A L E A [Dangerous attraction] ✓

K A P I T E L 37 - Geständnis im Aufzug

Ich drehte mich nochmal zu Thiago um, sah ihm direkt in die Augen, dann lief ich zum Lift. Ich gehe.

"Alea nein" schrie er hinter mir und folgte mir zum Aufzug bevor die Türen sich schließen konnten, drückte er dagegen.

"Bleib weg" sagte ich nun in einer deutlichen Stimme. Er hatte doch eben mir klar eine Ansage gemacht und ich hab mich entschieden.

Doch er dachte nicht dran, auf mich zu hören. Er trat in den Aufzug ein und drückte den Stop Knopf ehe er auf mich zu lief. Sein Atem war hastig. Er kämpfte wieder mit sich.

Thiago blieb nur einige Zentimeter von mir entfernt stehen. Er stützte seine Hände links und rechts von meinem Kopf an der Aufzugswand ab und kesselte mich ein.

"Alea verdammt" sprach er mit zusammengebissenen Zähne. "Warum? Warum musst du dich mir immer wieder wiedersetzen? Warum tust du nicht einfach das was ich will?" hauchte er mir nun entgegen. Er war verzweifelt. Ich spürte es.

Ich schloss meine Augen. Dann flüsterte ich: "Ich war doch nur mit meinem besten Freund unterwegs, ich habe nichts getan". Ich hoffte er würde endlich verstehen, dass nichts schlimmes daran war.

"Du hast nicht abgenommen als ich angerufen hab" flüsterte er nun ebenfalls und kam mit seinem Gesicht näher so das ich seine Stirn auf meiner spürte.

"Ich weiß, das tut mir auch leid, ich wollte nicht, dass du so wütend darüber bist". Gab ich ehrlich von mir.

Er atmete tief ein.

"Du warst die letzten Abende nie da. Bist erst spät in der Nacht nach Hause gekommen. Ich frage mich wo du warst? Ich habe mich so auf heute Abend gefreut, mir Mühe gemacht, und du bist wieder nicht gekommen. Konntest mir nicht mal Bescheid geben Thiago. Ich war auch wütend auf dich" flüsterte ich weiter.

Thiago fuhr mit seinen fingern sanft über meine Wange bis zu meinem Kinn.

Dann küsste er mich. Er küsste mich einfach. War das seine Art sich zu entschuldigen ? Ich erwiederte den Kuss erst nicht. Sondern lehnte weiter, angespannt an der Aufzugstüre. Vorsichtig legte ich meine Hände an seine Brust und drückte ihn von mir.

Thiago entfernte sich von mir und sah mir direkt in meine Augen. Er war verwirrt, das konnte ich sehen.

"Ich gehe jetzt besser nach Hause" sagte ich kaum hörbar und hielt dabei meinen Kopf gesenkt.

"Nein" erwiederte er direkt laut und bestimmend. "Sieh mich an Alea"

Ich hob meinen Kopf und sah ihm wieder direkt in seine dunklen Augen. Jetzt konnte ich wieder pure Verzweiflung in Kombination mit Verlangen sehen.

"Es tut mir leid okay? Das alles hier..." sagte er und deutete dabei auf mich und sich "...ist neu für mich"

"Ich bin nicht gut wenn es um entschuldigen geht oder wie man sich in einer..." erklärte er sich weiter und stoppte mitten im Satz.

"...in einer Beziehung verhält?" beendete ich den Satz für ihn und sah ihn erwartungsvoll an.

Er kratzte sich am Hinterkopf und entfernte sich zwei Schritte von mir.

"Alea, hör zu, ich... das mit uns..." fing er an zu stottern. Ja Thiago Silva persönlich fing an zu stottern. Ich wusste genau was das bedeutete.

"Ich liebe dich Thiago. Und ich will nichts mehr als dich. Ich will das wir das hinkriegen okay? Wir eine richtige Beziehung führen". Sprudelte es nur so aus mir heraus. Es war das erste mal, dass ich ihm sagte, dass ich ihn liebe. Und es fühlte sich unglaublich befreiend an. Ich wünschte mir wirklich nichts mehr als ihn an meiner Seite. Als meinen Mann.

Doch anhand seiner Reaktion bemerkte ich, dass er sich wohl nicht so sicher ist wie ich.

"Thiago?" Uch wollte das er mir antwortet. Dass er mir sagt, wie sehr er mich auch liebt. Dass wir ein Paar sind.

"Alea ich kann das nicht" war jedoch alles was ich zu hören bekam. Und das war der Moment. Der Moment bei dem mein Herz in 1000 Teile zersprang. Wieso? Wieso verflucht? Ich spürte doch, dass er Gefühle für mich hatte. Nach all dem was wir gemeinsam schon erlebt hatten.

"Wieso?" Fragte ich ihn während die erste Tränen ihren Lauf nahm und über die Wange rollte.

"Ich bin beziehunhsunfähig. Du siehst doch genau, dass ich es nicht kann. Ich bin immer unterwegs, habe keine Zeit, verhalte mich wie ein Idiot. Ich will dich nicht enttäuschen. Verstehst du? Ich bin nicht der Mann der sesshaft wird, heiratet und Kinder zeugt. Ich hasse Kinder. Ich hasse die Vorstellung einer Familie. Alea sieh doch ich würde dich nur verletzten. Ich bin der falsche für dich. Du hast jemanden verdient, der das alles auch will" erklärte er.

Gott wie ich diese Worte hasste. Wie oft hat man schon darüber gelesen oder in schlechten Filme gesehen, wenn ein Mann solche Sätze raus haute. Nichts als Müll. Dieses Gerede. Nichts davon hatte eine Bedeutung. Wenn man jemanden von ganzen Herzen liebt, dann will man die Person auch mit allem was sie mit sich bringt. Dann würde man nicht solche Dingen von sich geben.

Meine Tränen flossen so stark, dass bereits mein ganzes Gesicht verheult war. Ich war jedoch auch wütend. Über ihn. Darüber, dass er mich so abwiese.

"Sag es" schrie ich nun "sag, dass du mich liebst" forderte ich ein.

Doch er schwieg. Er schwieg einfach. "Sag es Thiago" schrie ich noch lauter.

"Es tut mir leid Alea" war das einzige was ich zu höre bekam.

Wie kann er mir das nur antun? Wie?

Ich stapfte an Ihm vorbei in seine Wohnung, rannte ins Schlafzimmer um meine Tasche zu holen. So schnell ich konnte sammelte ich all meine Sachen ein. Als ich zurück kam stand Thiago im Flur kurz vor dem Aufzug und beobachtete mich.

Ich lief ohne ein Wort an ihm vorbei und ging zurück in den Aufzug. Ich wischte mir dir Tränen weg und drückte so schnell ich konnte den Knopf, der den Auzug nach unten bringen sollte.

"Alea bitte..." sagte er nun wieder und sah mir tief in meine verheulten Augen.

"Fahr zur Hölle Thiago Silva"

Dann schlossen sich die Türen des Lifts und der Aufzug fuhr los.

In dem Moment brach ich zusammen. Ich kniete am Boden und weinte unaufhörlich. Das wars. So endete also die Geschichte von Alea und Thiago. Kein Happy end. Mal wieder bin ich am Boden zerstört, dank dieses Mannes.

Ich habe keine Ahnung wie ich das überleben sollte...