Kleiner Anfang, großes Ergebnis

77 5 0
                                    

Natürlich darf sie sich erst einmal was von der Lady anhören. Aber wie jedes, ihrer Meinung nach, normale Kind hat sie gelernt wie man etwas in das eine Ohr reinlässt und aus dem anderen rauslässt ohne irgendwelche Informationen verarbeiten zu müssen. Sie nickt nur, stimmt zu oder sieht betreten auf die Seite, aber auch nur weil sie auf die Stimmlage hört. Ihr Blick ist, wie ihr Hirn, momentan leer und erst als die Lady fertig ist, kommt sie wieder aus diesem Zustand raus und hat keine Ahnung was sie gesagt hat. „Aber gut, da das besprochen ist... Wertiere brauchen Sie ja nicht mehr als Informationsquelle, kennst du eine kennst du alle." Integra schiebt ihr eine kleine Akte zu und Lizzy kommt zu ihr. „Wir fangen klein an. Sie kennen Vampire, Regeneratoren, wobei das nur einer ist und Werwölfe. Wahrscheinlich auch Schrödinger, der Werkater der ihnen höchstwahrscheinlich unten in Alucards Seelenhölle begegnet ist. Das hier, Felicitas O'Perast, ist die Akte von Sir Neil Geristwood Filchner Jepherson, einer der wenigen noch existierenden Drachen die ich kenne." Was. WAS? „S-Sie... Haben... Haben Sie gerade... DRACHE gesagt? Wollten Sie nicht klein anfangen?!" Integra winkt ab, lehnt sich entspannt zurück. „Sir Jepherson ist auch klein, einen Kopf kleiner als Sie, Lizzy. Auch wenn seine Drachenform nicht darauf schließen lässt. Alucard bringt Sie zurück in die Wohnung, dort packen Sie ihre Sachen für eine Woche, denn Sie bleiben während der Zeit bei ihm. Da er nicht auf seine Drachenform in dieser Zeitepoche verzichten will, ist er ziemlich einsam auf einer Insel gelegen, hat einen wunderschönen Vulkan in der Mitte. Er ist einverstanden dass Sie sich über ihn und seine Spezies schlau machen, wenn Sie im Gegenzug auch etwas für ihn tun." Das lässt sie sehr skeptisch dreinblicken. Was soll sie bitte tun? Was könnte jemand wie er wollen? „Und... das wäre?" Integra zuckt mit den Schultern. „Das wollte er mir nicht sagen." Lizzy blickt nachdenklich auf die Akte, die Stirn gerunzelt. Was kann er wollen das die Lady nicht wissen soll? Leicht dreht sie den Kopf und sieht Alucard an. „Wie schnell kannst du mich abholen?" Dieser verzieht das Gesicht und schüttelt den Kopf. „Meerwasser, Kleines. Ich bin raus." Verdammte scheiße. „Und ein Flug dauert ein paar Stunden, Sie wären komplett mit ihm allein." Das sind keine Voraussetzungen die sie unbedingt haben will. Aber Drachen! Aber der Gefallen... Die junge Frau öffnet die Akte und sieht nur ein einzelnes Blatt darin liegen. Ein Grundriss der Insel und ein Foto von einem älteren Herren mit weißen Haaren, einem strengen Blick und einem noch strenger gestutzten Schnurrbart den man schon fast als Kunst bezeichnen könnte so geschwungen wie der ist. Wie einer dieser typisch französischen Kringelschnurbärte, nur sehr viel voller und eben in weiß. „Also gut, wir werden sehen was passiert wenn ich einen Drachen irgendwie sauer machen sollte." „Nein! Vergiss es!" Alucard will nicht wissen was passiert wenn man einen verdammten DRACHEN sauer macht! Er hat genau zwei in seinem gesamten Leben kennengelernt, unter anderem Sir Jepherson, das könnte mehr als nur böse ausgehen! „Ich habe mit meinem Namen gebürgt dass Sie sich benehmen können und auch werden, Lizzy. Er ist vielleicht ein schrulliger alter Kauz, aber ein gefährlicher alter Kauz! Sie bringen sich selbst in Lebensgefahr und Sie ruinieren meinen Ruf, das wollen Sie nicht, oder?" Felicitas sieht zur Lady und zieht eine Augenbraue hoch. „Was, mich umbringen oder Ihren Ruf ruinieren?" Integra kneift leicht die Augen zusammen, sie riskiert hier eine ganz schön dicke Lippe. „Sie machen sich am besten fertig, der Jet startet sobald sie an Bord sind." Lizzy sieht von ihr zu dem einzelnen Zettel mit dem Foto und wieder hoch. „Danke, Lady Integra." Sie dreht sich um und geht zu Alucard, der sie zu ihrer Wohnung bringt und sie halb zusammenscheißt während sie ihr Zeug in einen Koffer packt. Auch gibt sie dem Pater bescheid und auch Hans, wobei beide gerade beschäftigt mit der Arbeit sind und das erst nicht lesen können. Naomi schreibt sie, dass sie auf eine einwöchige Kur muss und dort Handys verboten sind. Sie wünscht ihr aber alles Gute da ihre beste Freundin gerade im Umzug ist und schreibt ihr auch, dass sie hofft das alles gut laufen wird. Ist nicht gerade einfach so ein Umzug, vor allem wenn man nicht viele Leute hat die einem theoretisch die gesamte Zeit über helfen können. „Ich kann versuchen dir da drin zur Seite zu stehen!" Alucard tippt auf ihren Schädel und lässt dann die Hand sinken. „Aber versprechen kann ich es nicht." Schlussendlich hat er sie auch zum Jet gebracht, in den er nicht einsteigen wird. „Danke für alles, Alu." Lizzy nimmt ihn in den Arm und zuerst zögert er noch, erwidert die Umarmung aber. „Kein Ding, aber jetzt steig ein."

Fatal DiaryWhere stories live. Discover now