Part 41

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Mit mehr als schlechter Laune betrete ich die Wache und treffe auf Marion und Rafael.
"Zoey, was ist denn mit dir los? Ist was passiert?" Marion kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

Heute scheint wohl Welt-knuddel-Tag zu sein.

Während ich die Umarmung stillschweigend über mich ergehen lasse, trifft mein Blick auf Rafael.
Dieser lehnt locker lässig mit dem Rücken gegen die Arbeitsplatte der Küchenzeile und schenkt mir einen verachtenden Blick.
Gekonnt sprießt mein Mittelfinger aus meiner Faust hervor und lächelt ihm freundlich ins Gesicht.
Augenrollend wendet er sich der Kaffeemaschine zu und meine Aufmerksamkeit gilt wieder Marion, die mich aus der Umarmung entlässt.
"Jetzt erzähl schon! Ist alles in Ordnung?"
"Na klar! Alles prima. Sag mal, ist einer meiner Männer im Dienst?"
Marion legt einen mütterlichen Scann-Blick auf und nuschelt nebenher das Franco gerade im Einsatz ist.
"Dann warte ich hier. Ist das ok?"
"Natürlich. Aber du kannst mir nicht erzählen das alles in Ordnung ist!" sie stemmt ihre Hände in die Hüften und möchte gerade wieder eine neue Anklagerunde starten, da meldet sich mein Retter in der Not und kreischt quälend nach Marions Aufmerksamkeit.

In manchen Momenten liebe ich diese Melder!

Sie streicht mir entschuldigend durch die Haare uns sprintet durch die Türe in die Fahrzeughalle.
"Sollte dein hässlicher Arsch nicht an ihren Fersen hängen? Obwohl... Ich weis nicht was die Menschen eher tötet... eine Notsituation oder deine pure Anwesenheit!" mit meinem frechen Grinsen raube ich Rafael fast die Beherrschung und als er gerade zum Konter ansetzt, hören wir einen schrillen Schrei aus Richtung der Fahrzeughalle:
"RAFAEL!SCHWING DEINEN ARSCH SOFORT HIER RAUS!"
"Marion kann sich das "hässlich" gerade noch verkneifen. Tschüss du Vollpfosten! Beeil dich lieber! Auf, auf."
Rafael sprintet mit einem hochroten Kopf aus dem Raum und dieses Mal geht der Punkt an mich!

Duell auf der Wache 1:1

Da man nie weiß wie lange es bis zur Rückkehr der Uniformierten dauert, schmeiß ich mich aufs Sofa und döse ein bisschen vor mich hin.
Mit der Zeit bereue ich mein rumgezupfe an der Bauchwunde, da der pochende Schmerz gar nicht mehr nachlassen möchte.
Mein Kontrollblick verheißt nichts gutes, da die Kompresse kleine Blutflecken aufzeigt.

Die Kompresse muss ich unbedingt wechseln, bevor...

"Da lächelt mich aber etwas unschönes an, Fräulein!"
Augenrollend schieb ich mein Shirt wieder über meinen Bauch und kontere:
"Du musst ja nicht zurücklächeln und kannst es gekonnt ignorieren!"
"Ich will das sehen! Los!" der muffelige Ton in Markus Stimme, lässt mir keine andere Wahl.
Ich starre geradeaus hoch an die Decke und frage mich, warum der so ewig braucht bis er mal anfängt an mir rumzufummeln.
"Sag mal... Keine Schuhe, Männeroberteil, total verheult... gibt es was, das du erzählen möchtest?" er zieht etwas unsanft mein Kinn zu sich um meinen Blick genauer begutachten zu können.
"Hast du dein Feingefühl heute zuhause vergessen oder hast du einen schlechten Tag?"

Markus entfernt die Kompresse und schenkt mir keine Antwort auf meine Frage.
"Was hast du bitte gemacht? Hast du an der Kruste rumgezupft?"
"Nö, irgendwie hängen geblieben"
"Aha... Nimmst du Antibiotika? Das sieht nicht so toll aus!" heute gefällt er mir echt nicht, er hat diese herausfordernde Art.
"Jaaaaaa, was denkst du denn? Das Rettungsgeschwader zuhause kümmert sich wirklich verantwortungsbewusst um das Opfer!....Aua!"
Der miese Giftzwerg drückt genau auf die Stellen, die mir aufgrund seiner Berührung durch Mark und Bein ziehen.
"Ich bin soweit, wir können Zoey, oh..." Franco stoppt direkt hinter Marks und verzieht das Gesicht, als er über dessen Rücken auf meine Wunde spickelt.
"Woher wusstest du, das ich da bin?" verwirrt schaue ich ihm ins Gesicht.
"Tom hat angerufen und erzählt das es dir überhaupt nicht gut geht!"

Leben verbocken  -Master Edition-   (ASDS)Where stories live. Discover now