50. Das Ende

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Es ist ein wünderschönes Wetter, die Sonne strahlt, die Blümen blühen und alles scheint zu Leben. In mir drin sieht es allerdings anders aus. In mein Herz dringt kein Licht, meine Seele welckt und ich scheine zu sterben, so wie alle auf diesem Friedhof es getan haben, nur dass ihr Geist ihre Körper verlassen hat und meiner hier unten leidet.

Mit zitternden Händen lasse ich die Blume auf ihr Grab fallen. Hier ist es, das Ende. Jetzt ist sie wirklich weg, jetzt bricht der innere Damm, der alle Probleme zu verstecken versucht hat.

Nick ist schon vor einer Stunde gegangen. Ihm ist es einfacher gefallen, Abschied zu nehmen. Vielleicht weil er und meine Mom es auch am Schluss manchmal noch gut hatten. Ich und sie haben allerdings nie unsere Komplikationen besprochen, wir haben uns nie vergeben.

Nick hat gesagt er würde seine alten Freunde besuchen und wäre zum Abendessen wieder im Hotel. Ich weiss das er rechtzeitig dort sein wird, bei mir bin ich mir da nicht so sicher. Mich zerfrisst die Schuld von innen und ich kann hier nicht weg.

Mit wackligen Schritten gehe ich auf die Bank zu, die in der Nähe des Grabes steht. Ich plumpse darauf und schliesse meine Augen. Einatmen, ausatmen, einatmen...

Als ich meine Augen wieder öffne, haben sich Wolken vor den Himmel gestellt, nur an einer Stelle dringt ein Lichtstrahl durch, er ist auf das Grab meiner Mutter gerichtet. Natürlich sind auch umliegende Gräber bestrahlt, doch ich sehe nur das Leuchten, das nicht auf den, sondern aus dem Grabstein zu kommen scheint. Wie ein Zeichen. Ja natürlich ist es nichts Übernatürliches und ja es ist in einer Weise 'nur' meine Einbildungskraft, aber es befreit mich.

Das Abendessen verlief ruhig, wir waren beide in einer und der anderen Weise betrübt und abwesend, aber trotzdem konnten wir ab und zu Lächeln. Und nun sitzten wir im Flugzeug, zurück ins Internat, zurück zum Alltag, zurück zum Drama...

Während ich am Fenster sitzte, Musik in den Ohren habe und aus dem Fenster sehe, versuche ich verzweifelt die Probleme auf einmal totzuschlagen. Doch das geht nicht und wieso auch immer, ich weiss jetzt wie ich das alles lösen soll. Schritt für Schritt.

(Alles Kursive sind Jessis Gedanken)

Und natürlich geht es immer weiter und Dinge/Menschen/Gedanken, kommen und gehen. Manchmal ganz plötzlich und unerwartet...

Ariana's PoV.

Geminsam mit Luna laufe ich durch den Internatspark. Sie ist ganz ruhig, das ist völlig untypisch für sie. Ich weiss dass es zwischen ihr und Henry in letzter Zeit recht kriselt, sie zeigen es nicht nach aussen hin, aber sie kann mir nichts vormachen, wir hatten schon immer so eine spezielle Bindung. Seit Jessi jedoch weggeflogen ist, ist ihre melancholische Stimmung fast nicht mehr auszuhalten! Ich will wieder meine flirtende, quietschende, witzige und nicht aus der Ruhe zu bringende Luna zurück! Sie fehlt mir.

"Luna"

"Hm?" Seufzt sie und sieht zu mir.

"Ich weiss das etwas nicht stimmt, sag es einfach"

"Es ist nichts"

"So als ob ich dir das abkaufen würde! Wie lange kennen wir uns bitteschön schon?! Du kannst mir nichts vormachen"

"Es! Ist! Nichts! Lass mich verdammt nochmal in Ruhe!" Zischt sie und ihre Augen funkeln vor Wut.

"Es ist wegen Henry, nicht wahr?"

"Nei- ach was solls. Ja bei uns ist im Moment die Luft draussen, aber das wird schon wieder" antwortet sie mit emotionsloser Stimme.

"Das ist aber nicht das einzige. Du bist normalerweise nicht aus der Ruhe zu bringen, willst du es nicht einfach erzählen?"

Bad Girl and Play Boy ~ Liebe, Wunderschön und ZerstörerischDonde viven las historias. Descúbrelo ahora