05 𝐬𝐭𝐮𝐩𝐢𝐝 𝐚𝐦𝐞𝐫𝐢𝐜𝐚𝐧

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𝐷𝐴𝐼𝑆𝑌'𝑆 𝐴𝑃𝐴𝑅𝑇𝑀𝐸𝑁𝑇

»Wie schön, dass die Einladung durch dich kommt und nicht von ihm, obwohl er die Party schmeißen möchte. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass er meine Nummer hat!  Was ist das nur für ein Verhalten?«, ließ Molly ihren Frust über Telefon raus und war nicht sehr erfreut darüber, dass ich sie zu der Hausparty von Christian, die nun offiziell am Wochenende starten sollte, eingeladen hatte und nicht der Gastgäber höchstpersönlich. Und das, obwohl er ihre Nummer hatte und sie jeder Zeit erreichen konnte.

»Du kennst ihn. Er drückt sich gerne vor Dingen.«, nahm ich ihn in Schutz und lachte leicht. »Er hat sicherlich Angst vor dir, weil er uns beim letzten Mal einfach versetzt hat.«, erinnerte ich sie noch einmal an den schlimmsten Fehler, den Christian je machen konnte – Molly Keen und ihre Freundin, ich, zu versetzen. »Ihr klärt das bestimmt am Wochenende.«, war ich fest davon überzeugt und starrte zu meinem Laptop, auf dem eine Folge Grey's Anatomy lief, während ich über Kikos weiches Fell fuhr. »Dann können wir alle wieder zusammen chillen!«

»Zuerst muss er sich bei mir entschuldigen!«

«Ich will wirklich nicht–«, fing ich an und wollte ihr sagen, dass ich mich in ihre Sache nicht einmischen wollte. Es nahm mich jetzt nicht allzu sehr mit, dass er zu unserem letzten Treffen nicht kam. Ihn sah ich täglich und selbst wenn ich ihn nicht sehen wollte, ließ er sich bei mir blicken.

»Ich will, dass er sich bei mir entschuldigt, Daisy!«, unterbach sie mich. »Erst dann tauche ich bei seiner blöden Party auf!«, machte sie mir deutlich und war noch immer sauer auf ihn. »Wenn ich einfach dort auftauche und er sich davor nicht bei mir entschuldigt hat, denkt der Arsch noch, dass ich es einfach unter den Teppich kehre und das ist nicht der Fall. Selbst wenn es hundert Jahre dauern sollte! Ich bin niemand, der einfach nachgibt und das soll selbst der dämliche Amerikaner verstehen!«

»Der dämliche Amerikaner?«, lachte ich über ihre Wortwahl.

»Ja, der dämliche Amerikaner. In meinen Augen ist er einer, wenn er denkt, dass er mit einer Einladung zu seiner dämlichen Party wieder normal mit mir reden kann. Tut mir leid, babe, aber du musst wohl oder übel alleine hin.«, beschloss sie nun endgültig und ließ mich hängen. »Obwohl ich sehr gerne da wär. Ich meine, eine Wohnung voll mit Fußballern? Das muss ein Traum sein!«, betonte sie.

»Wenn das für dich ein Traum sein muss, dann komm und lass mich bitte nicht hängen. Ich hab hinterher echt keine Lust, hinter einem betrunkenen Christian herzulaufen, der von einer Ecke in die Nächste kozt! Bitte, Molls!«, bat ich sie und wollte nun wirklich nicht dort auftauchen.

Ich wusste, wie Christian war. Wenn er einmal zu tief ins Glas geschaut hatte, gab es kein zurück mehr und benahm sich wie ein Kleinkind. Und während er durch die Gegend lief und sich austobte, musste ich hinter ihm herlaufen. Natürlich musste ich gar nicht, aber Christian wurde mir in der kurzen Zeit sehr wichtig. In seiner Gegenwart würde ich es ihm niemals zugeben, da sein Ego mir gegenüber nicht steigen sollte. Aber ich wollte nicht, dass er hinterher ein Bein verlor, sich mit den Falschen anlegte oder irgendjemanden ankozte.

»Dann lass es. Tob dich aus, Daisy. Es ist eine Party! Du bist nicht sein Babysitter.«

»Du kennst ihn, wenn er betrunken ist.«, murmelte ich und seufzte anschließend. »Aber gut. Ich lass mir was einfallen, wenn es eskalieren sollte.«, sagte ich und überlegte schon, was ich bei einer möglichen Eskalation tun sollte. »Wenn du nicht zu der Party kommst, dann sicherlich auch nicht zum Spiel. Oder?«, fragte ich sie und hoffte innerlich, dass sie wenigstens zum Spiel kam.

𝐌𝐒. 𝐒𝐏𝐎𝐈𝐋𝐄𝐃 ↬ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Où les histoires vivent. Découvrez maintenant