Kapitel 13 (2022)

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Niklas: Wie heißt du eigentlich, wenn ich das fragen darf?
Lena: Ich heiße Lena.
Niklas: Schöner Name. Ich bin Niklas, aber das weißt du sicherlich schon.
Lena: Ja tatsächlich weiß ich das schon. Das vorhin war übrigens ein tolles Tor.
Niklas: Vielen Dank. Du warst wahrscheinlich diejenige, die aufgesprungen ist und mega gejubelt hat. Zumindest wenn meine Erinnerungen mich nicht ganz täuschen.
Lena: Ja tatsächlich. Ich durfte nur mein Trikot von dir nicht anziehen, denn sonst hätte Mo mich nicht mitgenommen.
Niklas: Na wenn das so ist, dann gebe ich dir nachher einfach meins vom Spiel. Also sobald wir am Platz sind.
Lena: Ähm. Wow. Danke. Dann kann ich doch noch ein Trikot von Niklas Dorsch anziehen ohne dass Mo was dagegen sagen kann.
Niklas: Ja das stimmt. Ist Mo dein Freund oder wieso nimmt der dich sonst nicht mit.
Lena: Ach so nein. Mo ist mein bester Freund seit ich denken kann. Er geht nur mit mir nicht in BVB-Block, wenn ich ein Augsburgtrikot anhabe.
Niklas: Ach so ja gut. Das macht dann auch Sinn.
Lena: Ja und was würde denn sonst die Mannschaft von mir denken, wenn ich ein Trikot der Gegner anhabe.
Niklas: Ja aber wäre ja deine Sache.
Lena: Ja theoretisch schon, aber...

Mitten im Satz hörte ich einfach auf zu reden. Ich merkte, wie Niklas mich von der Seite fragend ansah, doch dafür hatte ich gerade keinen Nerv. Mich interessierte gerade etwas ganz anderes. Mo und Mats. Mein bester Freund und der Torschütze zum 1:0. Während die ganze Mannschaft und auch die Augsburger entspannt irgendwelche Gespräche führten, hatten die beiden nichts Besseres zu tun, als sich zu küssen. Ja genau. So richtig auf den Mund. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, besser gesagt wollte ich ihnen gar nicht trauen. Mein bester Freund war in einer Beziehung und hielt es nicht für nötig, mir auch nur irgendetwas davon zu sagen. Ich wusste noch nicht einmal, dass er auf Männer steht.

Mich machte es wütend. Nicht der Fakt, dass er offensichtlich jemanden gefunden hatte. Nein dafür freute ich mich für ihn. Mich machte wütend, dass er es nicht für nötig hielt mir auch nur irgendetwas zu erzählen. Ich erzählte ihm alles und er verheimlicht mir so etwas Wichtiges. Das wollte ich einfach nicht glauben.

Als ich Stimmen neben mir hörte, kam ich wieder in die Realität zurück. Niklas hatte begonnen mit mir zu reden. Offensichtlich hatte er nicht gesehen, was sich hier gerade abspielt, doch ich war einfach zu wütend um ihm auch nur eine Antwort zu geben.
Niklas: Lena? Alles gut bei dir? Was wolltest du denn sagen?
Lena: WIE LANGE GEHT DAS SCHON MIT EUCH?

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