Kapitel 18 - Das Quidditch-Finale

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[Zoe]


Gemeinsam mit Fred, Ava, ihrem ältesten Bruder Alfred und Mrs. St. James schlenderte Zoe über das Gelände. Sie sahen sich an, was die Zauberer aus aller Welt zu zeigen hatten. Es gab Straßenkünstler, die inmitten der Menge drachenförmiges Feuer spuckten oder farbprächtige Vögel aus ihren Zauberstäben zogen. Zoe erschrak beinahe zu Tode, als plötzlich zwei ausgewachsene Pumas an ihr vorbeigaloppierten, nur um sich kurz darauf in zwei hochgewachsene, afrikanische Zauberer zu verwandeln. Es war großartig. Während sie durch die Mengen liefen, trafen sie auf allerhand bekannte Gesichter. So begegneten sie Aaron Leavold und Darren Westlake, ihren Mitschülern aus Freds Schlafsaal, und Elliot Duke, dem Vertrauensschüler aus Ravenclaw, der nach den Ferien sein sechstes Schuljahr beginnen würde.

Von ihrem Taschengeld kaufte Zoe sich eine Tüte Lakritzschnapper und ein sogenanntes Omniglas; ein Fernglas, mit dem sie Spielzüge wiederholen und in Zeitlupe abspielen konnte und das hilfreiche Erklärungen dazu einblendete. Das kam ihr besonders nützlich vor, hatte sie doch nicht sonderlich viel Ahnung vom Quidditch.

Gegen Nachmittag machten sie sich schließlich auf den Weg in Richtung des riesigen Quidditchstadions, das argentinische Zauberer in filigraner Feinarbeit und im Verlauf mehrerer Monate errichtet hatten. Hier trafen sie wieder auf Freds Familie und nun mussten sich die Freunde trennen, da die Weasleys durch ihre Tante Ginny Plätze in einer der VIP-Boxen ergattert hatten. Zoe war ganz aufgeregt, als sie sah, dass neben Freds Eltern nun auch andere Mitglieder seiner Familie da waren. Allen voran war es natürlich Harry Potter, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie hatte so viel über ihn und seinen Kampf gegen Ihn-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf gehört und gelesen, dass sie sich arg zusammenreißen musste, nicht nach einem Autogramm zu fragen. Harry Potter war mit seinen drei Kindern zum Finale gekommen. Albus, sein jüngerer Sohn, hatte sich im Gegensatz zu dem Rest seiner Familie in das leuchtende Grün der brasilianischen Nationalmannschaft gekleidet.

»Er ist ein großer Fan von ihrem Jäger Gonçalo Flores«, erklärte sein Vater und Albus lächelte strahlend.

Auch Dominique Weasley, ihre Klassenkameradin aus Hogwarts war mit ihren Eltern und Geschwistern dort. Ihr jüngerer Bruder Louis war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.

»Stimmt es, dass Sie genauso wie Viktor Krum und Harry Potter im Trimagischen Turnier gekämpft haben?«, fragte Zoe Dominiques Mutter, Fleur, neugierig. »Und dass Sie auf die Beauxbatons Akademie gegangen sind und nicht nach Hogwarts?«

Fleur Weasley nickte, kam jedoch nicht zu Wort, da sich Ava an Charlie Weasley, Freds anderen Onkel wandte: »Sie arbeiten in einem Drachenreservat, oder? Fred hat davon erzählt! Wie ist es dort? Mit was für Drachen arbeiten Sie?«

Doch ehe auch nur eine Person etwas sagen konnte, gesellten sich plötzlich die nächsten Weasleys zu ihnen: Freds Onkel Ron und seine Tante Hermine mit ihren Kindern Rose und Hugo. Zoe musste sich sehr anstrengen, um nicht allzu begeistert davon zu sein, all diese Helden im Kampf gegen das Böse persönlich zu treffen. Allerdings hatte sie auch gar nicht mehr genügend Zeit dafür, schließlich mussten sie sich jetzt auf ihre Plätze begeben, wenn sie rechtzeitig zum Spiel oben auf den Tribünen sein wollten.

Obwohl die St. James'-Familie keine VIP-Karten hatte, waren auch ihre Plätze alles andere als schlecht. Sie saßen nun hoch oben in einem der höchsten Ränge, wo sie eine grandiose Aussicht über das Stadion hatten. Ein Stück höher und rechts von ihnen konnte Zoe die Box sehen, in der die Weasley-Großfamilie Platz genommen hatte. Sie winkte Fred zu und der winkte zurück, während er über das ganze Gesicht strahlte und sein eigenes Omniglas in der Luft schwenkte.

Im Stadion war es laut und voll. Hunderttausende Hexen und Zauberer aller Länder hatten sich inzwischen auf ihren Plätzen eingefunden und warteten aufgeregt auf den Beginn des Spiels. Auf einer riesigen schwarzen Tafel in der Mitte des Stadions blitzten in kurzen Abständen Werbesprüche auf und verschwanden wieder.

Haus und VorurteilWhere stories live. Discover now