03 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐚 𝐟𝐨𝐨𝐭𝐛𝐚𝐥𝐥 𝐦𝐮𝐦

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𝘚𝘛. 𝘑𝘈𝘔𝘌𝘚 𝘠𝘖𝘜𝘛𝘏 𝘊𝘌𝘕𝘛𝘙𝘌, 𝘊𝘖𝘉𝘏𝘈𝘔

»NEIN! Geh bitte nicht, Daisy! Ich wollte noch mit dir UNO spielen!«, schmollte mich das kleine blondhaarige Mädchen an und versuchte mich mit ihren großen, grünen Augen um den kleinen Finger zu wickeln. »Ich will nicht, dass du jetzt gehst.«, ließ sie mich wissen und brachte mich leicht zum Schmunzeln, da sie dabei einfach nur niedlich aussah. Sie und der Rest ihrer kleinen Gruppe brachten mein Herz in nur Sekunden zum Schmelzen, weshalb mir der tägliche Abschied von ihnen nicht sehr einfach fiel.

»Du siehst mich morgen wieder, Skai. Dann können wir miteinander spielen, ja?«, fragte ich sie und hockte mich zu ihr hin.

Die Unzufriedenheit stand ihr ins Gesicht geschrieben, dennoch nickte sie mit dem Kopf und fuhr sich mit ihrem Ärmel über ihre Augen. »Und du kommst auch wirklich zurück?«, fragte sie mich und lächelte wieder, als ich ihr meinen kleinen Finger hinhielt. »Kommt Chris dann auch? Er hat uns lange nicht mehr besucht und ich vermisse ihn soo dolle!« Sie breitete ihre Arme aus und zeigte mir, wie sehr sie ihn wirklich vermisste.

Ich erzählte ihr, dass Christian momentan sehr viel um die Ohren hatte und es wohlmöglich unwahrscheinlich war, dass er die nächste Zeit vorbeikam. Dennoch versprach ich ihr, dass ich mit Christian darüber reden würde. Hätte er mich nicht an meinem zweiten Tag abgeholt und noch ein bisschen mit ihnen gespielt, würde ich ihm nicht täglich von den Kleinen, aber auch den Großen, erzählen. In ihren Augen war der Amerikaner für sie Captain America oder ein Engel.

Wenn sie nur wüssten. Wie oft mich dieser Kerl schon auf die Palme gebracht hatte in den letzten vier Monaten.

Nach einer langen Umarmungsrunde, die locker über eine halbe Stunde gedauert, bis ich dann endlich an meinem Auto ankam und fuhr erst einmal nicht nach Hause, obwohl ich mich sehr nach meinem Bett sehnte. Aber da Christian gerade Schluss hatte und das Trainingsgelände auf meinem Weg lag, nahm ich Christian hin und wieder einmal mit. Heute war einer dieser Tage, in der mich meine Freundlichkeit übermannte und mich verpflichtet fühlte, ihn abzuholen.

»Könntest du vielleicht aufhören mich ständig anzurufen? Ich beeile mich schon.«, nahm ich den Anruf über die Freisprechanlage an und konnte ihn nicht länger ignorieren. Ohne Ende hatte er mich versucht zu erreichen und es sogar mit einem Überfall per WhatsApp ausprobiert. »Um Punkt Vier soll ich dich abholen. Ich habe noch zehn Minuten.«, machte ich ihn darauf aufmerksam und beschleunigte ein wenig, damit ich tatsächlich um Vier auftauchte.

»Ich wollte dich nur daran erinnern. Du hast mich beim letzten Mal tatsächlich zwei Stunden warten lassen bis dir dann wieder eingefallen ist, dass du mich abholen wolltest. Bis heute habe ich keine Entschuldigung von dir bekommen.«, erinnerte er mich an den kleinen Moment und lachte leicht, als er selbst darüber nachdachte. »Aber wenn du in zehn Minuten da bist, dann ist alles im grünen Bereich.«, fügte er hinzu und zischte plötzlich jemanden an, der laut durch die Umkleidekabine brüllte. Auf jedenfall nahm ich an, dass er sich in der Umkleidekabine befand. »Ich unterhalte mich hier gerade, ja? Sei still, Tammy!«

Da ich mir ihre Diskussion untereinander nicht anhören wollte, verabschiedete ich mich schnell von ihm und stöhnte hinterher laut auf, als ich den roten Knopf antippte. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, dass ich es mit einem Kleinkind zutun hatte und nicht mit einem Fußballspieler, der für unendlich viele Kinder auf der Erdkugel verteilt ein Vorbild war – Aber ich musste zugeben, dass ich ohne ihn nichts zutun hätte.

In zehn Minuten hatte ich es nicht aufs Gelände geschafft, sondern erst nach fünfzehn Minuten. Jedoch gerade rechtzeitig, der er gerade mit ein paar seiner Kollegen das Gebäude verließ und so sehr in das Gespräch mit ihnen vertieft war, dass er mein Auto und mich nicht sah. Ich fuhr mein Fenster herunter und streckte meinen Kopf heraus, als ich mit meiner Hand auf die Hupe drückte. »Darling, ich kann nicht ein lebenlang auf dich warten!«, rief ich ihm zu und machte somit erst auf mich aufmerksam.

Der braunhaarige Amerikaner ließ sich erst gar nicht mehr von meinen Rufen beirren und sprach unbeschwert mit seinen Teamkollegen, die sich beirren ließen und in meine Richting sahen. Während ich ihnen innerlich an den Kopf schmieß, dass sie mich nicht anschauen sollten, zwang ich mich zu einem Lächeln und winkte ihnen langsam zu.

Unter seinen Teamkollegen entdeckte ich auch Tammy und Mason, die ihre Blicke kaum abwenden konnten.

Ich streckte meinen Kopf wieder ins Auto und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Jetzt verstand ich, warum Christian immer unerträglich wurde, wenn ich mir Zeit ließ.

»Christian Mate Pulisic! Verabschiede dich endlich und lass uns bitte fahren! Ich will nach Hause, man!«, rief ich ihm wieder zu, als zehn Minuten verstrichen und er noch immer in seiner Gruppe stand. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und grinste mich teuflich an, was wirklich nichts Gutes bedeutete. Bevor er sich wieder provokativ zu seinen Freunden drehte, fomte ich mit meiner Hand einen Schweigefuchs ohne Ohren, legte meine Fingerspitzen auf meine Lippen unf streckte den Zeigefinger heraus. In dieser Position fuhr ich mit meiner Hand über meinen Nasenrücken hoch und formte mit meinen Lippen, dass der Arsch einen Schwanz lutschen konnte.

So sehr überstrapazierte er meine Nerven.

Als Antwort formte er ein Ich liebe dich mit seiner Hand, in dem er die Buchstaben I,L und Y miteinander in einer eigenständigen Gebärde kombinierte. Daraufhin bekam er nur noch meinen Mittelfinger zu sehen, bevor ich die Scheibe wieder hochfuhr und die Handbremse löste. Ich fuhr einen halben Kreis und hielt vor seinen Füßen an, um ihn einsammeln zu können. »Provozier es nicht, Christian. Steig endlich ein, du Loser.«, sagte ich zu ihm und ließ das Fenster auf der anderen Seite runter.

»Können wir Mason mitnehmen? Er wohnt nicht sehr weit von uns.«, fragte er mich wie ein Kleinkind und ließ mich gerade wie eine Fußball Mutti fühlen, die ihren idiotischen Sohn vom Training abholte und mit meinem SUV Kinder, in dem Fall Christian und Mason, durch die Gegend kutschierte.

So ein Leben hatte ich mir auf jedenfall vorgestellt. Nicht.

»Wenn er mir seine Adresse nennt, dann klar. Aber bitte, steigt endlich ein. Ich will einfach nur nach Hause.«, bat ich sie darum und atmete erleichtert aus, als Christian dieTür zum Beifahrersitz öffnete und sich hinsetzte. Mason nahm hinter ihm Platz und wechselte kein einziges Wort, was mich nicht wirklich störte.

»Bist du genervt?«, fragte mich der amerikanische Arsch tatsächlich und grinste mich von der Seite aus an, was ich in meinem Augenwinkel deutlich sah, während ich dabei vom Gelände fuhr.

»Genervt ist untertrieben.«, murmelte ich. »Worte können das Gefühl in mir gar nicht beschreiben, wie sehr du mir in den letzten 25 Minuten auf den Sack gegangen bist. «, gab ich ihm eine richtige Antwort und brachte auch ihn zum Schweigen.

Halleluja!

𝐌𝐒. 𝐒𝐏𝐎𝐈𝐋𝐄𝐃 ↬ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Where stories live. Discover now