9. Drama

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Lunas PoV.

Ich lache über einen Witz den Taylor gemacht hat als plötzlich die Tür aufgeht. Jessi steht im Türrahmen und sieht uns an. Als ihr Blick an Taylor hängen bleibt, scheint sich etwas in ihrem inneren zu regen. Ich würde ja gerne glauben, dass sie endlich ihre Gefühle geprdnet hat und die zwei zusammenkommen. Natürlich wäre das traurig für Ariana, aber dass etwas zwischen Jessi und Taylor ist war mir schon lange klar. Auch wenn ich es bis jetzt nicht wirklich glauben wollte. Doch irgendetwas an ihrer ganzen Ausstrahlung jetzt gerade sagt mir, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auf einmal sehe ich es. Wasser glitzert in ihren Augen. Ich sehe zu Taylor. Er sitzt erstarrt da und sieht Jessi in die Augen. Was ist denn jetzt schon wieder passiert?

Auf einmal dreht sich Jessi um 180 Grad und rennt aus dem Zimmer. Wenn es jede Andere gewesen wäre, hätte ich mir zwar Sorgen gemacht, aber so auf normaler Basis, aber wir reden hier von Jessi. Der Jessi die eine Wand um ihre Gefühle baut die sehr stark ist und die Jessi die sich Probleme nie anmerken lässt. Also bin ich jetzt wirklich besorgt. Wenn sie so offen mit Emotionen reagiert ist etwas schlimmes passiert.

Ich renne Jessi nach und sehe noch wie sich die Fahrstuhltüren hinter ihr schliessen. Scheisse. Ich renne zum Treppenhaus und sprinte nach unten. Ich kann hören dass mir jemand nachkommt aber das interessiert mich gerade nicht.

Unten angekommen fallen die Eingangstüren zu und ich kann mir denken dass das Jessi ist. Wie kann sie nur so schnell sein?! Ich meine klar sie ist sportlicher als ich, aber wie kann es sein, dass sie noch mit vollem Elan sprintet und ich schon keuche wie verrückt?

So schnell ich kann ziehe ich die schweren Türen auf. Ich sehe noch wie Jessi um die Ecke springt. Jetzt aber vollgas. Und tatsächlich, ich hole sie ein. Aber das liegt vielleicht auch nur daran, dass sie langsamer wird.

"Was ist los Jessi?!" Sie dreht sich um und... Ihr ganzes Gesicht ist verheult. Oh Gott was ist diesmal passiert.

"Taylor ist los! Er hat verdammt nochmal meine Cousine geküsst. Und sich weder entschuldigt noch geschämt. 1 Minute bevor das passiert ist habe ich meine Gefühle endlich geordnet und ja ich habe verdammt nochmal Gefühle für ihn! Und dann das..." Schluchzt/schreit sie.

Er ist sowas von Tod. So Tod. Er hat sogar noch Witze mit uns gerissen und so getan als wäre nichts gewesen...!!! Ohhhhh, dieses Mal mach ich ihn kalt

Ich gehe zu ihr und umarme sie. In ihr Haar flüstere ich "Er ist sowas von Tod. Ach und er ist keien einzige Träne wert. Nicht mal eine Mitleidsträne, weil er anscheinend schwach ist, wenn er nicht mal um dich kämpft"

Wir werden von hinten nochmal umarmt und erst jetzt merke ich, dass Zack die ganze Zeit hinter uns war und alles gehört hat.

Jessis PoV.

Dieser Typ, ich glaube er heisst Marius, fängt schon wieder an mit meinen Haaren zu spielen. Gott ist der nervig. Und ja was ich gerade tue ist scheisse, unreif und total unfair gegenüber M..Marius? Und ich weiss das. Und ich fühle mich auch etwas schuldig deswegen. Aber ich brauche jetzt etwas Ablenkung. Und die besten Ablenkungen jetzt gerade heissen Tequila, Marius und laute Musik in einem stickigen Club. Ganz leicht bewegt sich die Oberfläche des Getränks als ich es hochhebe. Vorsichtig setze ich das Glas an meine Lippen. Ich kneife meine Augen zu und schlucke alles in einem Zug herunter. Ein leicht brennendes Gefühl zieht sich durch meine Speiseröhre und dann macht sich ein warmes Gefühl in meinem Bauch breit. Der Nebel in meinem Kopf wird langsam dichter. Nach dem dritten Glas ist alles genau so dumpf wie ich es wollte. Meine Augen nehmen nur noch diese Lichter wahr. Meine Finger fühlen das stumpfe Holz des Tisches nicht mehr vollständig. Durch meinen Körper geht ein angenehmes kribbeln und allgemein ist da so eine gute Energie. Und das wichtigste, mein Kopf denkt nicht mehr. Er denkt nicht über Vergangenes nach, nicht über Jetziges und schon gar nicht über was auch immer später kommen mag. Martin ehh ich meine Marius nimmt meine Hand und zieht mich zur Tanzfläche. Noch mehr Ablenkung, wie praktisch. Ich spüre, dass ich Umgeben von vielen Menschen bin und ich spüre auch dass ich nixht mehr zu gute Koordination habe, aber das its mir egal. Ich will einfach nur tanzen, alles rauslassen.

Auf einmal spüre ich kalte Luft. Ich bin draussen. Neben mir der Typ. Wir reden. Ich kann ihm auch noch antworten. Nur habe ich keine Ahnung was er sagt und was ich antworte. Es ist als wäre ich nicht in meinem eigenen Körper. Nur ein Zuschauer von aussen. Der Bus kommt. Wir steigen ein. Wir machen rum. Ich spüre vielleicht nicht mehr viel, aber er küsst nicht gerade gut. Da hatte ich schon bessere Küsse, wie zum Beispiel mit Taylor. Nein, Nein, Nein, NEIN. Der Nebel scheint langsam zu vergehen. Also küsse ich ihn harter, versuche mich auf seine Lippen zu konzentrieren. Alles um den schützenden Nebel um mich herum zu behalten.

Er steht auf, zieht mich mit und jetzt weiss ich auch wo wir hingefahren sind. Das Hotel, ich muss ihm gesagt haben wo ich gerade "wohne". Warte ich teile doch mein Zimmer mit anderen? Ach Luna und Zack sind so wieso nicht da, die waren im Club und ich bin für meine Verhältnisse schon sehr früh gegangen, dann sind die sicher noch da. Und ich kann eh das Nicht-stören-Schild raushängen. Oben angekommen tue ich genau das.

Als wir im Zimmer sind merke ich nicht mehr viel. Mein geliebter Nebel ist wieder da. Ich weiss, dass wir rumgemacht haben, dass wir in meinem Bett liegen das ein paar Kleidungsstücke auf dem Fussboden gelandet sind. Ich höre nicht wie die Zimmertüre aufgeht. Ich realisiere nicht, dass jemand reingekommen ist. Bis plötzlich kein Marius mehr da ist. Verwirrt setze ich mich im Bett auf. Ich trage noch Unterwäsche und Shorts. Wir sind also nicht weit gekommen. Völlig verwirrt blicke ich mich um. Denn zum ersten Mal seit mein Nebel da ist, will ich etwas wahrnehmen und muss nachdenken um etwas zu verstehen, will überhaupt etwas verstehen.

Und dann sehe ich das Szenario. Ein Marius, der kein Oberteil trägt, liegt blutend am Boden und daneben steht ein wütender und auch etwas verwunderter Taylor. Taylor. Taylor. Wie? Was? Der Nebel in meinem Kopf verhindert, dass ich logische Schlüsse ziehen kann. Er verhindert, dass ich überhaupt nachdenken kann. Ich will, dass der Nebel weg geht damit ich denken kann. Ich will aber auch, dass er bleibt, damit der Damm nicht bricht und die Emotionen mich ertrinken lassen. Denn selbst mit Nebel bewegt Taylor etwas in mir. Mit Nebel genügt er, damit mein Herz einen stich erhält.

Marius hat angefangen sich zu wehren. Sie schlagen sich jetzt gegenseitig. Ich weiss gerade nicht viel, aber ich weiss, dass sie aufhören müssen. Also stehe ich mit wackligen Beinen auf. Als mir keine schwarzen Punkte mehr vor den Augen tanzen, gehe ich auf die beiden zu. Ich muss erstmal atmen um meine Stimme wieder zu finden.

"Hört auf!" Sie hören mich nicht, blenden mich aus. Also schreie ich lauter. "Hört auf!" Sie hören mir immer noch nicht zu. Also gehe ich einen Schritt näher und wuchtle mit meinen Armen umher. Doch sie sehen mich nicht. Irgendwo im Hintergrund höre ich etwas klicken. Ich gehe dazwischen und schreie, dass sie endlich aufhören sollen. Es war wohl nicht die klugste entscheidung denn ich werde gleich von zwei Fäusten getroffen. Der ganze Nebel scheint auf einmal weg zu sein. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Magengrube und einen dumpfen Schmerz an meiner Schulter. Alle Luft scheint meinen Lungen zu entweichen, nach Luft japsend gehe ich zu Boden. Mein Kopf schlägt auf. Mir wird langsam schwarz vor Augen. Vielleicht halluziniere ich ja nur, aber ich glaube mehr als nur zwei Personen nach Luft schnappen zu hören, mehrere Personen Jessi schreien zu hören.

Arme umschliessen mich, sie heben mich hoch. Ich werde auf irgendetwas weiches gelegt, wahrscheinlich ein Bett. Ich öffne meine Augen langsam und blinzle immer wieder. Mein Kopf dröhnt, die Stelle an meine Schulter pocht und der Schmerz in der Magengrubengegend lässt sich gar nicht beschreiben. So viele Gesichter blicken zu mir herab. Ich brauche einige Momente um klar zu werden, alles zu ordnen und die Worte zu formulieren.

Bad Girl and Play Boy ~ Liebe, Wunderschön und ZerstörerischDove le storie prendono vita. Scoprilo ora