Peitschender Regen

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Der darauffolgende Schultag verlief ohne weitere Zwischenfälle. In den Pausen wurde in den Gängen viel über den neuen Zeitungsartikel geflüstert. Auch Katelyn und die anderen Slytherin waren beunruhigt und man merkte, wie immer wieder einige Blicke der anderen Hausschüler Slytherins streiften. Mäxym verstand es. Sie hatte viel von Scorp gelernt und wusste das die Angst vor Todessern und den Untaten der Vergangenheit noch tief im Bewusstsein saß. Doch die Schüler konnten nichts dafür. Sie hatten zu dieser Zeit noch nicht gelebt. Sie wurden nur mit der Bürde geboren und mussten nun für die Taten der Eltern und der Großeltern zahlen.

Mäxym war gerade auf dem Weg zu ihrer nächsten Einheit in Verteidigung gegen die dunklen Künste.

»Hey Malfoy warte mal!«, rief jemand hinter ihr und Mäxym drehte sich um. James kam mit schnellen Schritten auf sie zu und erst als er sie eingeholt hatte, schulterte er seinen Rucksack richtig und beide fielen in das gleiche Schritttempo.

»Was denkst du denn darüber?«, fragte er sie. Dabei blickte er nur stur gerade aus und tat so, als hätte er sie gefragt, ob das Essen in der großen Halle gut war.

»Von was?« Mäxym sah ihn fragend an.

James rollte mit den Augen. »Na, von dem neuen Besen. Nein, ich meine natürlich von der Sache im Tagespropheten.«

Mäxym zuckte mit den Schultern. »Was soll ich schon davon halten? Ändern kann ich es nicht. Und wie sie schreiben, wissen wir nicht viel. Ich hoffe, dass Ministerium weiß mehr, als sie zugeben wollen und sie bekommen die Situation schnell in den Griff. Diese Wiedergeborenen, wenn man sie so nennen darf, leiden in dieser Welt bestimmt. Das ist doch für beide Seiten nicht angenehm. Was ich aber wirklich gerne wissen würde, ist, ob sie in vollem Bewusstsein hier sind oder nur geisterhaft in unserer Welt wandeln.«

James sah nachdenklich in die Ferne und schwieg eine Zeit lang. Sie waren fast am Klassenraum angekommen, als er schnell nach links und rechts blickte, Mäxyms Oberarm griff und sie in eine Ecke zog. Mit dieser schnellen Bewegung hatte sie nicht gerechnet und sie konnte gerade noch ihre Balance wiederfinden.

»Man, James, spinnst du«, fauchte sie und riss sich aus seinem festen Griff.

James grinste nur und drückte sich enger an sie. »Komm schon Malfoy, als ob es dir nicht gefällt.« Dann wurde er wieder ernst und senkte seine Stimme. »Was ich dir jetzt sage, bleibt unter uns. Aber da ich glaube, dass Al seine Klappe nicht halten kann und dein Bruder es daher weiß, wäre es nur fair, wenn du es von mir hörst.« Er machte eine kurze Pause.

»Jetzt mache es nicht so spannend«, forderte sie ihn heraus, doch auch sie hatte unbewusst leiser als sonst gesprochen.

»Bei uns kamen auch Personen, die längst tot waren, wieder. Meine Großeltern. Also die Eltern meines Vaters. Sie waren einfach da.«

Mäxym blickte ihn mit offenem Mund an. Es ist eine Sache, davon in der Zeitung zu lesen, es ist aber eine ganz andere Sache jemand zu kennen, der das wirklich alles erlebt. Das macht es greifbarer, realer. Und sofort schossen der Rothaarigen tausend Dinge durch den Kopf.

»Wie? Deine Großeltern leben? Die sind einfach aufgetaucht? Wo? Wann? Hast du mit ihnen gesprochen? Sind sie so geisterhaft, vielleicht durchsichtig?«, sofort löcherte sie ihn mit Fragen.

James schmunzelte leicht und hatte immer im Blick, ob sie beobachtet wurden, was noch nicht der Fall war. »Nein, sie sind weder geisterhaft noch durchsichtig. Sie sind aus Fleisch und Blut, fühlen, denken und handeln wie wir. Als wären sie nie gestorben. Sie leben gerade noch bei meinen Eltern und die forschen schon nach Ursachen. Niemand weiß etwas. Auch sie nicht. Sie tauchten einfach auf. In der Kleidung, mit der sie gestorben waren. Und durch einen Zauber haben sie meinen Vater gefunden.« James fasste sich kurz und das beantwortete noch nicht mal annähernd alle von Mäxyms Fragen.

3 Generationen | HP Next GenDove le storie prendono vita. Scoprilo ora