Chapter 8.

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Taehyung

Das hier war noch öder, als ich gedacht hatte. Den Rest des Abends saßen wir zusammen in dem kleinen, aber teuren Restaurant des Golfplatzes, auf einer wirklich schönen Veranda, von der man auf den ganzen Platz sehen konnte. Und auch über das Essen konnte man sich kaum beschweren. Nur schien es dem Jungen vor mir ähnlich zu gehen, der sich zu Tode langweilte und seit einer Weile schon den Anschein machte, als würde er gleich einschlafen. Anders als ich schaffte er es nur schlecht, diesen Fakt zu vertuschen.

Irgendwann aber, in der Zeit, in der ich den Omega hin und wieder aufmerksam, aber mit kaum Emotionen ansah, entschuldigte er sich, um wahrscheinlich auf die Toilette zu gehen und diesem langweiligen Essen zu entkommen. Die einzigen, die dieses Treffen hier genossen, waren unsere Eltern. Vorallem seine konnten kaum glücklicher sein. Verständlicherweise, immerhin hatten sie ihr ganzes Leben auf das hier gewartet. Einen reichen und am besten noch erfolgreichen Alpha für ihren Omega zu finden, an den sie ihn verkaufen würden.

Und ja, mir gefiel dieses System genau so wenig wie Jungkook, da ich an die Liebe kein bisschen glaubte. Diese Ehe bedeutete nur, dass zwei Menschen, die sich kaum kannten, für den Rest ihres Lebens aneinander gebunden waren und ein halbwegs glückliches Leben führen durften. Denn niemand wurde an meiner Seite glücklich. Vorallem kein Omega, der sich nichts sehnlicher wünschte, als eine richtige Ehe, mit Liebe und all diesem Kram, den ich als Zeitverschwendung ansah.

Viel mehr war Liebe nicht. Man gab alles was man hatte einer anderen Person, nur um am Ende verlassen oder auch noch enttäuscht zu werden. Indem ich mich von Liebe und Beziehungen fern hielt, entging ich dem und nutzte meine Zeit für wichtigere Dinge, machte Karriere und hatte hin und wieder heißen Sex mit hübschen Omegas. Oder Seokjin, welcher mich wirklich zufrieden stellen konnte und ich wohl auch ihn, obwohl er nicht gerne mit Alphas schlief, genau so wenig wie ich mit Betas. Und doch hatten wir es irgendwie ins Bett des anderen geschafft.

Nur wohl nicht mehr lange. Die erste Zeit würde ich mich etwas mit meinem Verlangen zurück halten, um den Jungen nicht gleich in den ersten Tagen unserer Ehe zu verletzen. Denn das würde ich in der Zukunft noch oft genug.

Jedoch lenkte ich meine Aufmerksamkeit bald wieder in eine etwas andere Richtung, aufgrund eines ganz bestimmten Faktes. Jungkook war schon viel zu lange weg und das sicher nicht nur, um dem hier zu entkommen, da er selbst wusste, dass ihn am Ende jemand dafür anmeckern würde. Zudem hatte ich kein sonderlich gutes Gefühl, weswegen ich bald schon selbst aufstand und mich entschuldigte, um nach dem jüngeren zu sehen.

Was wohl auch ganz gut so war. Denn als ich bei den Toiletten ankam, sah ich sofort einen Alpha, der sich gefährlich nahe an den Omega schmiegte, dabei konnte er ihn nicht einmal riechen. Hatte aber schnell gemerkt, dass Jungkook kein Beta, sondern ein Omega war, welcher perfekt wäre, um ihn sich zu nehmen und alles mögliche mit ihm zu tun, was dem Alpha so gefiel.

Weswegen ich tat, was ich für jeden anderen Omega in solch einer Lage auch getan hätte. Denn keiner verdiente es, Opfer eines Mannes zu sein der glaubte, sich alles nehmen zu können, vorallem das... Was ihm garnicht gehörte. Streng genommen war Jungkook nämlich meins. Dazu musste ich ihn nicht markieren oder lieben. Er gehörte mir.

"Er gehört zu mir. Sie sollten also verschwinden. Und zwar ziemlich schnell. Bevor ich es mir anders überlege." raunte ich dunkel und als der Alpha erkannte, wer gerade vor ihm stand, nahm er ziemlich schnell seine Hände von dem zierlichen Körper des Omegas, der mir dennoch keines Blickes würdigte, sondern fast schon genervt aussah, als könnte er sich etwas besseres vorstellen, als hier zu sein und gerade mich zu sehen.

"Ihr Alphas... Seid alle gleich" murmelte er und wollte gerade an mir vorbei gehen, doch ich behielt ihn dort, wo er war, packte ihn an seinem Handgelenk und hielt ihn davon ab, zu gehen. An mir vorbei zu gehen und die Toiletten zu verlassen. Mein Griff war nicht sonderlich fest, auch wenn er eine gewisse Wirkung auf den Jungen vor mir besaß. Wenn er wollte, könnte er sich daraus lösen, doch er tat es nicht. Blieb neben mir stehen und sah, mit leicht geöffneten Lippen direkt in meine Augen.

"Du bist vielleicht mein Besitz, immerhin hat mein Vater für dich bezahlt, aber ich bin kein Monster, Jungkook. Ich fasse dich nur an... Wenn du es auch willst. Und wenn du es nie willst, weil du mich nicht ausstehen kannst, was ich dir ganz sicher nicht verüble, tue ich nichts, was du nicht willst. Wäre ich du, würde ich mich sicher auch hassen und aus dem Weg gehen."

"Auserdem musst du deinen Geruch ab sofort auch nicht mehr verstecken. Die ganze Welt weiß ab morgen von unserer kommenden Hochzeit und dann wird sich niemand mehr trauen, dich auch nur so anzusehen, wie er es getan hat" fügte ich noch hinzu und klang am Ende doch etwas strenger und rauer als Gedacht, fast schon etwas zu dominant, dabei hatte ich nicht vor, ihn einzuschüchtern. Was ich vielleicht ein kleines bisschen tat. Sowohl mit meinen Worten, als auch meinem Geruch und meiner Ausstrahlung, die Wirkung, die ich ihm gegenüber nicht vermeiden konnte.

Dennoch meinte ich meine Worte. Er gefiel mir und er hatte gar keine Ahnung, wie sehr. Unter anderen Umständen hätte ich schon längst versucht, ihm näher zu kommen, da ich mir nichts besseres vorstellen konnte, als ihn zu berühren, seinen Körper in Beschlag zu nehmen und zu ruinieren, nur für mich. Doch tat ich es nicht, es sei denn, er wollte es auch. Und war sich bewusst, dass ich ihm in dieser Ehe auch nicht mehr bieten konnte, als das.

"Wenn ich dir schon keine glückliche Ehe bieten kann, dann immerhin etwas Schutz. Vor Alphas wie diesen" wollte ich erwidern, doch der Jüngere senkte seinen Blick nur ein wenig und schien weiterhin nicht weniger skeptisch oder unzufrieden mit der Situation. "Dabei könntest du. Dein Vater animiert dich sicher dazu, mich so schnell wie möglich zu ficken und am besten gleich noch zu schwängern und zu markieren. Immerhin gehöre ich ab sofort... Dir"

Doch ich kam ihm, nach seinen Worten noch ein kleines bisschen näher, nicht zu nahe, um keinesfalls den Anschein zu machen, ich meinte meine Worte doch nicht all zu ernst. "Egal wie sehr dein Geruch mich in den Wahnsinn treiben wird, ich werde dich niemals zu etwas zwingen, geschweige denn ohne deine Zustimmung markieren"

Und meine Worte meinte ich auch. Ich hatte nicht vor, ihn gegen seinen Willen zu markieren, geschweige denn ihn je zu markieren.

Weil ich ihn nicht liebte. Und es auch nie würde.

"Wir sollten gehen. Immerhin dauert der Abend hier sowieso nicht mehr lange"

~

A Red fleg with Green stripes

Arranged Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Where stories live. Discover now