Kapitel 7 (2022)

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Während ich in meinen Erinnerungen und Gedanken gefangen war, hörte ich in der Ferne ein Pfiff. Das Spiel begann und direkt war ich im Hier und Jetzt. Ich konzentrierte mich auf das Spiel, welches direkt Fahrt aufnahm und jeder Zentimeter hart umkämpft wurde. Es war genauso ein Spiel, was man sich erhoffte. Es gab viele Fouls, keine brutalen, aber lauter Spielunterbrechungen. Dies war aber logisch, wenn jeder Zentimeter hart umkämpft wurde und keiner dem Gegner auch nur einen Zentimeter Raum geben wollte. Und doch war das Spiel sehr fair. Keine gelben Karten und keine Behandlungspausen. Eben viele etwas härtere Zweikämpfe.

Mitte der ersten Hälfte fanden meine Augen dann Niklas Dorsch. Eigentlich wollte ich dies vermeiden, denn jetzt klebten meine Augen regelrecht an ihm und ich bekam vom Spiel nicht viel mit, außer er war direkt einbezogen. Erst als ich den Halbzeitpfiff vernahm, konnte ich meine Augen von Niklas Dorsch lösen und folgte Mitch und Mo ins Innere des Gebäudes.

An unserem Plätzen angekommen setzten wir uns hin, die Jungs gegenüber von mir, und warteten, bis es Kaffee gab. Die Jungs grinsten mich an und ich wollte dem Gespräch am liebsten entfliehen. Glücklicherweise konnte man, noch bevor die Jungs etwas sagen konnten, Kaffee holen. Ich stürmte schon fast los, nur um keine Sekunde länger bei den Jungs zu sein. Zudem mussten diese auch Kaffee holen, denn ich würde keine mitbringen, damit ich vielleicht die Pause überstehen konnte. Doch da hatte ich die Rechnung ohne die Jungs gemacht, welche kurz nach mir zur Kaffeemaschine kamen. Offensichtlich hatten sie meinen Plan durchschaut und somit konnte ich mich gar nicht mehr vor dem Gespräch drücken. Das einzige was ich hoffen konnte war, dass die Halbzeitpause schnellstens vorbeigeht.

Ich ließ mir extra viel Zeit um von der Kaffeemaschine zurück zum Platz zu laufen. Das Problem daran war nur der Fakt, dass der Weg sowieso schon nicht sonderlich weit ist und ich somit nicht viel Zeit rausholen konnte. Zudem saßen die Jungs bereits wieder an ihren Plätzen und grinsten mich schief an, als ich endlich am Platz angekommen war. Das war dann also mein Todesurteil und aus dieser Situation konnte ich nun nicht mehr entfliehen. Es war hoffnungslos. Jetzt hieß es nur noch: Augen zu und durch!

Mo: Und Lena. Wie hat dir das Spiel gefallen?
Mitch: Muss ja sehr fesselnd gewesen sein, wenn du uns nicht einmal antworten konntest.
Lena: Momentmal. Ihr habt mit mir geredet.
Mo: Ja. Also nein. Wir haben es versucht, aber du hast uns ja nicht geantwortet.
Mitch: Aber hier jetzt nicht vom Wesentlichen ablenken. Wie hat dir denn nun das Spiel gefallen?
Lena: Bisher sehr gut, aber es fehlen ja noch die zweiten 45 Minuten. Aber das Spiel ist wie man sich es erhofft. Es wird um jeden Zentimeter gekämpft und beide versuchen gewaltig Druck zu machen um ein Tor zu schießen. Mir waren es dann aber doch ein paar zu viele Fouls sie gepfiffen wurden, da dadurch der Spielfluss gestört wurde.
Mo: Du hast das alles mitbekommen?
Lena: Ja klar. Was soll die Frage denn. Ich habe doch immerhin Augen mit denen ich was sehen kann.
Mitch: Du hast die ganze Zeit die Nummer 30 von Augsburg angestarrt.
Lena: Erstens hat er einen Namen. Das ist Niklas Dorsch. Und zweitens hatte ich ihn erst ab Mitte der ersten Hälfte verfolgt.
Mitch: Moment. Spul mal nochmal zurück. Das ist Niklas?
Lena: Genau. Das ist der Niklas.
Mo: Ja das ist der Niklas wegen wem wir so spät losgekommen sind.
Mitch: Ich komm nicht mehr mit. Was ist los?
Mo: Lena hat sich ewig lang hübsch gemacht wegen dem Niklas, dass sie gut aussieht, falls sie ihn trifft.
Lena: Und du wolltest dann ohne mich losfahren, wodurch ich mich beeilen musste und mein Makeup umsonst aufgetragen war.
Mitch: Du siehst immer toll aus Lena. Ganz egal ob mit oder ohne Schminke. Wer das nicht sieht, braucht dich nicht.
Mo: Da schließ ich mich Mitch an.
Lena: Danke Jungs.

Wir tranken unseren Kaffee leer und machten uns dann auf den Weg zurück auf das Spielfeld, da die zweite Hälfte in wenigen Minuten wieder angepfiffen werden sollte. Die Spieler standen bereits auf ihren Positionen und kaum hatten wir uns hingesetzt, hatte der Schiedsrichter den Ball freigegeben und das Spiel ging in die zweite Runde, welche hoffentlich genauso spannend war wie die erste nur mit etwas mehr Torerfolg.

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