Part 189

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"Ich bin total am Arsch! Können wir jetzt schlafen?" Jaron lässt sich aufs Sofa fallen und gähnt übertrieben laut vor sich hin.

In den letzten Stunden haben wir den kompletten Löschschaum weggeputzt, den Weihnachtsbaum in den Garten rausgeschmissen, alle Zeitungen vom Boden entfernt, festgestellt das der Esstisch und ein paar Stühle mit dem Boden verklebt sind, die Decke mit der restlichen Farbe aus dem Keller gestrichen und den Esstisch abgeschliffen, da sich dort Zeitungsschnipsel Mithilfe des Kleisters verewigt haben.

"Aber wir können nicht lange schlafen! Wir müssen einen neuen Baum und neue Weihnachtskugeln kaufen, irgendeine Glasur oder was auch immer für den Tisch besorgen und anschließend wieder alles so aufbauen, das die Männer heute Abend nichts merken!" ich begebe mich ebenfalls aufs Sofa, da ich meine Augen kaum noch offen halten kann.
"Also, es ist jetzt kurz vor sieben. Wir schlafen bis um zehn und lassen es dann krachen, okay?" Leo legt sich direkt neben mich und seufzt erleichtert auf, als er seine Arme um mich schlingt und die Augen schließt.
Die restliche Truppe stapelt sich irgendwie aufs Sofa, da es keiner mehr schafft auch nur ein paar Schritte in die oberste Etage zu laufen.
Gefühlt schlafe ich schon ein, während ich meine Augenlider schließe.

Ein Handyklingeln reist mich aus meinem Schlaf.
Ich schaue mich irritiert um und stelle fest, das alle Anwesenden tief und fest schlafen.
Da ich vermute, dass das klingeln von Leo's Handy kommt, fummel ich an seiner Hosentasche herum und ziehe kurz darauf das Handy heraus:

Ich: "Hallo?"
Tom: "Hey Prinzessin. Alles okay bei euch?"

Mit diesem Satz hat Tom direkt ins Schwarze getroffen, denn ich schieße mit meinem Oberkörper wie ein Pfeil nach oben und bin plötzlich hellwach.

Ich: "J-Ja klar.... Warum denn nicht? Bei euch auch alles klar?"
Tom: "Alles bestens... habt ihr schon angefangen zu kochen?"
Ich: "Wir sind gerade kurz davor, wieso?"
Tom: "Dann stopp die Bande! Wir gehen nachher essen!"
Ich: "Warum denn? Habt ihr wieder Angst, das ich euch vergiften könnte?"
Tom: "Nein! Sorry, so ist das keinesfalls gemeint! Pass auf, Marc hat mir angerufen und gefragt, ob wir nicht alle zusammen was essen gehen wollen. Er und Robin wären sonst alleine gegangen und irgendwie... Ich fand den Gedanken dann doch schöner, wenn die beiden mit uns zusammen sind. Wäre das denn in Ordnung für euch?"
Ich: "Warte mal kurz!"

"Leute! Hört auf und lasst das Gemüse ganz! Wir gehen später essen, ihr könnt also wieder zusammenräumen!" Alibimäßig brülle ich einmal ganz laut in Richtung Küche, obwohl da gar kein Mensch ist, sondern alle schlafend um mich herumliegen.
Als ich kurz Leo anschaue, hat er ein Auge geöffnet und mustert mich kritisch, während er einen Zeigefinger zu seiner Schläfe führt und ihn im Kreis dreht.
Darauf kann ich nur mit meinen Augen rollen und mich wieder dem Handy widmen.

Ich: "Okay, die Arbeiten wurden gestoppt. Bis wann und wo?"
Tom: "Erst auf 17 Uhr, ich hoffe das ist okay?"

Meine Faust fährt senkrecht in die Luft, während ich mir geradeso einen Freudeschrei unterdrücken kann.

Ich: "Klar. Kein Ding. Wo?"
Tom: "Muss nochmal nachschauen wie das heißt. Das ist so ein griechisches Restaurant, da war ich selbst noch nie. Wir können euch ja abholen und..."
Ich: "Neeeein. Du schickst mir die Adresse und wir kommen dann dorthin, schließlich haben hier ja genug Menschen einen Führerschein!"
Tom: "Okay, na gut. Dann bis nachher Prinzessin!"
Ich: "Bis später Tom!"

"So wie es aussieht, hat Marc gute Arbeit geleistet, oder?" murmelt Leo vor sich hin und reibt sich mit beiden Händen durchs Gesicht.
Ein Blick aufs Display verrät mir, das es schon kurz nach zehn ist und wir wohl oder über alle aufstehen sollten:
"Ja, das hat er! Stephan ruft bestimmt auch bald an. Wir müssen jetzt eh aufstehen, also los!"
"Hmmmmm. Mann, ich bin doch noch so müde!!" trotz der Müdigkeit rappelt sich mein Freund auf und hilft mir, die komplette Bande zu wecken.

Leben verbocken  -Master Edition-   (ASDS)Where stories live. Discover now