Richtiges Umfeld

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Alucard bringt sie durch den Schatten bis kurz vor den Garten, sodass es wenigstens noch aussieht als würden sie vom Spaziergang zurückkommen. „Das war einiges, ist bei dir alles klar?" Leicht besorgt sieht er zu Lizzy hinunter, deren Blick aber nur gerade aus geht, in ihrem Kopf herrscht eine überforderte Leere. „Reiß dich noch für ein paar Minuten zusammen, ich hol uns da noch raus. Hans?" Der Werwolf nickt, auch wenn es nicht ausgesprochen wurde weiß er was er zu tun hat. Gemeinsam gehen sie über den Garten zur Terassentür und dann wieder rein. „Ah, willkommen zurück!" Veronica begrüßt die drei und deutet in die Küche. „Braucht ihr etwas Warmes? Einen Kaffee oder Tee?" Jeder lehnt ab, sie wollen eigentlich nur so schnell wie es geht wieder weg um das alles unter sich sacken lassen zu können. Der weißhaarige räuspert sich und sieht vor allem ihre Mutter an, denn er hat das Gefühl dass sie die Hosen in der Beziehung anhat. „Ich habe morgen wieder Arbeit, ich muss früh auf den Bau." Das war das längste was er bis jetzt gesagt hat und Lizzy spürt ein wenig Stolz in sich aufkeimen! Natürlich redet er nicht viel, aber schon einmal um einiges mehr als sonst und auf jeden Fall viel mehr als mit dem Wortschatz mit dem sie ihn kennengelernt hat. „Meine Schicht ist morgen auch ziemlich früh, wir bitten um Entschuldigung dass es für das erste Treffen nicht so lange war." Alucard lächelt leicht und sieht wie ihre Mutter ein wenig umständlich aufsteht. Lizzy ist aber sofort da um ihr zu helfen. „Wieder die Hüfte?" Veronica nickt, seufzt aber und schüttelt ihre Tochter schon fast von sich um allein zu stehen. Auch Jerry steht auf und die beiden begleiten sie noch zur Tür, angezogen sind sie ja noch von ihrem Ausflug. „Es war schön Sie beide kennengelernt zu haben, mal sehen ob wir uns wiedersehen werden!" Alucard sieht Veronica an und mustert sie kurz skeptisch. „Ich werde Ihre Tochter nicht mehr so schnell gehen lassen. Jemand muss sie aus meinen kalten, toten Fingern reißen und mich zu Staub verarbeiten um das zu schaffen." Die folgende Stille ist unangenehm, bis sich Hans räuspert und die Haustür öffnet. „Auf ein baldiges Wiedersehen, Veronica und Jerry." Lächelnd nickt Alucard ihnen zu und schließt hinter sich die Tür, bevor seine Mundwinkel nach unten gehen. Das ist ja ekelhaft mit denen. Aber hey, zumindest war es nicht langweilig! Gemeinsam gehen sie die Straße ein wenig entlang und weit genug von allen weg, bevor Alucard sie alle in den Schatten mitnimmt und in ihrer Wohnung wieder rauslässt. Er hatte sich ausnahmsweise einmal normale Kleidung angezogen um einen einigermaßen normalen Eindruck zu hinterlassen, wechselt aber schnell in seine eigentliche Kleidung und fühlt sich um einiges wohler. Hans öffnet sein Hemd und atmet tief durch, endlich ist es vorbei. Aber wenigstens hatte er von ihrem Vater einige gute Tipps bekommen, falls bei Cory in der Bar wieder einige Dinge anfallen sollten die er reparieren muss. Lizzy hingegen ist mit ihrem Kopf überall, aber nicht hier. Komplett in Gedanken, was das eigentlich alles für sie heißen würde und was vielleicht noch auf sie zukommt, hängt sie ihre Jacke auf und es stört sie im Moment überhaupt nicht dass die anderen beiden da sind, weswegen das Shirt folgt und sie es einfach nur auf den Stuhl schmeißt. Alucard und Hans sehen zu ihr, dann zu dem jeweils anderen und ziehen ihre Augenbrauen hoch. Oha, da ist jemand aber WIRKLICH überfordert! Sie- Beide starren ein wenig perplex als die Hose folgt, sie an Alucard vorbei zum Kühlschrank geht, sich ein kaltes Bier rausholt, es mit einem Löffel öffnet weil sie keinen Flaschenöffner findet und sich auf ihre Klamotten auf den Schreibtischstuhl setzt. „Missy... ich finde es wirklich wunderbar wie du dich uns präsentierst, aber ist dir nicht kalt oder so?" Selbst er spürt die Temperatur und die ist nicht ganz so warm hier drin. Nur ein Schulterzucken, während sie wieder ins Leere starrt und immer wieder an der Flasche nippt. Der Urvampir zuckt daraufhin aber auch nur mit den Schultern und sieht zu Hans. „Wenn sie es macht, warum nicht?" Hans legt sich nur kopfschüttelnd eine Hand auf das Gesicht und verdreht die Augen, während Alucard sich ihrem aktuellen Kleidungsstil anpasst. Schlussendlich ist Hans wirklich der Einzige der noch all seine Kleidung anhat, auch wenn sein Hemd offen ist. Er sollte vielleicht gehen, dann muss er die Fremdscham nicht spüren die er von Alucard bekommt. Hans kann schon einmal froh sein dass es wenigstens innerhalb der Wohnung ist und zwar in einem abgesperrten Bereich, begrenzt, um es besser zu sagen. Sollten sie sie wirklich einfach so weitertrinken lassen? In dem Tempo ist die erste Flasche innerhalb von vier Minuten weg.

Fatal DiaryWhere stories live. Discover now