Chapter 97.

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Taehyung

Nach einer ganzen Nacht Sex, wortwörtlich die ganze Nacht, genoss sowohl ich, als auch der Omega das kühle nass in Form unseres Infinitypools. Eine Weile war ich alleine hier gewesen und die frische Luft genossen, sowie das erfrischende Wasser, da Jungkook damit beschäftigt war, seinen wachsenden Bauch einzucremen. Damit am Ende so wenig Dehnungsstreifen wie möglich über blieben.

Dabei spielte das für mich kaum eine Rolle. Ich durfte dabei zusehen, was sein Körper für ein Wunder vollbrachte, weswegen ich jeden einzelnen Dehnungsstreifen lieben würde, wie er es verdiente. Natürlich konnte ich aber auch den Omega verstehen, der sowieso glaubte, dass ich ihn nicht sexy genug fand, um ihn besinnungslos zu ficken. Wovon ich dem jüngeren gestern das Gegenteil beweisen durfte. Wir hatten es die ganze Nacht getrieben, durchgängig und nur mit kurzen Trink- und Erholungspausen.

Wenn mein Schwanz nicht mehr mitspielte und eine kurze Pause brauchte, verwöhnte ich den schwangeren Omega an all seinen empfindlichsten Stellen, lockte einen Orgasmus nach dem anderen aus ihm heraus und genoss den Anblick, der sich mir dabei bot.

"Wirklich fies... Dass du all das hier ohne mich genießt" kicherte der junge Omega irgendwann, als er sich zu mir, in das kühle Wasser gesellte. Es besaß genau die richtige Temperatur für die Hitze hier. Man fror nicht, sobald man aus dem Wasser kam, oder noch im Wasser, bekam also eine perfekte Abkühlung, sobald man sich in den Pool begab. Und ich durfte zusätzlich die Anwesenheit dieses wunderschönen Jungen genießen, der sich an meiner Seite befand. Mein Omega seit dem Tag, an dem wir geheiratet hatten. Aber vorallem, seitdem er mein Kind in sich trug.

Gestern war es mir wirklich schwer gefallen... Ihn nicht zu markieren, da sich alles in meinem Körper danach sehnte. Mein Alpha verlangte es förmlich, diesen hochschwangeren Omega, diesen göttlichen Jungen zu markieren. Dann gab es für keinen Alpha mehr Zweifel, wem er gehörte. Dass diese Alphas keine Chance mehr besaßen, da er an meiner Seite war.

Meins. Mein Omega.

"Dafür habe ich dich ja jetzt hier" hauchte ich bloß zufrieden in das Ohr des jüngeren, den ich sofort, noch während meinen Worten in meine Arme zog, um ihn so nahe wie möglich bei mir zu haben. Meine Hände wanderten dabei ganz von selbst zu seinem kleinen Babybauch herunter. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass sich unter seinen eigenen Fingerspitzen ein kleines Lebewesen befand. Womöglich nahm es solangsam auch die Form eines Babys an, anstatt einem Zellklumpen oder Alien.

Alles in mir sehnte sich nach ihm und diesem Baby. Nicht nur, da mein Alpha einen noch stärkeren Beschützerinstinkt entwickelte, als ich davor schon gegenüber Jungkook besaß. Sondern vorallem, weil ich mich für dieses Baby und den Omega entschieden hatte. Ich wollte beide, so unglaublich sehr. Deswegen war meine Angst größer gewesen, als der Junge sich vorstellen konnte, ihn an diesem Tag zu verlieren. Natürlich hatte ich auch Angst, unser gemeinsames Baby zu verlieren. Ein Kind könnten wir immer wieder bekommen. Jungkook jedoch bekäme ich nie wieder. Und diese Angst fühlte sich schrecklich an.

Ein so hilfloses Gefühl, die Person, welche man liebte, auf diese Art und Weise zu sehen, ohne ihnen helfen zu können. Dem ausgeliefert zu sein, was womöglich passieren könnte, wozu sich das Schicksal entschied. Und den Ärzten, die alles dafür taten, beide am Leben zu behalten.

Ich hatte fast vergessen, wie beschissen sich diese Form der Hilflosigkeit anfühlte.

"Du kannst dir... Garnicht vorstellen, wie viel Angst ich davor hatte, das hier... Niemals wieder genießen zu können. Mit dir... An meiner Seite. Weil ich Angst hatte, dich zu verlieren. Und ich dachte wirklich... Es zu tun, als ich dich ins Krankenhaus gefahren habe" gestand ich, denn Jungkook verdiente die Wahrheit. Dieser drehte sich in unserer Umarmung um, damit er mich ansehen konnte und ließ erkennen, dass er es fühlte. Das, was ich versuchte zu sagen, mit so viel Wahrheit und Emotionen wie möglich.

Weil er genau das verdiente. Und sein so fürsorglicher Blick, der mir zeigte, was ihm das hier bedeutete, machte es mir um einiges einfacher, weiter zu sprechen.

"Es hat mich daran erinnert, als ich... Meinen großen Bruder damals, nach seinem Autounfall ins Krankenhaus gefahren habe. Und diese Angst... Ihn zu verlieren alles war, woran ich denken konnte." Und sofort veränderte sich Jungkooks Blick. Da er zu verstehen schien, in welche Richtung meine Erzählung gehen würde. Er wusste, dass ich nur jüngere Geschwister besaß, die er alle schon kennen lernen durfte. Hätte ich einen älteren Bruder der lebte, würde diesem die Firma übertragen werden. Und nicht mir.

Doch war genau das der Fall. Den mein Bruder starb damals, an genau dem selben Tag, wie der Tag nach Jungkooks Unfall. Weswegen ich nicht damit rechnete, jemals wieder in dieses hübsche Augenpaar sehen zu dürfen.

"Dein... Älterer Bruder?" hakte der Junge vorsichtig nach, doch ich seufzte nur. "Ja... Ich hatte tatsächlich einen älteren Bruder. Nur ist er damals... Schon am Unfallort gestorben. Er hatte keine Chance und trotzdem... Habe ich mir danach so lange die Schuld dafür gegeben. Dass ich ihn hätte retten können, wäre ich nur ein bisschen schneller gefahren."

"Und seitdem habe ich mir geschworen, niemals wieder jemanden zu lieben. Meine Zeit nicht damit zu verschwenden, um jemanden zu trauern, oder zu lieben, nur um dabei zuzusehen, wie die Person, der ich meine Liebe geschenkt habe, am Ende wieder stirbt. Ich hatte Angst davor. Und aufgehört, mir zu erlauben, etwas zu empfinden" sprach ich weiter, während Jungkook mir die ganze Zeit aufmerksam zuhörte.

Irgendwann erkannte ich sogar eine stille Träne, die seine Wange herunter lief.

Ich wusste, dass ich meine Taten somit nicht rückgängig machen konnte. Ganz im Gegenteil. Das was ich ihm angetan hatte, wie sehr ich ihn verletzt hatte, war niemals wieder rückgängig zu machen. Aber die Wahrheit half ihm, zu verstehen. Warum ich all diese Dinge getan und gesagt hatte.

Jungkook verdiente mehr als nur die Wahrheit. Er verdiente alles, was er sich wünschte und ich ihm eine Weile lang nahm. Dieses Baby stellte eine Chance dar für uns beide. Ich tat es sicher nicht nur wegen dem Kind, ich tat es, weil ich den Omega in meinen Armen liebte. Und mir genau das erst richtig bewusst geworden war, als ich ihn im Krankenhaus sehen musste. Verletzt und Gedemütigt von meinem Bruder, der fast dafür sorgte, zwei Leben die mir am Herzen lagen, auszulöschen.

"Taehyung das... Tut mir unglaublich leid" hauchte der Jüngere, doch ich zog in nurnoch enger in meine Arme, lehnte mich zu seinen hübschen Lippen vor und sah ihn aufmerksam an. Seine Schönheit brachte einen fast durcheinander und lenkte einen von vielen Dingen ab. Aber dieser wunderschöne Junge war Grund, wieso ich endlich wieder ein Stück von mir selbst zurück bekam. Von Zeit zu Zeit immer mehr, sodass ich es sogar schaffte, ihm das hier zu sagen. Etwas, dass kaum jemand von mir wusste.

"Das muss es nicht. Nur dank dir... Kann ich es endlich auf die richtige Art und Weise verarbeiten. Und ehrlich mit dir, aber auch mir selbst sein. Anstatt das zu tun, was mir mein Vater immer eingetrichtert hat."

"Ein starker Alpha ist keiner, der seine Gefühle versteckt. Gerade das... Macht einen so viel stärker" denn das war die Wahrheit. Und Jungkook war derjenige, der mir diese Wahrheit zeigte. Wofür ich ihm dankbarer war, als ich in Worte fassen konnte.

"Oh Taehyung... Danke. Danke... Dass du es mir gesagt hast."

~

Let's see how he will react tomorrow tho... When the feelings wear off

Arranged Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Donde viven las historias. Descúbrelo ahora