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39 The Ritual of Existence- Transfer

Sirius fragte sich, wohin sein Freund denn so plötzlich hatte gehen müssen. Und warum er ihn denn ausgerechnet jetzt alleine lassen musste?! Pomfrey konnte gut und gerne den ganzen Tag behaupten, dass es noch eine Weile dauern würde. Er war sich so sicher wie eine Kloßbrühe klarsichtig war, dass das Kind noch heute kommen würde!

Und das war eine beschlossene Tatsache, die ihm keiner ausreden konnte. Nicht mal Remus, der ja der Vernünftigste von ihnen war.

„Nein, nein, nein!", rief der junge Black und drehte störrisch den Kopf in eine andere Richtung. Diese vermaledeite Krankenschwester sollte endlich Harry schreiben, dass er kommen sollte! Aber sie weigerte sich ja genauso, wie es James und Remus taten. Selbst Lily, die hereingeschneit war, weigerte sich.

Peter war vor einiger Zeit verschwunden, aber das hatte er gar nicht wirklich realisiert.

„Komm schon, wenn das Baby wirklich jede Minute kommen würde, hättest du mittlerweile besseres zu tun, als uns zu nerven!", erklärte die Rothaarige langsam die Geduld verlierend. Das wiederum brachte den Liegenden zum Nachdenken und er musste leider zugeben, dass sie Recht hatte.

„Schlaf jetzt, Harry wird schon kommen, sobald er kann", versuchte es James nun ein letztes Mal. Vielleicht sollten sie die Schulkrankenschwester nach einem Beruhigungstrank fragen, wenn sie es nicht bald schafften, ihn ruhig zu stellen.

Glücklicherweise hatte Sirius wohl ein Einsehen und hielt endlich den Mund, was die anderen aufatmen ließ.

„Siehst du, ist alles in Ordnung."

Remus nickte lächelnd und setzte sich dann auf einen Stuhl neben dem Bett.

„Wenn ihr wollt, könnt ihr gehen, ich bleibe dann noch."

Die anderen wären aus dem Saal gerannt, wenn es nicht zu sehr nach Flucht ausgesehen hätte. So stimmten sie zu und James entschied, dass sie sich ja alle Weile ablösen konnten, damit immer jemand bei ihrem jammernden Schwangeren war.

Das Ritual der Existenzversetzung.

Harry las diese Überschrift jetzt schon mindestens zum zwanzigsten Mal. Er sollte sich fragen, ob er nicht doch langsam verrückt wurde. Allerdings konnte es auch daran liegen, dass er einfach nur überwältigt davon war, dass er endlich so nahe vor seinem Ziel stand.

Langsam glitt sein Blick tiefer, sog nach langem wieder den Ablauf des Rituals in sich auf und fragte sich, ob das wirklich so funktionierte. Aber warum nicht?

Hatte Grindelwald nicht auch geschafft, in der Zeit verankert zu bleiben?

Das Buch nicht aus den Händen legend, erhob sich der Auror von seinem Stuhl am Schreibtisch und schritt auf den Gang, um ins Labor zu gelangen. Dort würde er das Ganze durchführen, denn der Raum war groß genug und wohl am sichersten.

Tick begegnete ihm unterwegs und er teilte dem Hauselfen mit, dass er nicht gestört werden wollte. Und falls jemand seine Aufwartung bei ihm machen wolle, dann sollte der an einem anderen Tag wiederkommen – so in einem Jahr, dachte Harry bei sich.

So war er in den Keller gerauscht und hatte die Tür zugeschmissen. Sämtliche Zauber versiegelten das Haus, so dass kein Mensch, der außerhalb dieses Grundstückes war, etwas mitbekommen würde.

Der Dunkelhaarige hatte das Buch auf eine Ablage gelegt und den passenden Kessel für sein Unterfangen schon auf die Vorrichtung gestellt. Mit einem Gedanken hatte er Feuer darunter entfachte und Wasser ins Innere gefüllt – so viel er für den Trank brauchte.

Dann las er, was das Rezept sagte.

Er würde den Mondstein pulverisieren müssen, den Skarabäuskäfer ebenfalls. Das Horn, das er erst heute besorgt hatte, musste er mit einer Reibe zu feinem Pulver machen – das würde wohl am Schwersten werden.

Harry LetumWhere stories live. Discover now