Der Winter Soldier und der Schatten (Band 1/2)

Kapitel 6

Es war einige Zeit vergangen, in denen nichts weiter als die tägliche Folter passierte. Es war ungewöhnlich, keine Missionen, keine Aufträge und sonst nichts was zu tun war. Der Winter Soldier wusste, das Hydra ihn und das kleine Mädchen absichtlich gemeinsam in der Zelle ließen, er verstand nur noch nicht ganz warum. Bis zu dieser einen Nacht, in der sich alles verändern sollte.

Ich wurde von zwei kleinen Händen geweckt, die an mir herum rüttelten. Als ich meine Augen öffnete sah ich in die blaugrauen Augen die mich angstvoll anblickten. "Hey meine Kleine, was ist los?", fragte der braunhaarige das kleine Mädchen. Nach all der Folter die sie ihr angetan hatten, hatte sie ihn nie angstvoll angeschaut. Sie blieb immer sehr standhaft und ließ sich trotz allem nicht unterkriegen. Es waren Monate vergangen, seit wir uns kennengelernt hatten und wir waren unzertrennlich. Sie bedeutete mir alles auf dieser Welt und ich liebte sie als meine eigene Tochter. Auch sie sah mich als Vater an und so teilten wir ein tiefes Gefühl der Verbunden- und Geborgenheit. Sie sprach im allgemeinen nicht viel und so erhielt ich keine Antwort. Gerade als ich sie in den Arm nehmen wollte, wich sie zurück. Das tat sie sonst nur, wenn wir beobachtet wurden und Gefahr liefen überführt zu werden. Aus irgendeinem Grund wusste sie immer wenn jemand kam, bevor man Schritte hörte und sie wusste wann wir beobachtet wurden und hielt sich dann von mir fern, damit keiner bemerkte, das ich mich erinnerte und Emotionen spürte.

Nachdem ein kurzer Moment vergangen war hörte ich die Schritte, die ankündigten, das jemand in unsere Richtung gelaufen kam. B245 hatte sich noch nie getäuscht, aber dieses Mal war etwas anderes. Sie hatte niemals diesen Blick der Furcht, selbst nachdem sie die schlimmsten Dinge mit ihr angestellt hatten. Sie wusste etwas, etwas das nichts gutes verheißen konnte.

Im nächsten Moment, bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, betrat Rumlow den Raum. "Komm mit Soldat, B245 ebenfalls". Wie ferngesteuert standen wir beide auf, ohne eine Spur einer Emotion zu zeigen. Wir liefen durch die Gänge und kamen im Untersuchungsraum an. Dort wartete Pierce bereits. Wir stellten uns nebeneinander auf, senkten die Köpfe und schauten auf den Boden, ein Zeichen der Unterwerfung um zu zeigen, das wir ihnen unterlegen waren. Wenn wir eins gelernt hatten, dann, das man sich lieber unterwirft als gefoltert und vergewaltigt zu werden und Schmerzen zu haben. Pierce sprach uns beide sofort an und meine schlimmsten Vermutungen bestätigten sich: "Ich habe eine Mission für euch beide."