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28 Unicorn- Hair

Harry wachte an folgenden Morgen spät auf. Eigentlich war es schon Mittag, denn die Uhr zeigte zwölf Uhr dreißig.

Verschlafen blinzelte er noch ein paar Mal, ehe er sich aufrichtete und feststellte, dass er zugedeckt war. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Das konnte nur ein Hauself gewesen sein.

Sich frisch gemacht, an den Tisch setzend, nahm er wieder seine Liste zur Hand.

Heute würde er sich das Einhornhaar besorgen.

Der verbotene Wald würde wahrscheinlich nicht unumgänglich sein, aber wenn er Glück hatte – etwas, das er bisher immer gehabt hatte – würde Hagrid noch etwas vorrätig haben.

Also verließ er sein Anwesen nach einem ausgiebigen Frühstück. Allerdings nicht, ohne vorher Anweisungen gegeben zu haben, dass er in der nächsten Zeit für niemanden zu sprechen sein würde.

Der dunkle Lord saß auf seinem Thron und vor ihm kniete eine Gruppe Todesser.

Rot leuchteten Voldemorts Augen sie an.

„Was habt ihr mir zu berichten?", fragte er und erntete ein heftiges Zittern seiner Untergebenen.

„Meister, wir haben ganz England nach diesem Jungen abgesucht, ihn aber nicht gefunden!", antwortete einer und verbeugte sich tief.

Keiner wagte aufzuschauen und so blieben sie tief verbeugt, auf dem Boden kniend. Allerdings befriedigte diese Antwort den Lord keineswegs. So entschied er, sie zu bestrafen, um sie etwas in ihren Handlungen anzuspornen.

„Crucio!"

Schreiend wanden sich die Todesser auf dem Steinboden, ganz zum Vergnügen ihres Meisters.

„Ich will, dass ihr mir dieses Balg bringt, das es schafft, meine fähigsten Leute in die Flucht zu schlagen!"

Sofort standen sie auf, verbeugten sich unzählige Male und rannten davon.

Es war gerade Zeit fürs Mittagessen, als Harry das Gelände der Zauberschule betrat. Seine Schritte lenkten ihn direkt zur Hütte, die ihm so vertraut war. Allerdings fiel ihm auf, dass sie noch nicht ganz so alt aussah, wie in der Zukunft.

Dafür schlug er sich mental gegen die Stirn – diese Erkenntnis war ja auch logisch!

Aber gut, er schob seine momentan wirklich sinnlosen Gedanken bei Seite und klopfte an.

Es dauerte nicht lange, da vernahm er ein Poltern und dann Schritte.

Mit einem Quietschen öffnete sich das Holz und der Halbriese stand in der Tür. Skeptisch wurde er gemustert, dann erklang Hagrids Stimme.

„Was kann ich für sie tun?"

Harry dachte, dass es eigentlich schade war, dass er sich nicht mit dem Riesen angefreundet hatte, seit er hier war. In der Zukunft, hatte er nicht mehr gelebt, als der letzte Kampf getobt hatte.

„Ich hätte eine Frage", erklärte er also und legte den Kopf ein wenig schief. Es dauerte noch einen Moment, ehe sich die Tür ganz öffnete und er herein gebeten wurde.

Drinnen hatten sie sich an den Tisch gesetzt und es war still.

Irgendwie fand es Harry dumm, dass sie sich anschwiegen. Also sagte er etwas:

„Ich wollte fragen, ob man hier im Wald Einhornhaar finden kann?"

Zwar war ja klar, dass man welches fand, aber man musste es ja niemandem auf die Nase binden!

„Joa, man kann das scho'", nickte Hagrid begeistert, in der Annahme, er hätte jemanden gefunden, der sich ebenfalls für die verschiedensten Magiewesen interessierte.

Harry LetumWhere stories live. Discover now