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34 Human- Nails

Es war der Tag des heiligen Abends und Harry gähnte ausgiebig, als er am Morgen erwachte.

Sein Blick legte sich aufs Fenster und mit einer unsichtbaren Kraft öffneten sich die zugezogenen Vorhänge. Zum Vorschein kam eine weiße Winterlandschaft.

„Wie passend...", flüsterte er leise und lächelte. Es war wirklich seltsam, dass es genau auf den heutigen Tag zu schneien begonnen hatte.

Noch immer lächelnd, drehte er sich Sirius zu, der nach wie vor schlief. Er sah so süß und unschuldig aus. Und bei Merlin, er wusste, dass Sirius nicht gerade ein Unschuldslamm war. Aber gut, so unschuldig' wie er selbst es war, sollte er sich kein Urteil leisten. Immerhin war er ein Mörder...

Und auch wenn er früher immer gesagt hatte, dass er niemals jemanden aus dem Leben reißen würde, hatte er es letztendlich doch getan. Das Erschreckenste war jedoch, dass er es irgendwie so kühl betrachtete, dass es ihn fast nicht mehr berührte. Auf der anderen Seite hatte er aber einen solch ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, dass es schon fast paradox war.

Eigentlich wollte er niemanden verletzen, aber die Macht, die er mit der Zeit gewonnen hatte und all das, was im Krieg geschehen war, schien ihn extrem verändert zu haben.

Und so hoffte Harry, dass er nicht irgendwann Spaß am Töten finden würde, denn dann wäre er nicht mehr besser als das, was er immer versucht hatte zu bekämpfen und das er zum Schluss auch vernichtete hatte.

Ja, und hier, da konnte er mit Tom Riddle spielen. Gewissermaßen war er ihm ausgeliefert. Aber töten? Nein, das durfte er ihn nicht.

Der Mann schüttelte den Kopf.

„Ich sollte an etwas anderes denken..."

Sich mit den Händen über die Augen reibend, bemerkte er nicht, dass Sirius wach geworden war.

„Liebling?", erklang die Stimme des Jungen und Harry wandte sich diesem zu.

„He, na? Geht es euch gut?"

„Ja, alles klar. Was ist mit dir? Du siehst so fertig aus."

Harry lächelte. Es war ja klar, dass Sirius das sofort auffiel. Aber er schüttelte den Kopf.

„Nein, mein Schatz, es ist alles okay. Ich habe nur in Erinnerungen geschwelgt, das war alles."

Blaue Augen musterten ihn skeptisch.

„Bist du sicher?", fragte er hartnäckig nach.

„Sirius, ich kann dir nicht sagen, was mir durch den Kopf geht. Alleine, weil es dich ziemlich schockieren würde. Also frag mich bitte nicht danach, ja? Schau lieber aus dem Fenster!"

Der Kleinere sah sofort raus und entdeckte tatsächlich eine Schneelandschaft, die wirklich wunderschön aussah.

„Gehen wir heute noch raus?", fragte Sirius augenblicklich begeistert und lächelte seinen Freund lieb an.

„Solange du nicht kochen willst", lachte der. Sofort wurde er umarmt, in die Kissen gedrückt und abgeküsst.

„Danke, danke, danke!"

„Schon gut!", lachte der andere. Gerade wollten sie sich wieder ihren Küssen widmen, da wurde die Tür aufgeschlagen und zwei Gestalten kamen herein gerannt.

Severus sprang regelrecht auf das Bett und begrub Harry unter sich.

„Gehen wir raus?", fragte er begeistert und schien ganz aufgedreht. Noch nie zuvor hatte man den Jungen so glücklich, aufgeweckt und kindlich gesehen. Irgendwie war es eigenartig, zu sehen, dass dieser Junge auch solche Seiten hatte...

Harry LetumDove le storie prendono vita. Scoprilo ora