K A P I T E L 15 - Time for new Chapter

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Es war Sonntag und es klingelte Sturm an meiner Wohnungstüre. Geschlafen habe ich nicht gut nach der letzten Nacht. Ich lag noch im Bett, verkrochen unter meiner Decke, wollte niemanden sehen und niemanden hören.

Doch Andy machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich wusste er würde nicht aufgeben, bis ich diese verdammte Türe öffne.

Also gewährte ich meinem besten Freund Einlass.

"Verdammt Alea, würdest du vielleicht mal an dein Handy gehen, für was hast du eines?" Zischte er verärgert.

"Ich hab noch geschlafen Andy okay?" Antwortete ich genervt. Ich lief zur Küche und kochte uns erst mal einen Kaffee. Als dieser fertig war, schenkte ich jeweils in eine Tasse das heiße Getränk und reichte eine davon Andy.

Wir nahmen auf dem Sofa Platz und ich erzählte ihm von gestern Abend. Angefangen von dem Hubschrauber Rundflug bishin zum bitteren Ende.

"Verdammt Alea, dieser Typ ist definitiv nicht gut für dich. Ich mein wie oft hat er es jetzt schon versaut und dich schlecht behandelt? Du solltest dich wirklich von ihm fernhalten. Dieses mal aber wirklich. Auch wenn er im nächsten Moment dich wieder küsst und dich in seinem Hubschrauber einlädt. Er denkt nur an sich. Das ist toxisch".

Ich hasste es wenn Andy so offen und ehrlich sprach und dabei recht hatte. Ich wusste es ja selber eigentlich auch. Es von ihm jedoch nochmal zu hören, tat doppelt so weh. Denn ich musste mir eingestehen, dass mich Thiago Silva nicht kalt ließ. Im Gegenteil. In seiner nähe wurde ich schwach. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen und genoss seine Wärme die mein Körper spürte wenn er mich berührte. Mist. Ich war wütend auf mich selber.

Darauf das ich es überhaupt so weit hab kommen lassen. Ich war aber auch wütend auf Matt. Wenn das wirklich stimmt, was Thiago mir erzählte, dann habe ich mich auch in Matt völlig geirrt und wäre als Mensch von ihm enttäuscht.

Ich verbrachte den restlichen Tag mit Andy ehe es bereits schon wieder Montag war.

~

Ich saß im Büro und wartete bis Matt kam. Ich musste ihn direkt auf die Sache ansprechen ehe es zu spät ist. Ich wollte Thiago nicht helfen. Im Gegenteil, sein Anliegen war mir völlig egal. Er hatte jedoch recht was das Emotionale angeht. Mir waren die Menschen dort nicht egal. Ich hatte Mitleid mit ihnen.

Keine fünf Minuten später kam Matt herein und noch bevor er sein Büro erreichte kam ich ihm zu vor und wartete. Er schloss die Türe hinter sich "Alea, was gibt es so früh am Morgen?" Hakte er freundlich nach und lächelte mich an. Mir war jedoch nicht zum Lachen zu Mute.

"Stimmt es? Stimmt es, dass du den Peer an der East Road 24 abreisen möchtest?" Kam ich direkt zum Punkt.

Matt räusperte sich und sah verwirrt zu mir auf "was wie meinst du das ? Ich verstehe nicht"...

"Matt sei ehrlich zu mir. Hast du vor Hotels dort zu erbauen?" Fragte ich erneut.

Seine Miene wurde ernst. "Woher hast du diese Information? Sie ist nicht zugänglich" Wollte er ernst wissen.

"Also ist es war? Ich fass es nicht. Hast du eigentlich eine Ahnung was du den Menschen dort antust?" Zischte ich mittlerweile aufgebracht.

"Jetzt beruhige dich erst mal. Ich kann verstehen, dass es nicht einfach ist, aber wir schaffen auch wieder Gutes. Neue Arbeitsplätze für die Menschen" verteidigte er sich.

"Wir ? Ich will damit nichts zu tun haben. Im Gegenteil Matt. Solltest du daß wirklich durchziehen kannst du dir eine neue Immobilienverwalterin suchen" schrie ich nun in seine Richtung.

Es ertönte ein lauter knall und es war nichts geringeres als die Faust die von Matt auf dem Schreibtisch aufschlug. Er war richtig wütend. So habe ich ihn noch nie erlebt. Er war komplett aus der Fassung... Hat die Beherrschung verloren.

"Es reicht"... schrie er ...."Du kannst dir nicht alles erlauben Alea Miles. Ich bin immer noch der CEO dieser Firma und du solltest mir Respekt erweisen. Du willst mir drohen? Dann pack deine Sachen und geh. Aber dieses Projekt wird nicht gecannelt" spuckte er weiter.

Ich zuckte erschrocken zusammen. Wow zum ersten mal zeigte er sein wahres Gesicht. Jetzt war er wieder der CEO der Respekt verlangt. Vor einer Woche wollte er mich am liebsten in seiner Limousine flach legen. Idiot.

"So viel zum Thema... wenn ich dir wirklich was bedeuten würde, dann hättest du eben nicht so reagiert" murmelte ich enttäuscht ehe ich auf eine Antwort zu warten sein Büro verließ.

Ich entschied mich den restlichen Tag frei zu nehmen. Ich wollte Matt heute nicht mehr sehen müssen. Er wiedert mich gerade nur an. Er ist wie Thiago. Genau gleich. Das sind wohl die Hapteigenschaften eines CEOs: kaltherzig, gefühlslos, unmeschlich, egoistisch mit Gottkomplex. Und leider immer verdammt gutaussehend.

Genervt trat ich in mein Wohnkomplex ein. Ich wollte gerade den Lift betätigen da rief mich Robert, der Pförtner, zurück: "Mrs. Miles, das wurde für Sie abgegeben" sprach er und überreichte mir ein Umschlag.

Dankend nahm ich den braunen Umschlag an und lief zum Aufzug. Ich hatte keine Ahnung von wem dieser war.

Als ich mein Apartment erreicht, ließ ich mich auf mein Sofa plumpsen und öffnete den Umschlag. Darin befand sich ein ein Foto.

Auf dem Foto war ich zusammen mit Thiago zu sehen wie wir auf dem Kettenkarusell fuhren und beide Händchenhaltend lachen. Auf dem Foto scheint es, als seien wir glücklich. In dem Moment war ich es zumindestens auch noch. Während er alles nur spielte für seinen Plan.

Ich habe gar nicht mitbekommen, daß jemand ein Bild von uns schoss. Ich drehte das besagte Foto um und darauf befanden sich folgende Zeilen;

nuestro lugar feliz
Es tut mir leid, pequeña
Thiago

(Übersetzung:
happy Place,
Es tut mir leid kleines
Thiago)

Ich legte das Bild zur Seite und schloss meine Augen für ein kurzen Moment. Als ich sie wieder öffnete fiel mein Blick auf meine Garderobe. Daneben befand sich immer noch der überdimensionaler Teddy, den Thiago mit geschossen hat. Ich seufzte schwer auf.

Aber ich habe einen Entschluss gefasst. Ich muss ihn aus meinem Kopf verbannen. Thiago bedeutet nicht als Ärger und Schmerz für mich.

Ich packte den Teddy sowie das Foto und verstaute beides in der Abstellkammer in der hintersten Ecke.

Danach öffnete ich meinen Laptop und sah mich nach neuen Stellen anzeigen um. Den ich wollte mich auch von Matt und seinen falschen Geschäften lösen. Zeit für ein neues Kapitel Alea Miles. Mal wieder.

A L E A  [Dangerous attraction] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt