Part 31

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Auf der Wache angekommen, treffe ich im Aufenthaltsraum auf Rafael und hoffe stark, das ER alle Muffins auf einmal gegessen hat.
"Na, hast du deinen Rausch wieder draußen?" sein gehässiger Blick liegt voll und ganz auf mir.
"Halt einfach die Fresse Rafael!" mein Blick schweift über die Tische und ich finde auch sofort den Kuchenbehälter.

Aha, Alex ist also nicht farbenblind!
In dem Fall war Tom zu blöd den richtigen Behälter zu erwischen!
Ich bete für euch, das ihr zu gegebener Zeit eine Toilette in der Nähe habt und nicht gerade auf Streife seid.

Mein schlechtes Gewissen plagt mich schon sehr, aber ändern kann ich an der Situation jetzt auch nichts mehr.
"Was glotzt du denn die ganze Zeit so blöd?" ich schüttle meinen Kopf und versuche Rafaels Blicken auszuweichen.
"Wie bist du denn in den Club gekommen und was hast du mit Matteo zu tun?" er erhebt sich von seinem Stuhl und kommt ein paar Schritte auf mich zu.
"Bleib ja weg von mir, ich warne dich!" ich zische ihn an und versuche wieder etwas mehr Abstand zwischen uns zu bringen indem ich auf die Küchenzeile zulaufe.

Den Kuchenbehälter parke ich neben der Spüle und als ich mich gerade wieder umdrehe, bleibt meine Nase schon fast an Rafaels Brust hängen.
"ICH HABE DICH ETWAS GEFRAGT!"
"Verpiss dich von mir du Arsch, sonst lernst du meine Faust kennen!" ich versuche ihn etwas von mir wegzudrücken aber er steht, fest wie ein Felsbrocken, direkt vor meinem Gesicht.

"Wenn ich das nächste Mal wieder 10 mal die Treppe hoch und..... äh was ist hier los?" meine Rettung, in Form von Franco und Alex, schreitet durch die Türe.
Rafaels Gesichtszüge verwandeln sich wie auf Knopfdruck von böse/bedrohlich zu einfühlsam/fürsorglich und er schenkt Franco ein falsches Lächeln:
"Zoey ging es gerade nicht so gut und ich wollte ihr gerade ein Glas Wasser einschenken." Rafael schiebt mich leicht auf die Seite und nimmt ein Glas aus dem Hängeschrank über meinem Kopf.
Ich zische ihm ein leises "Fick dich!" zu und rempel ihn mit voller Wucht mit meiner Schulter an.
Danach setz ich meinen Weg zu Alex und Franco fort.
"Ist dir nicht gut? Was ist los?" Alex mustert mich von oben bis unten um mich danach auf einen Stuhl zu drücken.
"Doch, alles bestens. Der Penner da drüben scheint wohl Markus' Rolle übernehmen zu wollen"
"Bitte, keine solche Ausdrücke! Also, was ist dann los? Warum bist du hier?" Franco mustert mich auch ganz streng und setzt sich neben mich.
"Ich wollte euch eben nur kurz besuchen und anschließend geh ich meine Freundin von der Schule abholen und verbringe ein bisschen Zeit mit ihr!"
"Die Neue aus deiner Klasse? Die, die diese Party am Freitag geschmissen hat, auf die du nicht gehen durftest?" forscht Alex nach und von Rafael ist ein ungläubiges Lachen zu hören.
"Ja, genau die!" ich ignoriere Rafael einfach, frag mich aber dennoch was der Typ denn jetzt für einen Film schiebt.
"Was macht ihr schönes?" will Alex wissen und beobachtet mich immer noch mit einem strengen Blick.
"Weis nicht. Wir gehen zu Ihr nach Hause und dann mal schauen!" so penetrant wie Rafael mich die ganze Zeit im Auge behält, muss noch irgendein Angriff kommen.
"Wie lange müsst ihr noch?" eigentlich interessiert es mich nicht, aber mir fällt nichts anderes ein das ich fragen könnte.
"Noch ca. 3 Stunden, dann haben wir es eventuell geschafft!" Franco gähnt vor sich hin und macht sich auf den Weg zur Kaffeemaschine.
"Dann drücke ich euch die Daumen! Ich geh dann auch mal los. Wir sehen uns später!"
Alex lässt mich noch wissen, das ich nicht zu spät nach Hause kommen und anständig bleiben soll.
"War ich schon jemals nicht anständig?" grinse ich ihm entgegen und bekomme von Rafael ein ironisches Auflachen Geschenkt:
"Ja, am Freitag zum Beispiel! Da hättest du nichtmal ansatzweise den Weg nach...."
"Kannst du nicht einmal deine verdammte Fresse halten und deine Meinung für dich behalten? Ich frag mich echt auf welcher Droge deine Eltern waren, als sie dich gezeugt haben!"
"Sag mal, warum bist du denn jetzt so aufgebracht Zoey? Was war denn am Freitag? Du warst doch daheim..." Alex versteht die Welt nicht mehr und Franco nimmt die Witterung auf und wartet wohl gespannt auf eine Antwort.
Ich widme Rafael einen Halt-bloß-dein-Maul Blick und laufe mit schnellen Schritten Richtung Türe:
"Ach keine Ahnung was der unnötige Sozialkontakt von mir will. Bis später dann!"
Franco räuspert sich hart, aber ich schlüpfe schnell aus der Türe, die gerade von Marion geöffnet wird: "Hi und Ciao!"
Marion steht perplex da und murmelt mir nur ein "Ciao!" hinterher.

Total genervt laufe ich wieder zur Schule zurück, hoffe das Rafael die Klappe hält und die zwei Herren ihn nicht ausquetschen.

Leben verbocken  -Master Edition-   (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt