Augen und ich lege eine Hand an meine Wange. "Vergiss nicht, mit wem du redest Bunny. Sei gehorsam oder es wird schlimmeres auf dich zukommen" zischt er und ich nicke leicht. "Taehyung, geh nicht so hart mit dem Jungen um! Du wirst es sonst noch bereuen" knurrt Namjoon und Taehyung dreht sich zu ihm. "Ach und was genau soll ich bereuen? Drohst du mir? Das ist ja putzig" schmollt er und ich senke meinen Kopf zu Boden.

"Schau dich nur an. Du bist echt abartig Taehyung. Mira würde sich im Grab umdrehen, wenn sie sehen würde, was du geworden bist"

Mira? Ich habe diesen Namen doch schonmal gehört.

Wutentbrannt stürzt sich Taehyung auf ihn und schlägt Namjoon. "Nimm ihren Namen nicht in deinen wertlosen Mund!" Schreit er und ich halte mir die Ohren zu und kneife meine Augen zusammen.

Ich konnte es noch nie ab, wenn sich Menschen streiten.

"B-bitte hört auf" sage ich mit dünner Stimme und ich höre, wie die Geräusche verstummen. Langsam öffne ich meine Augen und Taehyung sieht ausdruckslos zu mir. "Tze. Sei in 20 Minuten angezogen und dann in meinem Schlafzimmer. Jimin wird dich dahin begleiten" sagt er noch und geht aus den Zimmer.

Verdammt.

The Black Swan - TaekookKde žijí příběhy. Začni objevovat