Bad Girl and Play Boy ~ Liebe, Wunderschön und Zerstörerisch

45. Verwirrung

Jessis PoV.

Was sollte das denn?! Wieso hat er mich so angefahren? Ich dachte zwischen uns wäre alles okay. So wie es scheint nicht. Ich habe sowieso das Gefühl er verschweigt mir etwas. Etwas wichtiges. Ich beende meine Joggingtour mit den letzten 300 Metern bis zum Mädchentrakt. Nachdem wir mit dem putzen fertig waren, ging ich mit Charlott so schnell wie möglich zu unserem Zimmer. Sie wollte dann doch nicht mit kommen zum Joggen, da bin ich eben alleine gegangen. Eigentlich bin ich gegangen um den Kopf freizubekommen, nach all dem mit Taylor und dem peinlichen Unfall mit Erik. Jetzt habe ich tatsächlich genau Taylor getroffen, der sich dann auch noch komischer verhält als sonst. Jetzt ist mein Kopf noch viel mehr am brummen als vorher. Super.

Zurück im Zimmer will ich gerade die Tür schliessen als ich ein äusserst Spannendes Gespräch mit höre...

Maya: "Irgendwie kann ich das nicht glauben. Sie scheint mir nicht wie so eine Bitch"

Grace: "Glaubt mir doch! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Die haben an der Wand gelehnt und sind fast übereinander hergefallen!"

Charlott: "Wenn das wirklich so war, bin ich echt enttäuscht von ihr"

Grace: "War ich am Anfang auch, aber Taylor tut mir viel mehr leid. Er ist ernsthaft in sie verknallt"

Warte geht es etwa um die, die ihm das Herz gebrochen hat?! Und wieso habe ich dann das Gefühl, dass sie über mich reden?

Charlott: "Ja, der Arme. Aber sollten wir sie nicht fragen, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen?"

Maya: "Ja ich bin auch dafür, sie zuerst zu fragen"

Grace: "Also ich nicht. Ich werde mir von Jessi bestimmt keine Lügengeschichten erzählen lassen, nachdem sie mit Erik rumgemacht hat"

Ich wusste es! Jetzt ergibt alles Sinn. Die Person auf dem Gang war Grace, Taylor ist geknickt wegen mir und daher kam auch dieses Gefühl, dass sie über mich reden. Und wehe, Maya oder Charlott stimmen mit Grace ein. Bei ihr kann ich es noch so halb verstehen, sie hat etwas gesehen, was nur so aussah. Doch die anderen haben es aus zweiter Hand und Dinge aus zweiter Hand prüft man IMMER nach.

Charlott: "Ich will sie ehrlich gesagt auch nicht danach fragen, nachdem was ich gehört habe, aber es einfach so hinzunehmen ist auch scheisse"

Maya: "Ich bin immer noch dafür sie zu fragen"

Ich schlage die Tür zu und rufe verächtlich: "Schön dass hier wenigstens jemand auch meine Seite der Geschichte hören will"

Alle zucken vor Schreck zusammen und drehen ihre Köpfe panisch in meine Richtung. Ich laufe näher auf sie zu und sehe sie der Reihe nach an.

"Habt ihr irgendetwas zu sagen?" Frage ich auffordernd.

"Nein, aber du kannst ja mal deine Seite der Geschichte erzählen" meint Maya.

"Danke, aber das hätte ich jetzt lieber von den anderen zweien gehört" erwiedere ich.

"Ich habe alles selbst gesehen. Du musst mir gar nichts erzählen"

"Nein du hast nur gesehen wie wir an der Wand standen und nicht wie es dazugekommen ist *extrem detaillierte Geschichte von dem was passiert ist*"

"Uups" sagen alle gleichzeitig.

"Es tut mir leid, dass du jetzt wegen mir Stress mit Taylor hast" sagt Grace.

"Schon ok. Ich hätte das selbe gedacht"

"Komm mit das müssen wir in Ordnung bringen" beschliesst sie und zieht mich an meinem Arm mit.

Wir sprinten theoretisch durchs Internat und gelangen, ziemlich schnell an seiner Türe an. Mit grossen Augen starre ich auf sie, währenddem Grace klopft. Ein Oben-ohne-Taylor öffnet die Tür.

"Ich will dir das erklären" rufe ich sofort.

"Musst du nicht und ich habe gerade Besuch also, ist es sowieso nicht günstig"

Und das letzte was ich sehe, ist eine der Bitches, auf seiner Couch und dann ist die Tür verschlossen. Das ging mal ziemlich schnell. Wieder in meinem Zimmer ging es dann los: 'ihr wärt doch so süss zusammen', 'Ihr bekommt das schon hin', 'würdest du ja sagen wenn er dich nochmal fragen würde'.... und dann kam auch noch Lucy, weshalb ich ihr alles nochmal erzählen musste. Irgendwann stellte ich dann auf Durchzug.

In diesem Moment habe ich einen Entschluss gefasst. Es ist schon 2:00 und wir dürften nicht raus, doch ich kann nicht schlafen. Da ist diese ganze Taylor-Erik Sache und dann auch noch mein Bruder und der Tod meiner Mutter der erst einige Tage her ist. In Moment wie diesen wünsche ich sie mir zurück. Meine alte Mom. Meine Liebende Mom. Das halte ich nicht mehr aus!

Schnell ziehe ich mir eine Jacke und irgendwelche Sneakers an. Ich laufe und laufe und irgendwann bin ich wieder an diesem Teich. Auf der Bank sitzt wieder jemand.

"Taylor?"

"Ja?"

"Es ist nicht so wie du denkst"

Er lacht Sarkastisch auf und fragt: "Und wie ist es denn dann?"

Ich setzte mich neben ihn und erzähle ihm alles.

"War es wirklich so?"

"Ja, versprochen"

"Gut. Und jetzt? Was ist mit uns?"

"Ich weiss es nicht"

Ich will nicht mit ihm über uns reden. Er hat mich zerstört und gleichzeitig brauche ich ihn. Aber es wird uns nie mehr geben. Nicht so wie es damals war.

~nächster Tag (Donnerstag)~

"Jessica Blanchester, bitte ins Büro der Direktorin" kommt es aus der Sprechanlage.

Schnell packe ich meine Dinge zusammen und verschwinde ins Büro der Direktorin. Natülich starren mich alle aus der Klasse an.

"Jessica, es geht um ihren Bruder"

"Was ist denn los?"

"Nichts. Er kommt einfach heute Abend schon"

"Wie bitte? Das ist ja toll"

"Gut. 18:00 bei der Taxihaltestelle der Schule. Ich gebe ihnen bis dann frei um sein Zimmer zu gestalten und sein ganzes Schulzeug zu holen und bereit zu machen. Er wird schon morgen mit dem normalen Internatsleben hier anfangen"

"Kann mir auch jemand helfen?"

"Natürlich. Wer den?"

"Wenn es geht Jack Lecon"

"Wenn sie es so wollen"

"Danke, wirklich"

Sie drückt mir noch alles Material für Nicki und einen Zettel in die Hand und ich stopfe es in die Tasche. So schnell wie möglich gehe ich zum Klassenzimmer zurück. Misses Venton öffnet die Tür, liest den Zettel und ruft schliesslich Jack Lecon oder für mich Taylor Lecon aus dem Unterricht. Er kommt raus und sieht mich fragend an.

"Wir bereiten alles für meinen Bruder vor, der heute Abend noch ankommt" erkläre ich aufgedreht.

Endlich wird Nicki wieder bei mir sein! Wenigstens etwas aus meinem alten Leben, abgesehen von Taylor.

"Das ist ja toll!" Ruft er, hebt mich auf und dreht mich im Kreis. So wie er es früher immer gemacht hat.

"Wird er nicht bald 13?" Fragt er mich, als wir auf dem Weg zu den 'Vorräten' sind.

"Ja" antworte ich strahlend.

"Dann kann ich ihm ja bald Tipps geben"

"Nein, auf keinen Fall! Vorallem hat für ihn die Erfahrung schon gerreicht, als er uns damals erwischt hat, weil er nicht angeklopft hat. Weisst du noch" lache ich in Errinerungen schwebend.

Er muss ebenfalls lachen. "Oh Gott, wie lange ist das her?"

"Etwa 9 Monate"