Chapter 93.

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Jungkook

Nach den paar Tagen im Krankenhaus, die sich am Ende doch langweiliger gestalteten, als gedacht und ich gegen Ende ehrlich dachte, durch all die TV-Sendungen zu verblöden, freute ich mich sehr auf mein Bett. Nur fuhren wir definitiv nicht in die Richtung unseres Apartments. Ganz im Gegenteil, irgendwann fuhren wir in die entgegengesetzte Richtung, immer näher in Richtung Flughafen. Was mir irgendwie schon das Gefühl gab, dass der Mann etwas plante, denn sonst fuhren wir ganz sicher nicht um die Uhrzeit in Richtung Flughafen, mit einem kleinen Koffer in Kofferraum, da mir Tae all die Sachen ins Krankenhaus bringen wollte.

Anscheinend aber aus einem anderen Grund, statt sie im Krankenhaus zu nutzen. Denn sonst fuhren wir jetzt nach Hause, statt zum Flughafen. Nur wusste ich keinesfalls, was der Ältere vor hatte, zu tun. Vertraute ihm aber voll und ganz, zudem war ich eher weniger in der Lage dazu, mich zu beschweren. Immer wieder kippte ich müde in den teuren und bequemen Ledersitz von Taehyungs Auto und erwischte mich beim Wegdösen. So müde war ich, vom ganzen herum liegen und nichts tun.

Erst nach einer Weile, in der wir gefahren waren und plötzlich auf einem großen Flugplatz standen, ließ Taehyung mich ein wenig zu verwirrt zurück. Weswegen ich meine Augen etwas überrascht aber desorientiert weitete und den Alpha ein wenig verwirrt musterte.

"Wo hin... Gehen wir?" fragte ich leise, nur ein paar Momente später, nachdem das Auto parkte.

"Tut mir leid, dass ich dich so wecken musste. Aber..." eine kurze Pause. "Wir hatten nie richtige Flitterwochen. Und du verdienst... Richtige Flitterwochen"

Sprachlos. Ja, sprachlos war definitiv das richtige Wort für meinen momentanen Zustand. Ich wusste, dass der ältere eher weniger eine romantische Ader besaß, nachdem er alle dem, was damit dazu gehörte, abgeschworen hatte. Zumindest für eine sehr lange Zeit seines Lebens, weswegen ich ganz sicher nicht erwartete, dass sich das all zu schnell änderte. Und doch sagte er mir gerade, die nächsten Tage irgendwo in einem Ferien land unsere Zeit zu verbringen, unsere Flitterwochen nachzuholen, die ich tatsächlich nie bekommen durfte.

Unsere Flitterwochen damals sahen eher so aus, unsere Leben getrennt voneinander zu verbringen, kaum ein Wort miteinander zu sprechen und obendrauf noch in zwei verschiedenen Zimmern zu schlafen. Auch unsere Hochzeitsnacht könnte man sehr wohl als Reinfall bezeichnen, in getrennten Betten und ich mit einem halben Nervenzusammenbruch.

Auch wenn ich mich dem Alpha in dieser Nacht eher weniger hingeben wollte und das vor hatte zu tun, was meine und seine Eltern von mir verlangten, wünschte ich mir doch zumindest etwas Nähe, einen gewissen Grad an Intimität an diesem besonderen Abend, was ich natürlich nie bekam. Stattdessen bekam ich so ziemlich das Gegenteil davon. Meine Tränen waren wie Bäche geflossen und ich dankte den Schalldichten Wänden dafür, dass sie meinen Zusammenbruch von dem Alpha, nicht weit von mir, in seinem eigenen Zimmer, fern hielten.

Doch jetzt... Jetzt standen wir hier, auf einem großen Flugplatz mit einem Privatjet direkt neben uns, welches ich immernoch überrascht und etwas verwirrt musterte. Weil ich kaum glaubte, was hier gerade passierte. Dass Taehyung mich zu einem beliebten Touristenziel flog, in seinem eigenen Privatjet, um mir die Flitterwochen zu schenken, die ich verdiente. Die wir beide verdienten, nach alle dem, was auch der Alpha, vorallem aufgrund seiner Familie, durchmachen musste.

"Und wir fliegen... In einem Privatjet?" stellte ich sicher, da ich noch nicht genau wusste, ob ich das hier träumte, oder es Realität war. Weswegen ich sicher ging, mich auch noch in der Realität zu befinden. Und keinesfalls mehr in meinen Träumen, die sich gerne um Dinge drehten, die so niemals passieren würden. Aber das hier... Passierte gerade. Zudem schien der Alpha genau so ernst, wie amüsiert.

"Ja, wir fliegen in meinen Privatjet. Sonst hätten wir ewig am Flughafen warten müssen und können viele Dinge einfach überspringen. Was es vorallem für dich bequemer machen sollte. Also komm her, ich helfe dir raus. So müde wie du bist" tja damit hatte er leider ziemlich Recht. Durch die viele herumliegerei gepaart mit dem Fakt, dass es im Krankenhaus wenig für mich zu tun gab, wurde ich nurnoch müder. Die vielen TV-Sendungen, durch die ich fast verblödet wäre, hatten tatsächlich ihre Spuren hinterlassen, in Form von einer deutlichen Müdigkeit die dafür sorgte, dass Taehyung mich förmlich aus dem teuren Auto, bis hoch in das Privatjet tragen musste.

Mir am Ende peinlicher als gedacht. Denn um uns herum stand überall Personal, die es zum einen sicher belustigend und süß fanden, es bei mir aber nur dafür sorgte, dass meine Wangen erröteten. Und ich somit versuchte, meinen Kopf einfach zu verstecken, indem ich ihn gegen die Brust des starken Alphas lehnte, welcher sich nicht davon abbringen ließ, meinen schwachen Körper in das Flugzeug zu tragen. Obwohl er natürlich bemerkte, wie peinlich berührt ich wurde und meinen Kopf, leise wimmernd gegen seine bemuskelte Brust lehnte.

"Taehyung du... Kannst mich runter lassen. Ich bin vielleicht schwanger und müde, aber laufen... Kann ich noch" murmelte ich leise, damit es auch keiner außer dem Alpha mitbekam. Dieser lachte nur leise, ließ meinen Körper dann aber kurz nach meinen Worten herunter und stellte ihn auf meinen zwei Beinen ab. Die doch wackeliger waren, als gedacht, nachdem ich in den Armen meines Ehemannes herum getragen wurde. Und sich das am Ende angenehmer als gedacht heraus stellte, egal wie peinlich es mir zum Teil war.

Nicht, weil mich Taehyung trug, sondern da uns alle um uns herum dabei zusehen konnten. Dabei, wie nahe der Alpha und ich uns gerade kamen. Denn gerade, als ich mich auf meinen Sitz setzen wollte, half mir Taehyung dabei, diesen zu nach hinten zu lehnen, sodass ich darauf liegen und sehr angenehm und bequem schlafen könnte. Nur ging er nicht sofort zu seinem Sitz gegenüber von mir, sondern legte sich liebevoll neben mich, zog eine leichte Decke über meinen Körper und verließ keine Sekunde lang meine Seite.

Er blieb hier, bei mir, so lange wie ich ihn brauchte, beziehungsweise ihm zeigte, dass er sich wieder auf seinen eigenen Sitz setzen konnte. Aber zu diesem Zeitpunkt genoss ich das, was ich bekam viel zu sehr. Zu sehr, um Taehyung gehen zu lassen.

"Es tut mir leid, dass ich... Die letzten Tage nicht viel bei dir sein konnte. Ich hatte nicht vor, dich wieder zu ignorieren. Nur wollte ich alles dafür tun... Um meinen Bruder bezahlen zu lassen. Für das, was er dir angetan hat." brach der Alpha irgendwann die Stille zwischen uns, nachdem wir einfach nur da lagen und er die Zeit damit totschlug, mit einer Hand durch meine Haare zu fahren. Teilweise streichelte er sogar meinen Kopf und schmiegte sich an meinen Körper, um mir so nahe wie möglich zu sein.

Doch ich hatte ihm schon längst verziehen, mich im Krankenhaus versauern zu lassen, mit vielen Reality TV Sendungen und Modezeitschriften. Weil es so unglaublich bedeutend war, was er tat. Ja, er hätte zumindest bescheid sagen sollen, wo er sich aufhielt und was er vor hatte, zu tun, anstatt erneut nichts zu sagen. Aber was er tat war so bedeutend. Weil es mir zeigte, wie wichtig ich dem Alpha überhaupt mit der Zeit wurde. Anfangs glaubte ich, Austauschware zu sein und genau so behandelte mich der Alpha auch.

Jetzt tat er alles dafür, dass die Person, die für den Aufenthalt im Krankenhaus schuld war, die mich verletzt hatte, die Person die Taehyung am nähsten stand, dafür bezahlte, was er sich erlaubte.

"Taehyung... Ich..." "Ich weiß, dass ich dir wahrscheinlich kein gutes Gefühl... Deswegen gegeben habe. Und ich mit dir hätte reden sollen." Das hätte er. Immerhin wusste er es, was mir mehr Hoffnung gab, als Taehyung sich vorstellen konnte.

Er wollte sich wirklich verbessern. Er wollte ein guter Alpha für mich... Und dieses Baby sein. Wenn er nur wüsste, wie schnell er mein Herz deswegen für sich und nur für sich schlagen ließ.

"Ist... Schon okay. Nächstes Mal... Rede einfach mit mir. Kommunikation ist wichtig, wenn eine Ehe funktionieren soll" erklärte ich, doch etwas stolz auf meine gefassten und gelassenen Worte, die den Alpha nur Schmunzeln ließen.

"Du kleiner Beziehungsprofi."

~

Writing this from home statt Arbeit, cause me is sick

Was ein dreck

Arranged Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt