Always him... // Hisoka ff HxH

⭐️Kapitel 81💧

Aufmerksam verfolgte ich das Geschehen in der Arena. Hogai zermürbte seinen Kontrahenten langsam. Da auf seinem Konto bereits sechs Punkte gutgeschrieben waren, nahm er es auch relativ gemütlich.
"Wer kommt auch in die Himmelsarena, ohne Nen zu kennen", seufzte die junge Frau neben mir.
"Schon klar, dass die Jungs alles gewinnen, wenn sie nur gegen so einfache Gegner kämpfen!"
"Ganz meine Meinung...", brummte Jin. Die Kommentatorin verkündete einen weiteren Clean Hit für den Blonden. Yoriko schnaubte und liess sich in den Sitz zurückfallen. Ich musste ihr leider zustimmen. Der Kampf war alles andere als interessant. Während mich der Schlagabtausch nicht grossartig packte, versuchte ich Hogais Fähigkeiten zu erkennen. Mit den vorgefertigten Voodoo Puppen hatte er einen gewissen Einfluss auf seine Zielperson. Dabei schien die Nähe zu ihm ebenfalls eine Rolle zu spielen. Was ich mir auch denken konnte war, dass Ten darauf einen Einfluss haben könnte. Das liess sich aus dem laufenden Kampf jedoch nicht sehen, denn sein Gegner hatte noch keine Erfahrungen mit Nen.
"Soll ich ihm die Puppe nehmen? Dann muss er wenigstens auf seine Fäuste zurückgreifen", grummelte Yori und zeigte mit einer Fingerpistole auf das Männlein in Hogais Hand, während sie ein Auge zudrückte, als würde sie zielen. Aber Jin griff nach der Hand und drückte sie in ihren Schoss hinunter.
"Garantiert nicht. Du würdest auch nicht wollen, dass sich jemand in deine Kämpfe einmischt!", wies ihr Sensei sie zurecht.
"So wie du?", grinste die Hübsche listig. Der Schwarzhaarige grummelte nur, antwortete aber nicht mehr darauf.
"Er könnte es wenigstens lustig machen und ihn ein bisschen herumtanzen lassen", grummelte meine Sitznachbarin und verschränkte gelangweilt die Arme. Es dauerte zum Glück nur noch wenige Minuten, bis der Kampf beendet und Hogai zum Sieger erklärt wurde.

Auch wenn das Duell unspektakulärer nicht hätte sein können, gratulierten wir unserem Freund. Während sich die Kupferhaarene mit dem Voodoo Priester austauschte, stand ich schweigend neben den Uniformierten.
"Ich finde es so schade, dass ihr morgen schon abreist...", grummelte Hogai und sah die beiden niedergeschlagen an.
"Ihr geht?" Der Schwarzhaarige nickte. Es war zwar nur eine Frage der Zeit, aber ich hätte trotzdem erwartet, dass sie noch ein paar Tage hier blieben. Andererseits hielt sie nichts mehr hier. Vor allem, da seit ihrem Rausschmiss schon zwei Wochen vergangen waren. Jetzt machte es auch Sinn, dass Yoriko fast jede freie Minute mit einem der Freunde anzutreffen war. Nur zwischen uns herrschte eine Art eiserner Vorhang, der vielleicht dadurch zustande kam, dass sie sich ihrer Flirtereien bewusst wurde und deshalb auf Abstand ging. Als Hogai die Hübsche fest in die Arme schloss, trat ich einen Schritt näher an Jin.
"Kann ich Akane nochmals sehen?" Wer wusste, wann wir uns das nächste Mal über den Weg laufen würden... Vielleicht nie wieder!? Seine roten Iriden wanderten von mir zu Yoriko und zurück.
"Das geht nicht", antwortete er abwesend. Doch ich konnte ihm ansehen, dass sein Gehirn auf Hochtouren lief. Über irgendetwas zerbrach er sich gerade den Kopf. Und es war durch meine Frage ausgelöst.
"Warum?" Jin atmete einmal tief ein und aus, fixierte mich dann mit seinem Blick.
"Komm morgen früh in unserem Hotel vorbei. Ich werde es dir zeigen!"
"Okay", meinte ich verwirrt. So wie er das sagte, klang es unglaublich wichtig. Aber das einzige, was ich daraus schloss war sein Unwille mich zu Akane zu lassen.
"Gehen wir heute Abend feiern?" Hogai blickte die Hübsche mit hoffnungsvollem Ausdruck an.
"Ich glaube wir reisen morgen früh ab...", knirschte sie mit den Zähnen, lächelte dann aber.
"Aber fürs Abendessen sollte es reichen."
"In Ordnung. Wir können euch beide bestimmt auf die 200. Etage schmuggeln. Dann grillieren wir", grinste der Blonde.

Und das taten wir an diesem Abend auch. Hitoshi kümmerte sich um den Grill, während Juzo ihm mit einem Bier in der Hand half. Suki und Yoriko richteten die Salate an. Mit Rikus Hilfe stellte ich die Tische im Aufenthaltsraum so um, dass wir alle zusammen sitzen konnten. Fett grinsend trat Jin herein. In seinen Händen hielt er zwei grosse Tüten.
"Was hast du denn da?", wunderte sich Suki. Ihre Augen begannen zu glitzern, als sie die Kartonschachteln der Bäckerei sah.
"Kuchen", freute sie sich lautstark, wodurch Juzo seinen Kopf durch die Balkontüre streckte.
"Hättest du nicht Alkohol besorgen sollen?", grummelte er eingeschnappt.
"Ich tue dir einen Gefallen", grinste der Uniformierte und stellte die Süssspeisen in den Kühlschrank. Beleidigt zog der Blauhaarige die Türe zu. Gleich darauf ertönte dumpf Hitoshis lautes Lachen durch die Scheibe.
"Hast du Vanillepudding gekauft?" Bedrückt warf Yoriko einen Blick in die Tüten, die nach den Bäckereikartons leer waren.
"Nein, etwas viel besseres... Erdbeertorte mit Vanillecreme-Füllung!" Ihre Augen wurden gross. Als hätte Jin ihr einen Lebenswunsch erfüllt, erstrahlte sie.
"Du bist ein Schatz", rief sie begeistert. Es wurde ein lustiger Abend. Auch wenn Juzo für seine Verhältnisse als nüchtern galt, änderte es seine Persönlichkeit gar nicht. Seine muntere Art zeigte sich auch ohne promillehohen Intus. Mit ihrem unbeschwerten Lachen zog Yoriko immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. Ab und zu zwinkerte sie mir auch zu, wandte sich danach aber meistens verlegen ab. Bei der Verabschiedung wurden so viele Glückwünsche und Versprechen ausgesprochen, dass mir beinahe schlecht wurde. Davon hielt ich einige Distanz und wartete auf das Ende der Knuddelpartie. Als Yoriko mich zum Abschied umarmte, flüsterte sie mir leise ins Ohr.
"Hoffentlich sehen wir uns wieder."
"Ganz bestimmt", murmelte ich zurück, während ihr blumiges Parfüm meine Nase umschmeichelte. Die Kupferhaarene biss sich auf die Lippen, nachdem sie sich von mir gelöst hatte. In ihren dunklen Iriden spiegelte sich Dankbarkeit, Vertrauen und einen Schimmer an Hoffnung, den ich in Akanes Augen so oft betrachten konnte. Kopfschüttelnd warf ich diesen Gedanken ab. Jin verabschiedete mich mit einem einfachen 'Bis morgen'. Dann waren die beiden aus der Türe.