Chapter 1.

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Jungkook

Einmal holte ich tief Luft. Beziehungsweise zweimal, da das Erste Mal nicht reichte, um meine Nervosität unter Kontrolle zu bekommen. Denn das angekündigte Dinner meiner Eltern würde sicherlich kein gewöhnliches bleiben. Oh nein, ich war mir ziemlich sicher, aufgrund der Anordnung, mich gut anzuziehen, handelte es sich um etwas, dass ich gehofft hatte, noch weiter in die Zukunft ziehen zu können. So weit heraus zögerte, bis ich darum garnicht mehr herum kam.

Ich wollte vorher noch so viel tun... Aber vorallem wollte ich mich vorher verlieben. Denn ab dem Moment, in dem meine Eltern diese eine... Bestimmte Sache ankündigten, hatte ich darauf keinerlei Chancen mehr. Auch wenn es so vielleicht besser wäre. Denn so könnte ich mich nicht Hals über Kopf in meinen Seelenverwandten verlieben, nur um ihn aufzugeben, da meine Eltern andere Pläne für mich hatten.

Viel Zeit darüber nachzudenken bekam ich jedoch nicht. Denn schneller als ich meine Nervosität mit einem weiteren, tiefen Seufzer unter Kontrolle bekommen konnte, stand auch schon meine Mutter in meinem Zimmer, musterte mich mit einem zufriedenen Grinsen von Kopf bis Fuß und nickte. Anscheinend gefiel ihr meine Aufmache, sie selbst hatte zum Teil dafür gesorgt, dass ich mich von meiner besten Seite präsentierte. Ein weiteres Indiz, dass der Tag gekommen war, der in mir ein Unwohlsein auslöste.

Ich fühlte mich wie ein Vieh, welches zum Verkauf fertig und hübsch gemacht wurde. Und alleine der Gedanke daran könnte mich zum Kotzen bringen. Aber so war es nunmal. Das Schicksal jedes Omegas. Zudem war ich 21 und es Zeit dazu, dass ich heiratete.

Einen gut aussehenden, reichen Alpha, welcher es sicher kaum erwarten könnte, mich zu seinem Eigentum zu machen. Nicht alle Alphas waren gleich ekelhaft, aber viele von ihnen.

"Na dann, komm endlich runter. Unsere Gäste warten schon"

Und so enthusiastisch wie sie klang, desto mulmiger wurde mir. Ich wollte mich am liebsten in meinem Bett verkriechen und nir wieder aufwachen. In einem Traum versinken, in dem ich als Omega vielleicht wirklich glücklich sein könnte. Doch das war nur Wunschdenken. So wie all meine anderen Wünsche, als hoffnungsloser Romantiker gab es da viele. Das einzige, was ich bis jetzt erleben durfte war ein erster Kuss, der fast schon aus einem Film entsprungen sein könnte, so gut war er gewesen und in dem perfekten Moment passiert. Tja, nur hatte es keine Zukunft.

Weswegen ich, ohne zu widersprechen meiner Mutter hinterher ging und bloß innerlich seufzte. Da von mir verlangt wurde, mich gut zu verhalten, wie ein gehorsamer Omega es sollte, welcher so eben verkauft wurde. An irgendeinen Alpha, den ich jetzt zum ersten Mal sehen und in spätestens einem Monat heiraten müsste. Einen anderen möglichen Grund gab es für dieses Abendessen kaum, zumindest fiel mir kein plausiebler ein. Zwar musste ich mich schon bei Dinnern mit normalen Freunden gehorsam geben, aber heute... War alles ein wenig anders. Und um einiges wichtiger als sonst, erklärte zumindest das viel zu breite Grinsen meiner Mutter.

Ging ihr dann auch hinterher, spürte, wie mein Herz immer schneller schlug, aus einem sehr guten Grund, doch förmlich aufhörte zu schlagen, als ich ihn das erste Mal sah. Zum allerersten Mal auf den Alpha traf, den ich in ein paar Tagen heiraten und den Rest meines Lebens verbringen würde. Denn es gab zwar Scheidungen, doch angesehen waren sie in arrangierten Ehen keinesfalls. Und meistens blieb es nur der Omega, der darunter litt. In dem Fall ich.

Also tat ich, was mir gesagt wurde, setzte mich wie ein gehorsamer Hund auf meinen Platz und schluckte einmal schwer, aufgrund des intensiven und aufmerksamen Blickes des Mannes neben dem Alpha, womöglich sein Vater, welcher überaus zufrieden schien, genau so wie meine Mutter.

Und direkt gegenüber von mir saß ein unglaublich attraktiver, junger Alpha, welcher dennoch so schien, als wollte er eher wo anders sein. Oder es war sein normaler Blick, fast schon emotionslos, sodass man vieles hinein lesen konnte. Da ich aber... Nunmal ein Omega war, hatte sein ungewollt dominantes Auftreten und sein deutlicher Geruch eine ziemlich starke Wirkung auf mich. Zusätzlich... Zu seinem unverschämt guten Aussehen.

Obwohl ich nichts gutes ahnte. Vor mir saß ein sicherlich reicher Alpha in einem teuren, maßgeschneiderten Anzug und seine Eltern, die beide so aussahen, als hätten sie einen Stock in ihrem Hintern, mit teurem Schmuck und mich teureren Uhren.

Das hier... War kein gewöhnliches Dinner mit 'irgendwelchen' Freunden meiner Eltern. Es war der Tag, an dem sie es geschafft hatten, mich los zu werden. Etwas, dass sie schon lange versuchten.

Und all meine Pläne und Wünsche zerplatzen ließ. Vielleicht waren sie für viele kitschig und fern von der Realität, doch ich hoffte... Auf so viel mehr als eine Arrangierte Ehe mit einem Alpha, den ich kaum kannte, der nicht den Anschein machte, als würde er viel daran ändern wollen. Ich wollte... So viel mehr. Und ich glaubte auch... Dass ich viel mehr als das verdiente.

Vielleicht waren deswegen meine Wünsche immer so präsent gewesen. Da ich wusste, dass ich sie niemals erreichen könnte. Denn das hier... War mir innerlich mehr als nur klar gewesen. Da meine Eltern durch diese Ehe nicht nur an Ansehen verdienten, sondern auch unglaublich viel Geld machten. Und dafür auch ihn Kauf nahmen, dass sie ihren Sohn an einen Alpha verkauften, den sie sicherlich genau so wenig kannten, wie ich.

Aber ich war nunmal ein Omega und somit der unterste Part einer Hierarchie. Die angesehensten waren Alphas, die als unglaublich stark und attraktiv galten und alles dafür taten, um einen Omega zu heiraten, zu markieren und am Ende zu schwängern. Betas stellten etwas dazwischen da, besaßen weder eine Rut, noch eine Heat und hatten mit Abstand das einfachste Leben.

Und dann gab es da Menschen wie mich. Omegas, die meistens Eltern an reiche Alphas verkauften. Das, was mir jetzt drohte und weswegen ich ziemlich schnell aus meinen Gedanken gerissen.

"Es freut mich, dass sich unsere Kinder endlich kennen lernen. Auf eine große Hochzeit und eine lange, erfolgreiche Ehe" ertönte es von dem etwas älteren Alpha, neben dem jüngeren, der wohl den Alpha darstellte, welchen ich heiraten würde. Und er sah gut aus, oh und wie sogar. Sein Körper sah muskulös und gut gebaut aus, so wie viele Alphas, aber anders als diese, besaß er eine gute Balance mit seinen Muskeln. Sie waren keinesfalls zu viele, aber auch nicht zu wenig. Und sein Gesicht... Sah aus wie das von einem griechischen Gott.

Ein makelloses Gesicht, scharfe Jawline und kein gramm Fett, nirgends. Seine Augen und sein dunkler Blick waren förmlich magnetisierend, aber seine Wirkung auf mich war definitiv mehr als nur normal. Er war ein Alpha, den ich deutlich riechen konnte, da er anders als ich keinen Geruchsblocker brauchte.

Männer liebten es, mit ihrem rauen und herben Geruch anzugeben, aber der des Älteren vor mir war fast schon... Angenehm. Nicht zu penetrant, besaß aber dennoch eine intensive Wirkung auf mich, die dafür sorgte, dass ich bloß schwer schlucken konnte, mit leicht zitternden Händen nach meinem Glas griff und mit den anderen anwesenden Anstoß.

Auf eine gezwungene Hochzeit, auf die sich keiner von uns beiden wirklich freute, oder der Ältere vor mir schien bloß so unenthusiastisch, da er ein Alpha war. Ein kalter, unnahbarer CEO, Klischee eines Alphas, der keinen an sich heran ließ. Genau die Art von Mensch... Die erfolgreich wurden und am Ende einen Omega kauften, den sie heiraten konnten. Diese Hochzeit aber schien eher von seinen Eltern auszugehen, die sich zufrieden mit meinen Eltern unterhielten und ihren Erfolg feierten.

Währenddessen sah sich der Mann vor mir das ganze einfach nur an. Beziehungsweise sah er eher mich an. Er bleib lässig in seinen Stuhl gelehnt, strahlte alleine mit seinem Aussehen eine unglaubliche Dominanz und Macht aus, was seine leicht geöffneten Beine nurnoch weiter unterstreichen.

Und ich hasste es... Dass seine Wirkung so groß auf mich war, obwohl ich mir nichts schlimmeres als das hier vorstellen konnte.

Nichts schlimmeres als einen Alpha zu heiraten, den ich kaum kannte. Und diese Hochzeit all meine Träume... Zerstörte.

~

Yesss, ich habe mich tatsächlich dazu entschieden, diese Story umzusetzen. Istg ich habe ABO so sehr vermisst und euch hat die Idee damals so gut gefallen, dass ich dachte, sie jetzt endlich anfangen zu müssen.

Es wird heiß, herzzerreisend, steamy, angsty und aufregend. Gott ich kanns jetzt schon kaum erwarten, die Achterbahnfahrt der beiden niederzuschreiben und zu sehen, wie euch die Story gefallen wird.

Ich hoffe, das erste Kapitel hat schon Lust auf mehr gemacht und ich sehe euch auch weiterhin ;)

Arranged Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt