09 𝐧𝐨 𝐜𝐨𝐦𝐦𝐞𝐧𝐭

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𝑀𝑂𝐿𝐿𝑌'𝑆 𝐴𝑃𝐴𝑅𝑇𝑀𝐸𝑁𝑇

»Ich kann nicht fassen, dass du die Polizei auf deinen eigenen Nachbarn und guten Freund gehetzt hast. Ich bin fies, aber du spielst in einer komplett anderen Liga.«, schmunzelte Molly, nachdem ich ihr von der vorherige Situation erzählt hatte. »Lass es bloß nicht den Amerikaner hören. Er flippt nur aus und spricht eine Woche nicht mit dir. Und wenn er es nicht mit dir tut, dann mit mir. Darauf habe ich kein Bock und sauer bin ich noch immer auf ihn!«, ließ sie mich wissen, dass ihr Groll gegenüber Christian noch weiterhin bestand und es Konsequenzen für mich geben würde, wenn er davon erfuhr.

Doch bis jetzt wussten davon nur drei Leute.

Molly, was sie auch nur durch mich erfahren hatte, ich selbst und Mason, der hinter mir her spionierte. Und sollte Christian es erfahren, dann nur durch Mason.

»Er wird davon nichts erfahren.«, seufzte ich und griff nach meinen Essstäbchen, die ich auf der Armlehne ihrer Couch liegen hatte. In meiner anderen Hand balancierte ich das Stück Plastik auf dem noch fünf Sushi Rollen platziert sind. »Du hältst dicht und ich bin mir sicher, dass es Mason auch tut. Der Kerl wollte mich wirklich erpressen! Kannst du dir das vorstellen?«, fragte ich sie und verdrehte sofort meine Augen, als sie auf meine Frage eine direkte Antwort wusste:

»Da versucht er dich mit deinen eigenen Mitteln auszutricksen.«

»Blöd, dass seine Erpressung nicht gezogen hat. Jetzt muss er sich wohl eine andere Blondine suchen, die mit ihm auf ein Date gehen möchte. Ich wollte schon von Anfang an auf kein Date mit ihm, aber nach seiner kleinen Erpressung, will ich noch nicht einmal mit ihm in einem Raum sein.«, entschied ich und schob mir auch schon ein Stück Sushi in den Mund. »Echt nicht.«, schüttelte ich mit vollem Mund meinen Kopf.

»Du übertreibst.«, lachte sie und verdrehte ihre Augen. »Es braucht noch etwas Zeit zwischen euch bis es dann funktioniert.«, sagte sie und war völlig von ihren eigenen Worten überzeugt, weshalb ich eine komische Grimasse schnitt. »Du willst es nur nicht zu geben.«

»Er wär was für Delilah.«, murmelte ich. »Was ist mit dir? Gibt es einen Mister?«, wechselte ich das Thema und wollte nun wissen, was im Leben meiner Freundin passierte. Sie hatte nie wirklich jemanden erwähnt, den sie anziehend fand. »Wenn du keinen hast, kann ich dich noch immer mit Liam verkuppeln. Noch im Sommer habt ihr euch prächtig miteinander verstanden!«, fügte ich hinzu und kam noch immer nicht darüber hinweg, dass aus ihr und meinem Arbeitskollegen nichts geworden war.

Liam gehörte zu den paar Menschen hier in London, die ich auch wirklich mochte. Er ist lieb und wenn man mich fragte, passte er wirklich zu Molly.

»Einen Mister gibt es nicht. Liam und ich haben irgendwie den Kontakt zueinander verloren.«, erwiderte sie darauf und schmunzelte leicht. »Er ist wirklich nett, aber ich denke nicht, dass mehr werden könnte. Immerhin habe ich ihm eine Chance gegeben.«, stichelte sie gegen mich und schenkte mir noch einen kurzen Blick, bevor sie sich auch an ihrem Sushi bediente.

»Was habt ihr alle mit euren Chancen? Ich hab ihm eine Chance gegeben. Die Chance hat er sich nur leider verspielt, in dem er mich erpressen wollte. Mehrere Chancen bekommt er nicht, weil das Leben nun einmal kein Ponyhof ist.«, teilte ich ihr meine Entscheidung mit und sah runter zu dem braunhaarigen Amerikaner, der schlafend auf uns lag.

Direkt nachdem ich ihn gerade noch in Molly's Wohnung schleifen konnte, übergab er sich auch schon in ihre Handtasche, die neben der Tür stand und ihm als erstes ins Auge fiel. Eine Stunde hatten wir gebraucht, um ihn hinterher still zu bekommen, ihn zum Wasser trinken zu bringen und anschließend umzuziehen.

Während Molly und ich unser Sushi aßen, lag er mit seinem Kopf auf meinem Schoß und seine Beine auf dem Schoß von Molly.

»Ob es in seinem Leben in Amerika eine Misses gibt?«, fragte ich mich und strich ihm die Haare aus dem Gesicht.

»Hast du ihn dir einmal angeschaut? Der hat locker mehr als nur eine in seinem Kaff in Pennsylvania.«, antwortete sie. »Wär er bloß nicht so unnormal nervig, hätte ich ihn sicherlich rangelassen.«, entkam es aus ihr, was mich leicht überrascht gucken ließ. »Du etwa nicht?«

»Ich– Kein Kommentar.«, ließ ich es unkommentiert und wollte nicht darüber reden, während Christian jeden Moment aufwachen könnte. Wobei er schon ziemlich viel getrunken hatte, dass er erst am Morgen aufwachen könnte.

»Ihr wohnt komplett alleine in dem Zweifamilienhaus, seid jung und sehr gute Freunde. Du kannst mir nicht erzählen, dass ihr es noch nicht einmal miteinander getan habt.«, harkte sie weiter nach unf wackelte nun mit ihren Augenbrauen. »Lüg jetzt nicht, Daisy.«

»Ich kommentier das jetzt nicht. Sage ich „Nein", glaubst du mir nicht. Sage ich ,,Ja", bildest du dir die verrücktesten Geschichten und lässt mich wohl nie in Ruhe. Deshalb kommentiere ich das nicht und lass dich im Unwissenden.«, erklärte ich ihr und zuckte mit meinen Schultern.

»Dann habt ihr, also?«

»Gott, nein! Wir haben nicht miteinander geschlafen.«, gab ich ihr eine genervte Antwort auf die Frage und verdrehte meine Augen. »Lasst euch nicht stören, falls was passieren sollte. Aber bitte! Seid nicht allzu laut.«

»Moment mal. Ich sagte, wär er mal nicht so nervig. Aber da er nervig ist, wird es kein wir geben! Außerdem würdest du eh nichts hören, klar?«, lachte sie und stupste mich mit ihrem Ellebogen an, was mich ebenfalls zum Lachen brachte.

𝐌𝐒. 𝐒𝐏𝐎𝐈𝐋𝐄𝐃 ↬ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Where stories live. Discover now