Gejagte Jäger

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Natürlich schmeckt es nicht wie das originale in Italien, kommt aber eigentlich ziemlich gut hin. Die Calamari alla luciana sind aromatisch, nicht gummiartig was die Konsistenz angeht und auch wenn die richtige Würzung fehlt, ein wahrer Gaumenschmaus. Die Cannoli zur Nachspeise waren ein Traum und er kann dieses Restaurant definitiv empfehlen. Der kleine, dazugereichte Salat ist nicht zu viel und mit einem dezenten Dressing angemacht worden. Während der Pater sich mit den Geschmäckern mehr als nur gut auskennt und es mit der ‚Heimat' in Italien vergleichen kann, ist es für Lizzy einfach alles nur extrem lecker. Immerhin ist das einzige, mit dem sie es wirklich vergleichen kann, eigentlich nur McDonalds und so ein Ossobuco à la Milanese ist schon etwas anderes! Das Fleisch ist unvergleichlich, die Soße einfach nur der Wahnsinn und die Nudeln perfekt. Da kommt nichts ran, zumindest nicht für sie. Panna Cotta rundet das alles mit einer Erdbeersoße ab. „Ich denke es hat geschmeckt?" Alexander sieht sie amüsiert an, sie scheint gar nicht glauben zu können welche Geschmäcker entfaltet werden können. „Es war- Wow! Lass mich kurz- Ich muss dem Koch sagen wie genial das war!" Leise lachend lässt er sie aufstehen und sieht dabei zu, wie sie in Richtung der Küche geht. Dabei hatte sie nicht einmal etwas außergewöhnliches! Aber solange es gepasst hat, ist alles in bester Ordnung. Er sollte einen Kellner herbeirufen, sodass er gleich zahlen kann ohne dass sie es mitbekommt. Somit hebt er eine Hand und holt sich einen der Mitarbeiter her. „Einmal die Rechnung für alles zusammen, bitte." Dieser nickt und geht in die gleiche Richtung, in welche Lizzy verschwunden ist um dem Koch zu sagen wie lecker es war. Immer noch schmunzelnd muss er den Kopf schütteln, man scheint sie wohl dahingehend leicht beeindrucken zu können. Nach ein paar Minuten kommt Lizzy mit dem Kellner wieder zurück, sie sieht ihn sofort mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich habe gehört Sie wollten für uns zahlen?" Anderson blickt von ihr ein wenig perplex zu dem Kellner, der allerdings nur leicht den Kopf neigt. „Die werte Lady hat leider schon alles übernommen bevor ich die Rechnung holen konnte, es tut mir leid." Der Pater starrt wieder zu Felicitas, die schon fast zufrieden und leicht hämisch grinst. „Sie haben- Wieso?" Sie zuckt mit den Schultern und der Mitarbeiter geht wieder, lässt sie somit allein. „Sehen Sie es als Entschuldigung dass ich- Dass ich mich nicht zurückhalten konnte mit der Neugierde. Und als Dank dass Sie nicht abhauen, das ist nicht selbstverständlich!" Alexander steht auf und schiebt den Stuhl an den Tisch, sieht leicht vorwurfsvoll auf sie hinunter. „Sie hätten das nicht machen müssen, immerhin habe ich Sie dazu überredet etwas essen zu gehen. Also habe ich mich auch in der Pflicht gefühlt Sie einzuladen und dann nehmen Sie das gute Essen einfach als Ausrede um die Rechnung zu bezahlen?" Die schwarzhaarige schnaubt amüsiert und schiebt den eigenen Stuhl an den Tisch. „Tut mir leid, aber hin und wieder muss man hinterlistig sein um das Ziel zu erreichen. Aber es ist niemand zu Schaden gekommen, oder?" Gespielt enttäuscht verzieht der Pater das Gesicht und geht mit ihr raus. „Zählt mein Stolz denn nicht?" Ein leichter Stoß ihrer Schulter lässt ihn wieder zu ihr sehen nachdem er den Kopf gedreht hatte als er etwas für ihn verdächtiges gesehen hatte. „Darf ich ehrlich sein? Sie hätten immer noch mehr echten stolz wenn Sie nackt irgendwo rumlaufen und dann den Ententanz aufführen würden als ich. Das wollte ich nur gesagt haben." Seufzend legt er ihr eine Hand auf den oberen Rücken und schiebt sie nach vorn. „Soll ich Sie gleich schlagen, oder sollte ich warten bis wir in Ihrer Wohnung sind?" Lachend dreht sie ihren Kopf zu ihm. „Das zählt als häusliche Gewalt!" „Gut, wir machen es draußen." Gut dass er nicht in ihre Gedanken kommt, das könnte durchaus peinlich werden. Moment, ist Alucard dort drin? Gibt es so etwas wie eine Abriegelung? „Alles in Ordnung?" Es ist fast schon so, als könnte Anderson ihre Panik in den Augen sehen, was ihn nicht beruhigt weitergehen lässt. „Ich hoffe Alu kommt nicht in meine Gedanken. Die waren gerade... sehr unheilig." Wieso unhei- oh. OH! „Lizzy, ich bin ein Mann Gottes. So etwas wird es bei mir nicht geben." Entgeistert erwidert sie den Blick. „Und ich eine einfache Frau, umringt von Leuten die viel zu heiß sind. Ja, Sie eingeschlossen. Tut mir leid wenn es unangenehm ist, aber die Wahrheit wird doch so sehr geschätzt." Zwar öffnet er den Mund, aber egal was er erwidern wollen würde, es würde höchstwahrscheinlich nach hinten losgehen. Und er merkt schnell das diskutieren mit ihr nicht viel bringt. „Sollte ich mich auf solche Kommentare einstellen?" Ein kaltes: „Definitiv.", ist hörbar.

Fatal DiaryWhere stories live. Discover now