Kapitel 14

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Ich musste eingeschlafen sein, als ich von dem Geräusch dumpfer, immer lauter werdender Schritte aufgeweckt wurde. Ich fühlte mich erschöpft und schlapp, mein ganzer Körper war am Ende und ehrlicherweise wollte ich auch nicht mehr. Alles was ich kannte, alles was war ist auseinander gefallen. Es gab nichts mehr wofür es sich lohnen würde. Trotzdem schrie alles in mir danach, nicht aufzugeben und ich wusste genau was dieser Teil in mir war, der Winter Soldier. Durch B245 ging er größtenteils verloren, aber er würde ewig ein Teil von mir sein, er würde immer in mir drin sein und versuchen die Kontrolle zu übernehmen.

Steve erschien in der Zelle und ich konnte nicht klar genug denken um zu erfassen, wo er rein gekommen war. Aus reinem Instinkt versuchte ich mich zu befreien, ich wusste zwar das ich keine Chance hatte, aber die Angst packte mich und ich verlor fast die Kontrolle über mich. "Bleib ruhig Buck, ich werde dir nichts tun!" Der Teil vom Winter Soldier in mir wollte sich weiter versuchen zu befreien, aber seine Stimme nach so einer langen Zeit wieder zu hören lies mich sofort ruhig werden. Wir schauten uns für einen Moment in die Augen und ich spürte dieses warme, wohlige Gefühl in meinem Bauch wieder.

"Steve... ich", versuchte ich etwas zu sagen. "Schon gut Buck, mach dir keine Sorgen, egal was passiert ist, wir bekommen das wieder hin, gemeinsam. So wie wir es unser ganzes Leben getan haben."

Bei Hydra waren Gefühle verboten, doch jetzt brach alles aus mir heraus, ich war am Ende und ich konnte mich nicht mehr halten. Es war so viel passiert und ich wusste nicht wie ich mit all diesen Gefühlen umgehen sollte. Meine Sicht verschwamm vor lauter Tränen und ich spürte nur wie jemand die Fesseln löste und mich langsam auf den Boden setzte. Mein ganzer Körper zitterte und bebte doch plötzlich spürte ich zwei starke, aber dennoch sanfte Arme um meinen Oberkörper. Die letzten Jahrzehnte waren die Hölle und das erste Mal fühlte ich mich Geborgen, ich fühlte mich in Steves Armen zuhause. Ich wollte ihn nie wieder verlieren, er bedeutete mir alles auf dieser Welt und ich wünschte mir nichts mehr, als eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu haben, die Zukunft die wir immer haben wollten, aber nie bekommen konnten.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an und wir verharrten in dieser Position, ich wusste das ihm auch etwas an mir liegen musste, er sah das Gute in mir, das was vor Hydra da war. Ich hoffte nur, das seine Liebe zu mir genau die selbe war wie damals, an dem Abend unter dem Sternenhimmel, als ich das erste Mal das Gefühle tiefer Liebe spürte.

B245 verdankte ich mein Leben aus so vielen Gründen und obwohl es schmerzte, zu wissen das sie bei Hydra zurückgeblieben war, konnte ich bei Steve alles vergessen, ich schöpfte neue Hoffnung. Er war der einzige Mensch der mich nicht verstieß sondern an meiner Seit blieb und hinter mir stand, wenn es hart auf hart kam.

Dennoch blieb die Angst, das der Winter Soldier erneut Kontrolle übernehmen würde und Steve in Gefahr geraten würde und die Angst das Hydra kommen würde und uns erneut auseinanderreißen könnte.

Der Winter Soldier und der Schatten (Band 1/2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt