Part 176

1K 66 27
                                    

Zoey's Sicht

"Hey Prinzessin!" gerade als ich mir den letzten Bissen von meinem Honigtoast in den Mund schiebe, kommt Tom zu meiner Zimmertüre hereinspaziert.
Ich hebe nur schnell die Hand und deute danach auf meinem Mund, da eventuell Teile der halben Toastscheibe dort herausfallen könnten, wenn ich jetzt den Mund aufmachen würde.
"Hat nicht noch mehr reingepasst?" er schüttelt grinsend den Kopf und zieht sich einen Stuhl neben mein Bett.
Nachdem ich den Monstermatsch geschluckt habe, presse ich ein lachendes "Nö!" hervor und wische mir mit meinem Handrücken den Mund ab.

Kaum habe ich das Tablett auf die Seite geschoben, legt mir Herr Mayer ein Päckchen auf die Bettdecke.
"Was ist das? Ich hab doch noch gar nicht Geburtstag!" mein verwunderter Blick trifft auf ein liebevolles lächeln:
"Nein, aber ab und zu ist es doch toll, wenn man was auspacken kann!"
Ohne weitere Worte, öffne ich die grüne Geschenkverpackung und halte eine Schachtel in der Hand, auf dem ein Handy abgebildet ist.
"Bist du verrückt? Warum so ein teures? Ich brauch das doch nur, um ein bisschen zu telefonieren und zum Nachrichten schreiben!" mir ist es wirklich Unrecht, das Tom eins der neuesten Handymodelle rausgesucht hat.
"Das du es nicht zum Zähneputzen brauchst, war mir auch klar... hahaha.. das ist in Ordnung Zoey! Wirklich!"
Ich strecke meine Arme nach ihm aus, da ich ihn unbeding ganz fest drücken will:
"Jetzt komm schon her! Ich kann nicht so weit zu dir kriechen, meine Beine funktionieren immer noch nicht!"
Während unserer Umarmung drücke ich Tom einen fetten Schmatzer auf die Backe:
"Danke!"

"Du Zoey, ich hätte da noch etwas mit dir zu besprechen. Also, nach deinem Klinikaufenthalt, wirst du eine Reha machen, genauso wie Leo. Da wir nicht wissen, wie es bis dahin mit der Bewegungsfähigkeit deiner Beine aussieht, haben wir uns zusammengesetzt und das ganze mal durchgesprochen. Rebekka hat angeboten, das wir für den Übergang gerne bei ihr einziehen könnten, wenn du das denn gerne wollen würdest. Es geht einfach darum, das du dort mehr Bewegungsspielraum hast, da eh alles Rollstuhlgerecht ist. Du kannst dir das noch in Ruhe überlegen, es ist noch eine Menge Zeit bis dahin!"
"Darf Leo mit?" das ist die erste Frage, die mir einfällt und am aller wichtigsten erscheint.
"Natürlich. Wenn er das ebenso wollen würde" Tom ist sehr bedacht darauf, einfühlsam mit der Sache umzugehen, da hier lauter heikle Themen aufeinander treffen.
"Aber... Was ist mit den Anderen? Ich kann die doch nicht alleine lassen, die sterben ja vor Langeweile!"
"Hahaha. Es ist doch nicht für immer und wenn Rebekka und ich gleichzeitig beim arbeiten sind, kann dich einer der Männer in die WG holen. Vielleicht klappt es bis dahin ja auch schon wieder mit dem Laufen! Ich wollte nur, das du diese Option mal im Hinterkopf behältst, okay?" Tom legt seine Hand auf meine und drückt leicht zu.
Ich bin ihm so dankbar, das er immer nach einer bestmöglichen Lösung für uns sucht und stets darauf bedacht ist, das wir drei uns möglichst nicht trennen müssen!

"Achso, mit deinem Direktor habe ich auch telefoniert. Ich dachte mir, das irgendwann die Frage auftauchen könnte, wie es weiter geht, da du ja jetzt leider wieder so viel fehlst. Zuerst soll ich dir natürlich die besten Genesungswünsche ausrichten und danach hat er wortwörtlich gesagt: Eine größere Anzahl entschuldigter Fehltage sind in der Regel kein Anlass für eine Ehrenrunde – solange die Noten stimmen!" Ausserdem sei alles ärztlich attestiert, damit sowieso völlig korrekt" Herr Mayer scheint sich sichtlich mir mir zu freuen, da er weiß, wie schwer ich eine Wiederholung der Klassenstufe verkraften würde
"Gott sei Dank! Ich hätte ein extra Jahr Griemer und Pappel nicht ertragen. Glaub mir, hahhaa. Kannst du Clea dann sagen, das Sie mir die Unterrichtsmaterialien bringen soll? Dann versuche ich das in meinen Kopf zu bekommen, um wenigsten annähernd gute Noten zu schreiben" Tom bejaht natürlich meine Frage nur allzu gerne.

So gehen fast zwei Wochen ins Land, in denen mich Tom täglich besuchen kommt.
Die Schwestern sind schon sichtlich genervt, weil ich das Duschen mit deren Hilfe immer noch verweigere, da ich lieber immer auf Tom oder Alex warte.
Clea, Shane und sogar Max und Timo kommen ebenfalls abwechselnd jeden Tag, um mir den Schulstoff, des täglichen Unterrichts in den Kopf zu hämmern.
Von Ronja habe ich eine Nachricht bekommen, das einer der Jobs ausgeführt wurde.
Nähere Informationen hatte Sie mir nicht vermittelt.
Allerdings hat Tom von einem Kollegen gesteckt bekommen, das Raphael von einem anscheinenden Zellenkollegen Krankenhausreif geschlagen wurde.
Neben einem Nasen- und Unterkieferbruch, hatte er diverse Rippenbrüche und eine Magenblutung.
Welche "Zellenkollegen" das waren, ist Tom und mir nur allzugut bewusst.
Markus ist inzwischen in einer Klinik untergebracht, die depressive Verstimmungen behandelt, die unserer Meinung nach nur Tarnung ist, da die Leitung den Aufenthaltsbeginn schon vor unserem Unfall datiert hat.
Marc und Cedric ermitteln heimlich in jede Richtung und versuchen weiterhin, irgendwelche Beweise für Markus' Mittäterschaft zu finden.
Von meinem Erzeuger hat man mittlerweile nichts mehr gehört.
Ich hoffe, das Parker ihm noch einen Besuch abstatten wird.

Leben verbocken  -Master Edition-   (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt