213. Derics Art

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Der erste Brief war von Volans.
Er schenkte mir ein ganzes Päckchen gefüllt mit meinen liebsten Süßigkeiten.

Sofort wurden Brians Augen gierig und starrten auf die Leckereien. Schnell schloss ich das Paket und stellte es auf die Bank.

Caelum schenkte mir ein Buch der dunklen Künste. Es schien mir, als hätte er meinen Geburtstag vergessen und schnell das nächstbeste Buch aus seinem Regal gezogen.

Onkel Rabastan und Scutum schickten mir eine Flasche Feuerwhiskey und eine Packung Druhbels.
Fragend sah ich in die Runde, "Ich dachte die Post würde kontrolliert werden.", flüsterte ich, als ich die Flasche schnell zurück steckte.

Selbst Deric schien aufmerksam geworden zu sein und faltete seine Zeitung zusammen.
"Die würden doch niemals Alkohol in die Schule lassen.", flüsterte ich entsetzt.

"Die Post wird auch weiterhin kontrolliert.", sagte Oliver zustimmend und versuchte nach der Flasche zu greifen, die ich im letzten Moment weg zog.

"Aber eine Hochwohlgeborene, wie Aries es ist, hat natürlich wieder Sonderrechte.", Deric blickte mich sarkastisch an, "Deine Post wird ganz bestimmt genau so wenig kontrolliert, wie die deines Cousins."

Abwertend sah ich ihn ihn an, "Aha und woher willst du das wissen Scott?", ich betonte seinen Namen extra laut, "Du bist bestimmt nur neidisch, weil deine Familie dreckig und arm ist.", sagte ich gemein und stellte alle Päckchen auf die Bank neben mir.

Ich wusste, dass ich Derics Wunden Punkt getroffen hatte, denn er atmete wütend ein und aus, "Willst du dir ein Duell mit mir leisten, Lestrange?", fragte er und versuchte einschüchternd zu wirken.

Doch ich lachte nur kurz auf, "Ich will dir nicht wehtun, Deric.", ich setze mein nettestes Lächeln auf, "Denn ich weiß wenigstens, wie man ein Duell führt und gewinnt. Nicht so wie Richard."

Wir starrten uns noch eine Weile an, bevor ich meine Geschenke nahm und ohne Frühstück die Halle verließ.
Ich wusste, dass Deric es nicht wagen würde mich einfach anzugreifen.

Der Gemeinschaftsraum war wie ausgestorben, als ich ankam.
Hungrig setzte ich mich auf ein Sofa und öffnete das Päckchen von Volans.

Amüsiert aß ich meine Süßigkeiten und lehnte mich entspannt zurück.
Die Ruhe war angenehm und viel zu selten in den letzten Wochen.

"Ich weiß, dass du Angst vor mir hast, Lestrange.", flüsterte plötzlich eine Stimme hinter mir.
Erschrocken sprang ich auf und konnte gerade noch die Süßigkeiten zu fassen kriegen, während ich mich umdrehte.

Mit einem belustigten Lächeln stand Deric hinter der Sofalehne.
Mein Herz schlug durch den Schock wie verrückt, doch als ich merkte, dass es auch noch Deric war, fing es noch wilder an zu schlagen.

Ich bekam kein einziges Wort heraus und starrte ihn einfach nur mit meinen Süßigkeiten in der Hand an.

Leise lachend ging er um das Sofa herum und ließ sich lässig drauf nieder. Er beugte sich kurz nach vorne und schnappte mir das Päckchen aus den Händen, "Was hat dir denn dein Bruder so geschickt?", er beobachtet meine Reaktion ganz genau, bevor er sich an den Süßigkeiten zu schaffen machte.

Endlich hatte ich mich wieder gefangen, "Spinnst du?", schrie ich so laut ich konnte.
Fragend sah er mich an, "Heißt das ich darf keine Süßigkeiten?", er tat als wäre er total enttäuscht, doch es hinderte ihn nicht daran zu zulangen.

"Wieso erschreckst du mich so?", wütend sah ich ihn an am Handgelenk, er wollte sich gerade eine Hand voll Bertie Botts Bohnen in den Mund stopfen.

Ich hatte gehofft, dass er wütend werden würde, doch stattdessen erschien ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen.
Er packte mit der anderen Hand nach meinen Arm und riss mich auf das Sofa.

"Wenn du willst teile ich mit dir.", er hielt mir meine Süßigkeiten hin. Er schien fast davon überzeugt, dass es seine waren und plötzlich dachte ich an Richards Worte.

Vielleicht hatte ihn diese Anstalt wirklich verrückt gemacht. Er hatte sich einfach zu sehr verändert. Nicht nur das Aussehen, sondern auch deine Art war nicht so wie früher und plötzlich fragte ich mich, ob er wirklich Deric Scott war.

Prüfend musterte ich ihn, bevor ich ihm meine Süßigkeiten entriss, "Ich weiß gar nicht, wieso so viele sagen ich wäre verrückt. Haben sie dich noch nicht kennengelernt?", fragte ich in Fahrt und erhob mich wieder.

Ich fühlte mich plötzlich unwohler als zuvor in seiner Gegenwart, doch trotzdem blieb ich vor ihm stehen, um irgendetwas zu finden, was mich an den Deric aus der ersten Klasse erinnerte.

"Ich habe keine Angst vor dir Scott.", stellte ich schnell richtig, bevor ich versuchte das Weite zu suchen.
"Es ist entweder Angst oder du bist in mich verknallt.", rief er mir lachend hinterher.

Laut knallte ich die Tür meines Schlafsaals zu und blieb hinter ihr stehen.
Weder hatte ich Angst vor ihm, noch war ich in ihn verknallt ich rollte mit den Augen und stellte meine Geschenke auf meinen Nachtschrank.
Was dachte er nur, wer er war, dass er so etwas behaupten könne.

Jolka schien irgendwo im Schloss unterwegs zu sein. Enttäuscht setzte ich mich auf mein Bett. Sie war meine beste Freundin, ich hätte ihr gerne erzählt, was da gerade vorgefallen war. Doch sie mied mich immer noch und jemand anderen zum reden hatte ich gerade nicht.

Die ganze Woche mied Jolka mich so gut es ging. Nur am Abend musste sie sich in unseren Schlafsaal wagen, denn wir teilten uns nun mal einen.

Die meiste Zeit verbrachte ich mit Richard, denn so konnte ich Deric auf Abstand halten.
Richard hatte sich inzwischen wieder eingekriegt und hatte weitestgehend gute Laune.

Doch eines abends Anfang Dezember war es wieder soweit und die kleine Gruppe Slytherins musste aufbrechen, um die anderen Schüler unauffällig auszuspionieren.

Da es inzwischen feste Gruppen gab, mussten Deric und ich wohl oder übel diesen Abend gemeinsam im Schloss verbringen, was Richard so gar nicht gefiel.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang