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AARON

Mir ist schnell zu Ohren gekommen, das Luciano mit Aurora gesprochen hat und das meine kleine Cousine Catalina dazwischen gehen konnte

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Mir ist schnell zu Ohren gekommen, das Luciano mit Aurora gesprochen hat und das meine kleine Cousine Catalina dazwischen gehen konnte.

Das macht mich wütend. Sehr sehr wütend.

Ich gehe stampfend die Treppen runter und ignoriere die betrunkenen Menschen um mich herum. Stürmisch verlasse ich mein Haus und sofort umhüllt mich die kühle Sommerluft.

Es geht zu weit. Er erlaubt sich mit Aurora zu sprechen und das er überhaupt hier aufgetaucht ist, war schon zu viel.

Ich werde ihn einfach umbringen. UM.BRINGEN.

Scharf atme ich ein und dann tritt auch schon genau Luciano in mein Sichtfeld und ich spanne mich hart an.

Perfekter Zeitpunkt.

„Luciano!" brülle ich zu ihm rüber und er bleibt stehen und erstarrt.

Er geht stur weiter auf sein Auto zu und ich gehe weiter. Hier ist nicht mehr so viel los, da alle bereits schon drinnen sind, weshalb die laute Musik nur dampfend zu hören ist.

„LUCIANO" wiederhole ich mich und dann bleibt er versteinert, vor seinem Auto stehen und dreht sich zu mir.

Seine Hackfresse bringt mich direkt auf 180 und ich spüre wie es in mir hoch sprudelt.

„Was ist?" brummt er wütend und ich lasse meinen Nacken knacken, um etwas runter zu kommen, doch das bringt nichts.

„Wie oft soll ich dir noch sagen du sollst nicht mit ihr reden?" frage ich ihn ernst und es zischt für eine kleine Sekunde angst durch seine Augen.

„Sie wird in zwei Tagen meine Frau. Ich werde alles mit ihr machen was ich will. Ich-„

Mit einem Mal packe ich ihn am kragen und er kracht gegen sein Auto.

„Wie traust du dich das zu sagen? Hast du vergessen wer ich bin?" knurre ich vor seinem Gesicht.

Ich war noch nie so fucking wütend. Noch. Nie.
Ich bin Aaron fucking DeLima und niemand spricht so mit mir oder über Aurora. Es pocht heiß durch mich und ich spanne mich immer mehr an.

„Ich geb ein fuck drauf, welcher DeLima du bist. Wegen dir trage ich diese Narbe und dafür werde ich Aurora zerstören. Ich werde Sie ficken du Huren-„ brüllt er als nächstes und dann kracht meine Faust auf seine Wange und er stolpert auf den Boden. Stöhnend fasst er sich an seine blutende Wange.

Ich ziehe mit einem Mal meine Waffe.

So wie ich sie beim ersten Mal zog. So wie mein Vater es mir mit 15 beigebracht, halte ich das schwere Metall auf der das L meiner Familie drauf graviert ist.

Schwarz. Schwarz. Schwarz. Ich sehe schwarz.

„Tu es." keucht Luciano und ich ziele immer noch mit meiner Waffe auf ihn, während er sich an seine blutende Wange hält.

„Du hättest nie vergessen sollen wer ich bin." brülle ich wütend zu ihm und er sieht immer noch stur in meine Augen. Wir haben beide braune Augen. Ich bin mir sicher das ich so wie Luciano geworden wäre, wenn ich nicht ein DeLima wäre...

„Für mich wirst du immer der Sohn einer Hure bleiben. Genauso wie diese schlampe Aurora." brüllt er und ich drücke ab ohne zu zögern.

Die Kugel frisst sich sauber in Lucianos Herz und dann bleibt die Zeit für mich stehen. Er fällt starr um und dann betrachte ich seine leblose Leiche. Das Bild frisst sich von meinen Kopf in mein Herz und das sollte nicht passieren. Das darf nicht passieren.

Ich habe mich gerade wie mein Bruder verhalten. Adriàn sieht immer schwarz. Adriàn erschießt oder prügelt jemanden, bis es nicht mehr atmet. Nicht ich.

Luciano war sicherlich nicht mein erstes Opfer, aber er war ein Gesicht was ich kannte.

„Aaron!" höre ich die Stimme meines Bruders, doch ich starre weiterhin auf Luciano und verfolge das dunkel rot, wessen aus ihm strömt.

Ich bin nicht wie mein Bruder. Im inneren kann ich mit sowas nicht umgehen, wie er es kann. Er kann Menschen umbringen und dann danach schlafen. Ich kann das nicht. Das beschmutzt meine weiße Weste die in meinem Kopf um mich fest sitzt.

„Fuck fuck fuck." flucht mein Bruder mehrmals und legt seine Hand auf meine Schulter.

Er weiß wie es in mir aussieht. Ich habe komplett die Kontrolle verloren. Nicht nur Heute, sondern schon seit längeren. Jeder Mauer bricht in mir zusammen und ich spüre wie ich innerlich zerbreche.

Es passiert genau das, wovor ich mich immer geschützt habe. Ich fühle zu viel auf einmal und ich falle innerlich zusammen.

„Okay. Alles ist gut. Es wird alles gut. Dad und ich werden uns darum kümmern du kannst gehen." plappert mein Bruder und erst jetzt sehe ich in sein Gesicht.

So viel Mitleid und Verständnis in meinen Augen. Er war schon immer der stärkere von uns. Denn er hat gelernt zu leben und nicht zu überleben.

„GEH UND FÜHL ES NICHT!" brüllt er mir ins Gesicht und packt meine Schulter härter.

Ich schlucke hart und drehe mich dann ohne ein Wort um. Ich lasse das hinter mir. Ich lasse Lucianos Leiche hinter mir und ich wusste dort blieb auch mein Herz und Gewissen.

So schnell ich es schaffe und es mein Kopf zulässt, gehe ich die Treppen hoch auf mein Zimmer. Ungwollte reiße ich meine Zimmertür auf und Auroras Haare wirbeln herum und dann treffen ihre blauen Augen auf meine.

Genau in diesem Moment bleibt das zweite mal die Welt für mich stehen. Ihr helles blau trifft auf mein dunkles braun und ich versinke darin.

Ich versinke in ihrer wärme und in ihrer Geborgenheit. Ich sehe in ihre Augen und sie lässt zu, das ich in ihr Herz sehen kann.

„Was ist passiert? Was ist los?" frägt sie panisch und überfliegt mich mehrmals.

Erst dann fällt mir auf, das Lucianos Blut an meinem Gesicht klebt und sie es sieht.

Sie sieht was für ein Monster ich bin und trotzdem ist da diese Sehnsucht nach mir in ihren Augen.

Das kann nicht sein.

Ich krache die Tür hinter mir zu und sie zuckt wieder zusammen, danach reiße ich mir mein voll verschwitztes T-shirt vom Körper und schmeiße es auf den Boden. Währenddessen gehe ich an ihr vorbei.

Plötzlich wird mein Hals ziemlich eng und ich bekomme schwieriger Luft.

„Aaron..."flüstert Aurora so leise wie nur möglich und ich spanne jeden Muskel in mir an.

„Ich habe Luciano erschossen. Wie ich dir versprochen habe, hab ich mich darum gekümmert." erwidere ich abhackend und kurz.

Sie keucht laut auf und hält sich wahrscheinlich die Hand vor den Mund.

Jetzt. Genau jetzt müsste sie endlich wirklich sehen, wer ich bin.

Es vergehen einige Sekunden in denen es totenstill ist und es kommt mir fast so vor wie Tage. Immer noch mit den Rücken zu ihr warte ich.

Wieso mache ich ihre Reaktion jetzt so abhängig von allem. Ihr Antwort entscheidet jetzt was ich bin. Ich bin nicht liebenswert, so wie mein Bruder. Ich bin kompliziert und manchmal krank. Ich bin ein Kontroll Freak und ein sehr sehr eifersüchtiger Mensch. Was kann man daran lieben?

Insgeheim hoffe ich aber, dass sie sich jetzt doch für mich entscheidet. Wenn ja dann ist sie einfach die richtige für mich. Für immer.

Ich atme tief durch und dann passiert etwas, was ich nie erwartet hätte.

AcquaintedWhere stories live. Discover now