200. Neuer Alltag

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Die Atmosphäre im Schloss hatte sich gewaltig verändert.
Selbst in der großen Halle war nichts mehr wie vor den Ferien.
Obwohl heute die Begrüßungsfeier stattfand, waren fast keine Kerzen an, die Halle schien dunkel und die Decke war grau.

Viele Schüler setzten sich zögernd an ihre Tische.
Ich jedoch ging wie jedes Jahr schnurstracks auf den nicht eingedeckten Slytherintisch zu und setzte mich.

Um mich herum sammelten sich Richard, Jolka, Brian, Oliver, Hannah und nun auch wieder Deric Scott.
"Draco.", zischte ich und winkte ihn und seine Freunde zu uns herüber.

Seufzend ließ er sich neben uns fallen.
"Echt schade, dass dein Vater dir verboten hat bei der Jagd auf Potter dabei zu sein.", flüsterte Brian schließlich.
Nickend stimmte Richard zu, "Jedoch verständlich.", flüsterte er noch schnell, bevor unser neuer Schulleiter sich erhob und vor die Reihen der Tische trat.

Professor Snape brauchte nur eine Hand heben und die Halle verstummte augenblicklich.
Gebannt starrten wir unseren ehemaligen Hauslehrer an.

Doch dieser sprach nicht. Mit einer weiteren Handbewegung öffneten sich die Türen der großen Halle und die neuen Schüler traten ein.
Einige verängstigt, andere aufgeregt.

Sie blieben wie wir damals vor dem alten Hut und dem Hocker stehen.
Snape sagte leise etwas zu den neuen Schülern, bevor Professor McGonagall ebenfalls wie jedes Jahr die Schüler aufrief.

Als die neuen Schüler zu ihren jeweiligen Tischen liefen applaudierten die drei restlichen Häuser nur spärlich. Wir Slytherins verhielten uns wie immer und freuten uns über unsere neuen Schüler.

"Liebe Schüler.", durchschnitt Snapes eisige Stimme die Halle. Er legte eine lange Pause ein, bevor er fortfuhr, "Ich freue mich ihnen mitteilen zu dürfen, dass ich nun der neue Schulleiter von Hogwarts bin.", ein sehr leises Murmeln ging durch die Halle.

Snape stieg schnell dir Treppen herab, "Daher wird sich auch einiges ändern!", alle Schüler verfolgten ihn mit ihren Blicken, denn er Schritt nun zwischen den Tischen entlang.

Begeistert sah ich den Professor an, der sich langsam in unsere Richtung bewegte.
"Es wird eine neue Schulordnung geben, die in den Gemeinschaftsräumen und in den Klassenzimmern ausgehängt wurde.", seine kalte Stimme machte die Atmosphäre noch dunkler, als sie sowieso schon war.
Er Schritt wieder die Treppen hinauf und stand nun dort, wo Dumbledore sonst jedes Jahr stand.

"Es ist sich an diese in jedem Fall zu halten. Bei Verstößen werden sie bemerken, dass die alltäglichen Bestrafungen abgeschafft wurden.", er faltete seine Hände und blickte durch die Halle.

Es schien, als würde er untersuchen, ob seine Ansprache auch bei allen angekommen war.
Anschließend deutete er auf zwei dunkle Gestalten die links und rechts neben ihn standen.

"Professor Alecto Carrow, zuständig für Muggelkunde und Professor Amycus Carrow zuständig für alle Disziplinarmaßnahmen.", sein kalter Blick glitt erneut über die Schüler. Einige begannen wieder zu tuscheln, doch ich erkannte die beiden. Sie saßen ebenfalls am Tisch es dunklen Lords.

"Und nun wird gegessen.", sagte Snape fast sanft und das Essen erschien auf allen Tischen.
Auch daran hatte sich nichts geändert und glücklich und zufrieden aßen wir Slytherins unser Essen.
Auch die kleinen Erstklässler fühlten sich mehr als wohl an unserem Tisch.

Nachdem der Nachtisch gerade so noch reingepasst hatte, drehte ich mich um und beobachtete die anderen Häuser.
Einige blickten ängstlich, andere voller Abscheu und Wut.

"Du machst dir doch nicht etwa Sorgen um die anderen Schüler oder Aries?", lachte Deric auf und stieß mir seinen Ellenbogen leicht in die Seite.
Ich schüttelte mit dem Kopf und wendete mich wieder unserer Gruppe zu, "Ganz und gar nicht, Deric.", flüsterte ich mit einem spöttischen Grinsen.

"Das Essen ist beendet.", ertönte eine laute entschlossene Stimme, "Vertrauensschüler, führt eure Häuser in die Gemeinschaftsräume.", sagte Amycus Carrow laut. "Geordnet und Ordentlich!", fügte er laut hinzu.

Ich reihte mich an die Spitze des Tisches, wo sich schon die Slytherin Vertrauensschüler versammelt hatten.
Leise begrüßte ich sie und sah über die Schulter, um zu sehen, ob unser Haus bereit zum Aufbruch war.

Zu meiner Überraschung war Slytherin das erste Haus, welches sich ordentlich in fünf Reihen aufgestellt hatte. Verblüfft sah ich zu Oliver, der nur belustigt grinste, als er die Ravenclaws beobachtete, die sich ein wenig schwer taten.

Wir machten den Anfang und gingen als erstes Haus hinaus aus der großen Halle und leise und geordnet in unseren Gemeinschaftsraum.

Dort angekommen überließ ich die neuen Schüler den Vertrauensschüler der Fünften Klasse und sah mich lächelnd im Gemeinschaftsraum um, "Es ist alles wie immer.", sagte ich zufrieden und ging hinüber zum schwarzen Brett, an dem eine elendig lange Liste der neuen Schulordnung hing.

"Uff.", sagte Brian laut, der sich zu mir gestellt hatte, "Das heißt wohl sich dieses Jahr benehmen oder Lestrange?", fragte er lachend, als Richard auftauchte und einen Arm um mich schlang.

"Ich kenne niemanden, der sich anständiger benimmt, als Aries.", spöttisch lachte er auf und gab mir einen schnellen Kuss.
Ich bemerkte Deric, der sein Gesicht bei dem Anblick sofort verzog.

"Man tut das gut wieder hier zu sein.", als wäre er Zuhause ließ er sich auf ein Sofa fallen und nahm es komplett ein.

Wir vier setzten uns zu ihm, "Immer hin dürfen wir noch aussuchen, wann wir schlafen gehen.", regte Jolka sich als einzige auf, "Das wird ein schreckliches Schuljahr!"

"Du spinnst, Jolka.", sagte ich lachend, "Wir lernen dieses Jahr das apparieren und haben einen wundervollen neuen alten Mitschüler.", sagte ich zynisch und warf Deric einen Blick zu.

Jolka stöhnte genervt auf und verschwand in unseren Schlafsaal. Schulterzuckend sah ich ihr hinterher, "Spaß versteht sie noch nicht so gut.", klärte ich Deric schnell auf, als Richard vom Sofa wieder herunter rutschte und sich zu mir auf den Boden setzte.

Blitzschnell sprang Brian auf und setzte sich neben Deric auf die Rückenlehne des Sofas, "Wie ich dich vermisst habe, McFory", sagte dieser lachend und schubste ihn voller Kraft hinten rüber.

Mit einem lauten Rumsen fiel Brian zu Boden. Laut fingen wir drei an zu lachen, als Brian erschrocken, aber lachend wieder hinter der Lehne auftauchte.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Where stories live. Discover now