Kapitel 17

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Mittlerweile waren drei Monate vergangen in denen es wie gewöhnlich ruhig zuging. Keine Spur von Lily Rose aka dem Schatten aka der verlorenen Tochter. Ich war mir sicher, das sie uns beobachtete, was für meinen Standpunkt sprach. Sie tötete nicht wahllos und lief irgendwo Amok wenn es ihr gerade so passte. Auch wenn man sie zum Killer abgerichtet hatte, hatte sie einen eigene Verstand, mit dem sie sich ihre Opfer gezielt auswählte. Dennoch plagte mich der innere Konflikt. Ich musste mich wenn es hart auf hart kam für einen von beiden entscheiden. Mir war längst klar das ich mich in erster Linie für Steve entscheiden würde, aber dennoch tat der Gedanke daran weh. Ich kannte meine Tochter in und auswendig und ohne sie hätte ich dieses mittlerweile wundervolle Leben nicht führen können, ohne sie wäre ich nichts weiter als ein Sklave von Hydra gewesen. Ich verdankte ihr alles und trotzdem lebte ich nun jeden Tag mit der Angst, das sie auftauchen würde und ich sie dann töten musste, weil sie Rache will. Andererseits kamen mir immer wieder ihre Augen in den Sinn, diese tiefe und reine Liebe mit der sie mich immer angeschaut hatte, selbst als alles auseinander gefallen war.

Wir saßen gerade im Avengers Tower und alle waren im Wohnzimmer versammelt, es war Mittagspause. Gemütlich trank ich einen Schluck Kaffee aus meiner Tasse, als mich ein mulmiges Gefühl beschlich. Ich hielt die Tasse einen Moment fest umklammert bis ich sie vorsichtig hinstellte. Ich schloss meine Augen und lies mich auf das Gefühl ein. Steve bemerkte sofort, das etwas nicht stimmte und so signalisierte er den anderen leise und still zu sein. "Sie ist hier!", verkündete ich meinen Freunden. Tony meldete sich als erster zu Wort: "Momentmal, bist du dir sicher, nicht das es einer deiner Flashbacks ist." "Ich spüre ihre Anwesenheit", informierte ich die anderen über mein Gefühl. Steve war sofort in Alarmbereitschaft: "Wie verteidigen wir uns gegen jemanden, den wir nicht sehen können?" Einen Moment überlegte ich, bis mir die Lösung von den Augen fiel, wie konnte ich nur so blind gewesen sein. Ich stand auf und stellte mich mitten in den Raum: "Wir müssen uns nicht verteidigen, wenn sie nicht vor hat uns etwas zu tun. Sie ist nicht gekommen um Rache zu nehmen, sie kommt nach Hause!"

In den nächsten Bruchteilen einer Sekunde bildete sich eine Rauchwolke vor mir und ich sah ihr direkt in die Augen, meiner Tochter. Sie hatte ihre Rüstung von Hydra noch an und ihr Gesicht war wie gewöhnlich von der Maske verdeckt. Eines ihrer Augen war zerkratzt und sie war erblindet, lediglich die Narben waren Zeitzeugen von dem, was vor über zehn Jahren passiert war.

Ich war wie gefesselt, nach all den Jahren stand sie endlich vor mir. Nachdem sie so viel für mich und Steve getan hatte und ihre Augen hatten den selben Blick wie früher, tiefe und reine Liebe. Langsam erhob ich meine Hand und streiche ihr damit über die Wange. Sie lies ihre Maske fallen und Tränen liefen über ihr Gesicht. Sie hatte sich verändert, ihre Haare waren nichtmehr schwarz, sondern braun mit blonden Strähnen und ihr Gesicht, sie sah aus wie eine Kopie von mir, als würde ich in den Spiegel schauen. Uns beiden liefen die Tränen über Gesicht und wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen. Ich war so erleichtert, das sie in Frieden gekommen war, das sie noch der Mensch war, den ich lieben gelernt hatte!

Ich wollte sie gerade in eine Umarmung ziehen, da sah ich aus dem Augenwinkel wie Nick Fury seine Waffe zog, auf sie zielte und schoss...

Der Winter Soldier und der Schatten (Band 1/2)Where stories live. Discover now