Kapitel 5 (2022)

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Flashback
Ich hasste ihn. Ich war wütend auf ihn. Ich wollte ihn einfach aus meinem Kopf streichen. Er war es einfach nicht wert. Diese Gedanken und noch viele weitere gingen mir durch den Kopf als ich mich auf den Weg zu meinem besten Freund machte. Dass es gerade 2:43 in der Nacht war störte mich nicht, denn alles was ich wollte, war in den Armen meines besten Freundes zu liegen und einfach glücklich sein.

Was passiert ist fragt ihr euch bestimmt. Das ist ganz einfach. Ich war im Urlaub auf Teneriffa und da es einige Probleme beim Start gab, bin ich erst spät angekommen. Ich hatte mir ein Taxi genommen, da ich meinen Freund Jack, nun ja jetzt EX-Freund, nicht wecken wollte. Wie ich dann zu Hause ankam, stellte ich fest, dass ich Jack gar nicht geweckt hätte, sondern anderweitig gestört hätte. Denn als ich ins Haus trat, schlich ich leise ins Schlafzimmer, denn ich war immerhin davon ausgegangen, dass Jack bereits schlief, doch er lag da. Nackt auf unserem Bett über meine beste Freundin gebeugt. Beide waren nassgeschwitzt von Kopf bis Fuß, weswegen ich gar nicht überlegen musste, was die beiden bis vor gar nicht allzu langer Zeit getan hatten.

Als ich dann sah wie sie sich küssten und Jack ihr erzählte, dass er mich nur ausnutzen würde, wegen meinem bekannten besten Freund, stieg die Wut in mir ins unermessliche. Ich ließ meinen Koffer los, welcher mit einem lauten Knall auf dem Boden aufkam, und ballte meine Hände zu Fäusten. In der nächsten Sekunde stand ich am Bett, zog Jack von Sara runter und schrie ihn an. Mit jedem weiteren Wort sah man die Angst in seinen Augen steigen. Er versuchte sich zaghaft und ängstlich zu erklären, doch ich schrie ihn einfach weiter an, was ihn verstummen ließ. Es war ein gutes Gefühl ihn so zu sehen, zu wissen, dass er Angst vor mir hatte.

Letztendlich stand ich auf und ging aus der Tür raus, welche ich mit einem lauten Knall zufallen ließ. Ich fühlte mich einfach frei, auch wenn mich das ganz schön getroffen hatte. Aber Mo hatte eben doch Recht. Jack war nie der richtige für mich und ich konnte nun mit Jack, sogar mit Sara abschließen.

Während ich auf dem Weg zu Mo war, verspürte ich keine Trauer, sondern nur Wut und Freiheit. Das sollte doch einiges heißen, denn ich war, obwohl ich gerade betrogen wurde, dass erste Mal seit langer Zeit endlich mal wieder richtig glücklich.

Da ich weder in meine Wohnung zurück konnte, noch auf der Straße schlafen wollte, hatte ich mich auf den Weg zu meinem besten Freund gemacht. Einen anderen Grund gab es eigentlich nicht, denn sonst hätte ich bis am nächsten Morgen gewartet und hätte Mo alles erzählt. Aber ich weiß auch, dass Mo immer für mich da ist und da ich glücklicherweise einen Zweitschlüssel hatte, musste ich ihn so spät nicht mehr aus dem Bett klingeln.

Doch als ich bei ihm ankam, sah ich, dass noch Licht im Wohnzimmer brannte. Klingeln wollte ich nicht, da er auch einfach vergessen haben konnte, dass Licht auszuschalten, wodurch ich die Tür mit meinem Schlüssel öffnete. Und bevor ihr euch fragt, wie ich den Schlüssel dabeihaben kann, wenn ich bei der Flucht aus meiner Wohnung nichts mitgenommen habe, erklär ich es euch einfach. Wobei das ist nicht schwer. Ich habe den Schlüssel immer bei mir.

Hinter mir schloss ich leise die Tür und ging dann in Richtung Wohnzimmer. Dort stand ein Mann, welcher sich umschaute. Ich stürzte mich auf ihn und hielt ihn fest. Meine Hand griff zu meinem Handy und ich wollte gerade die Polizei verständigen, als ich hinter mir das altbekannte Lachen meines besten Freundes hörte.

Mo: Was machst du da?
Lena: Ich halte deinen Einbrecher fest.
Mo: Moment mal was?
Lena: Ja der stand hier rum und hat sich umgeschaut. Bevor er dann irgendwelche wertvollen Dinge mitgehen lässt, habe ich ihn überwältigt.
Mo: Das ist kein Einbrecher.
Lena: Sondern?
Mo: Das ist mein ehemaliger Teamkollege Mitchell Langerek.

Nachdem ich diese Info hatte, stand ich schnell auf und half Mitchell auf die Beine. Mir war das ganze extrem peinlich. Wieso passierte sowas immer ausgerechnet mir. Das konnte alles doch gar nicht wahr sein. Doch glücklicherweise nahmen die beiden mir das nicht übel. Wir drei redeten eine ganze Weile, bevor Mo, Mitch, ich sollte ihn so nennen genauso wie seine Freunde es tun, und ich in die Betten verschwanden und schlafen gingen.
Flashback Ende

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