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Keyden


Der Stuhl, an den Selena gefesselt war, lag zerbrochen im Raum und in Alexis verteilt. 

Alexis selbst lag mit offenen Augen und zu einem Schrei verzerrten Gesicht reglos im Raum. Und wenn ich sagte im Raum, dann meinte ich, dass sie im ganzen Raum verteilt lag. Ihre Organe tränkten den Boden mit Blut und in ihrer Stirn steckte ein Stück des Stuhls, an den Selena gefesselt gewesen war. 

Und Selena...Selena stand grinsend und mit Blutbeschmierten Händen vor dem Teil der von Alexis noch übrig war. 

„Selena wir wollen dir nicht weh tun...“, begann Nick in beruhigendem Tonfall, auch wenn seine Stimme belegt klang.

„Hast du mich gefoltert?“, unterbrach Selena Nick, woraufhin dieser verneinend den Kopf schüttelte.

Sie zuckte lässig mit den Schultern. „Dann bist du vorläufig sicher. Außerdem ist mir das ganze die Mühe gar nicht wert. Wenn ich verspreche, für vierundzwanzig Stunden – mehr kann ich nicht rausschlagen – keinen von euch zu ermorden, könnt ihr mir dann die Fesseln abnehmen?“, fragte sie mit Engelsstimme, was uns alle mehrmals blinzeln ließ. 

Selena war immer noch an Armen und Beinen gefesselt – und hatte Alexis dennoch so zugerichtet. 

Scheiße, ich wusste, dass sie gut war, aber das...

Resigniert ging ich auf Selena zu, holte den Schüssel raus und löste ihre Ketten. „Du wirst die ganze Zeit an meiner Seite bleiben, verstanden?“

„Eigentlich schreibe ich heute ein wichtiges Examen in der Uni, aber wenn das so ist...“, spöttelte sie ironisch. 

Ich packte sie einfach am Arm und zog sie hinter mir her. „Einer soll hier sauber machen“, befahl ich, als wir mit den anderen den Raum verließen.

„Vielleicht...vielleicht hatte sie keine all zu großen Schmerzen“, wisperte Jara Nick beruhigend zu, doch Selena hörte es natürlich und fing an zu kichern. 

„Sprecht ihr gerade von der selben Leiche?“, fragte sie, woraufhin schweigen herrschte.

„Man, da bekommt der Spruch Leichen im Keller haben doch eine ganz neue Bedeutung“, sinnierte sie vor sich hin und leider hatte sie mir all dem recht.

Schweigend gingen wir die Treppe hoch, wo Sammy zu uns stieß und Selena in eine Umarmung zog. 

Ich wusste genau, wieso er sie umarmte. 

Das machte er immer bei potentiellen Feinden. 

Zum einen, um ihren Körperbau zu checken und zum anderen, um ihre Reaktion zu testen. 

Doch mit den was geschah, hatte ich nicht gerechnet. 

Ich konnte gerade einmal blinzeln, als Selenas Knie hochschoss, ihre Hände seine Arme verdrehten und ihr Bein seine Füße wegkickte, sodass Sammy keuchend und mit großen Augen auf dem Rücken lag. Selena stolperte zurück und strich sich über die Klamotten, als ob Sammys Umarmung allein sie beschmutzt hätte. „Ich mag keine körperliche Nähe“, setzte sich erklärend hinzu und ich wusste, dass es gelogen war und sie uns lediglich einen Grund auftischen wollte, wieso so so reagiert hatte.

Lying  LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt