50. Knock

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Ich saß auf dem Sofa und starrte an die Wand mit der Uhr.

Quälend langsam vergingen die Minuten, bis auf einmal die Türklingel ertönte.

Ich begann zu zittern und fuhr mir mit fahrigen Bewegungen durch die Haare.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Am liebsten hätte ich die Wohnung nie wieder verlassen.

Doch ein anderer Teil wollte jetzt die Tür öffnen und Markov entgegentreten.

Hin und hergerissen schaffte ich es schließlich nicht, mich von meinem jetzigen Platz zu erheben.

Erneut ertönte die Klingel.

Ich war mir sicher, dass Markov wusste, dass ich zu Hause war.

Was würde es für Folgen haben, wenn ich ihr die Tür jetzt nicht öffnete?

Ich dachte zurück an den heutigen Morgen und spürte die altbekannte Angst in mir aufsteigen.

Bevor ich es mir anders überlegen konnte, stand ich schwankend auf und humpelte zur Tür.

Ich drückte auf den Knopf und hörte keine 2 Sekunden später, wie unten die Haupttür geöffnet wurde.

Panisch presste ich mich gegen die Wand.

Als ich Schritte auf der Treppe vor meiner Tür vernahm, spähte ich durch das kleine Loch.

Niemand anderes als Markov kam die Treppen hinauf.

In ihrer Hand hatte sie einen Stapel Papier.

Ihr Gesicht war eine ausdruckslose Maske, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.

Ich beobachtete sie, bis sie vor meiner Tür zum Stehen kam.

Erst dann zuckte ich zurück.

Ich bereute meine Entscheidung, sie hier herauf gelassen zu haben.

Nun würde sie warten, bis ich ihr die Tür öffnete.

Es klopfte an der Tür.

Ich stieß einen unterdrückten, überraschten Schrei aus.

Zitternd betrachtete ich das Holz.

Nur wenige Zentimeter trennten mich von dieser Frau.

Ich versuchte, mich zu beruhigen.

Doch genau in diesem Moment klopfte Markov erneut gegen die Tür, deutlich energischer.

"Maike! Mach endlich diese Tür auf, ich weiß, dass du da bist, ich habe nicht ewig Zeit!"







CHEMISTRY I ✔︎                                         Wie weit wirst du gehen? Where stories live. Discover now